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LICHTENFELS: Klinikum: Neurochirurgie bleibt in Lichtenfels

LICHTENFELS

Klinikum: Neurochirurgie bleibt in Lichtenfels

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    Das Klinikum in Lichtenfels wird zum Jahreswechsel aus dem Regiomed-Verbund herausgelöst und wieder in die Trägerschaft des Landkreises überführt.  Archiv-
    Das Klinikum in Lichtenfels wird zum Jahreswechsel aus dem Regiomed-Verbund herausgelöst und wieder in die Trägerschaft des Landkreises überführt. Archiv- Foto: Markus Drossel

    Wegen der Gefahr eines sich abzeichnenden Defizits von rund 20 Millionen Euro haben die Landkreise und die Stadt Coburg ihre medizinischen Einrichtungen aus dem Regiomed-Verbund gelöst und werden sie ab nächstem Jahr in Eigenregie weiterführen. Da im Zuge der Sanierung des Konzerns viele Leistungen, die das Klinikum Lichtenfels früher selbst erbracht und abgerechnet hat, nach Coburg abgegeben wurden, fragen sich Beobachter, wie das Lichtenfelser Haus dauerhaft wirtschaftlich bestehen will. Diese Redaktion hat bei Regiomed und dem Landkreis nachgefragt.

    Für Irritationen haben vor allem zwei Stellenausschreibungen von Regiomed geführt, die vermuten lassen, weitere Abteilungen könnten vom Lichtenfelser ans Coburger Klinikum verlagert werden. So wird für den geplanten Klinik-Neubau in Coburg ein Chefarzt für die Neurologie gesucht. „Im Klinikneubau werden die Fachrichtungen Neurologie, Neuroradiologie und Neurochirurgie in Coburg unter einem Dach vereint sein“, heißt es in der Ausschreibung. Bisher hatte Coburg nur eine Neurologie-Abteilung, während die Neurochirurgie in Lichtenfels als Spezialkompetenz angesiedelt war. Und gerade mit solchen Spezialabteilungen erzielen die Kliniken in der Regel die für ihren Bestand wichtigen Erlöse – im Gegensatz zur ambulanten Versorgung. „Die Neurochirurgie wird weiterhin in Lichtenfels bleiben“, sagte Henrik Rutenbeck, Pressesprecher von Regiomed.

    Warten auf Krankenhausreform

    In beiden Häusern werde alles beim alten bleiben, bestätigte auch Andreas Grosch vom Landratsamt Lichtenfels. Im alten Krankenhausplan sei angedacht gewesen, dass nach dem Bau des neuen Klinikums in Coburg, mit dem frühestens in fünf bis sieben Jahren gerechnet werden könne, die Neurochirurgie nach Coburg verlegt werden und Lichtenfels dafür eine Urologie-Abteilung bekommen könnte. Doch diese Überlegungen stünden unter dem Vorbehalt der Krankenhausreform, von der noch nicht klar sei, wie sie aussehen solle.

    „Sobald aus Berlin ein konkretes Konzept vorliegt, können wir dann eine vorsichtige Prognose abgeben“, erklärte Rutenbeck. Zudem werde es dann auch erforderlich sein, den Krankenhausplan des Freistaates Bayern entsprechend den Vorgaben aus Berlin anzupassen. Bis dahin habe der Krankenhausplan weiterhin Bestand.

    Geburtshilfe gesichert

    Das gleiche gelte auch für die Ausschreibung eines Chefarztes für Gynäkologie und Geburtshilfe, in der es heißt: „Neben der Klinik für Gynäkologie und Geburtshilfe am Klinikum Coburg umfasst das Zentrum die Fachbereiche an den Kliniken in Lichtenfels und Sonneberg sowie regionale Kooperationspartner.“ Die bestehenden Medizinzentren würden auch innerhalb der Kliniken weitergeführt und gegebenenfalls noch erweitert werden, sagte Rutenbeck dazu. „Dies hat nichts mit der aktuellen Entstrickung von Regiomed zu tun. Die Abteilung Gynäkologie und Geburtshilfe steht in keiner Weise zur Debatte.“

    Des Weiteren sei das Helmut-G.-Walther-Klinikum im Genuss einer Förderung durch den Freistaat Bayern in Bezug auf die Geburtshilfe.

    Keine Angaben zu einem Defizit

    Zur Frage, wie hoch das befürchtete Defizit des Klinikums Lichtenfels in diesem Jahr ausfallen könnte, wollte Rutenbeck vor dem Jahresabschluss, der erst Mitte 2024 fertiggestellt und mit den Gremien besprochen werden soll, keine Angaben machen. Auch nicht zur Frage, in welchen Bereichen rote Zahlen geschrieben werden. Im Jahresabschluss von Regiomed für 2022 war alleine für die HGW-Klinikum Lichtenfels GmbH ein Minus von 945.983 Euro ausgewiesen worden, und für die Klinikum Lichtenfels MVZ GmbH ein Defizit von 794.280 Euro.

    Auch die Kritik von Beobachtern, dass die Behandlungszahlen in der Allgemeinen Chirurgie gesunken seien und damit auch die Erlöse, weist der Regiomed-Sprecher zurück. „Alle Fachabteilungen haben stabile Leistungszahlen“, betonte er. Des Weiteren seien auch alle Chefärzte anwesend. „Es gibt keine Beurlaubungen, nur die regulären Jahresurlaube“, sagte er auf Fragen zur Leitung der Unfallchirurgie.

    Die von Klinikdirektorin Barbara Weid im Kreistag als finanzielle Belastung genante zunehmende „Ambulantisierung“ sei ein Beispiel für Veränderungen, die aktuell im Gesundheitswesen stattfinden und kein gesondertes Problem der Lichtenfelser Klinik.

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