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LICHTENFELS: Kommunale Dankurkunde: Göldner, Goebel und Deuber geehrt

LICHTENFELS

Kommunale Dankurkunde: Göldner, Goebel und Deuber geehrt

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    Sie alle verbrachten eine gute Stunde fröhlicher Zeit miteinander: Inge Goebel (Geehrte), Robert Hümmer (Altenkunstadts Bürgermeister), Maximilian Deuber (Geehrter), Andrea Göldner (Geehrte), Michael Zapf (Weismains Bürgermeister) und Landrat Christian Meißner.
    Sie alle verbrachten eine gute Stunde fröhlicher Zeit miteinander: Inge Goebel (Geehrte), Robert Hümmer (Altenkunstadts Bürgermeister), Maximilian Deuber (Geehrter), Andrea Göldner (Geehrte), Michael Zapf (Weismains Bürgermeister) und Landrat Christian Meißner. Foto: Markus Häggberg

    Jüngst wurden am Landratsamt die „Kommunalen Dankurkunden“ verliehen. Wie jedes Jahr, ist diese Ehrung Menschen vorbehalten, die sich lange Jahre hinweg und auf uneigennützige Weise „mit ihrem Einsatz in der kommunalen Selbstverwaltung“ verdient gemacht haben. So erklärte es Landrat Christian Meißner in seiner Laudatio. Doch wer und was steckt dahinter? Einblicke zu einem Montagnachmittag im Landratsamt.

    Es ist 15.01 Uhr und man wartet. Man wartet gemeinsam und im Kleinen Sitzungssaal. Der Tisch dort ist eingedeckt, Kuchen steht bereit, Kaffee sowieso und irgendwo stehen für den feierlichen Anlass auch Sektflaschen. Auf einen an der Wand hängenden Bildschirm ist außer der Uhrzeit ein Standbild zu sehen: Kloster Banz im Herbst.

    Die Personen, um die es heute geht, heißen Maximilian Deuber und Inge Goebel aus Altenkunstadt, sowie Andrea Göldner aus Weismain. Auch Amtsmitarbeiterin Sonja Kerner und der Pressesprecher des Landratsamts, Andreas Grosch, sind da. Und neben ihnen sitzt Holger Stingl, Geschäftsleiter des Amtes.

    Doch wenn man verstehen will, welche Symbolkraft in den Auszeichnungen steckt, muss man vor allem auch die Bürgermeister Robert Hümmer (Altenkunstadt) und Michael Zapf (Weismain) bemerken. Die beiden Männer wollen dabei sein, wenn Bürger ihrer Städte geehrt werden, sind quasi Paten.

    Dann, so ums erste Nippen am Kaffee, fällt ein Satz einer gleichfalls in Raum befindlichen Frau, gerichtet an Andrea Göldner: „Werden Sie auch geehrt?“ Die Antwort der Angesprochenen ist auch interessant: „Ja-aha, aber den Grund weiß ich nicht.“ Es ist 15.03 Uhr und Meißner tritt mit dreiminütiger Verspätung zur Tür herein. Das Warten hat ein Ende, jetzt erfolgt die Erledigung des Protokolls, die Aufklärung zu allem und dann wird es für eine Stunde gemütlich.

    Zwei Seiten Laudatio

    Zwei Seiten umfasst die Laudatio, die Meißner verlesen wird. Und spätestens jetzt kommt heraus, was sich hinter den Dankesurkunden verbirgt: „Der Bayerische Staatsminister des Innern (…) spricht Bürgern, die ein Ehrenamt im Sinn der kommunalen Vorschriften ausgeübt haben, insbesondere kommunalen Mandatsträgern, für langjähriges verdienstvolles Wirken in der kommunalen Selbstverwaltung Dank und Anerkennung in einer Dankurkunde aus.“

    Es ist von „drei Persönlichkeiten“ die Rede und davon, dass sie eine Vorbildfunktion einnehmen. Darum tragen die ausgehändigten Urkunden die schwungvollen Unterschriften von Bayerns Innenminister Joachim Herrmann, darum hat auch Oberfrankens Regierungspräsident Florian Luderschmid Glückwünsche übermittelt. Doch wer sind die Geehrten?

    Maximilian Deuber ist Mitglied des Gemeinderats Altenkunstadt und das von 2000 bis in die heutige Zeit hinein. Überdies bringt er sich seit 2017 als Fraktionsvorsitzender der Freien Wählergemeinschaft im Gemeinderat ein. Und dann sind da noch die Ausschüsse, denen er angehört: Bau- und Umweltausschuss sowie Bauherrenausschuss.

    Bei Andrea Göldner zielen die Tätigkeiten ins Kreisheimatpflegerische. Seit Oktober 2004 bekleidet sie dieses kommunale Ehrenamt, nimmt Stellung zu Denkmalschutzvorhaben, betreibt Recherchearbeiten, ist federführend bei der Organisation des Tags des offenen Denkmals im Landkreis und bekleidet Juryaufgaben für Wettbewerbe wie den „Goldenen Ammoniten“ oder „Unser Dorf hat Zukunft“. Weismains Bürgermeister Michael Zapf hatte dafür auch Worte übrig: „Du bist jeden Respekt wert.“

    Addiert sind es 59 Jahre

    Addiert man die Jahre, in denen sich die Geehrten für das Kommunale und die Allgemeinheit einbringen, kommt man auf 59. Gut 17 Jahre davon gehören Inge Goebel. Als ihr Name aufgerufen wurde, zuckte kurz ihre rechte Augenbraue und ein leises Lächeln huschte über das Gesicht. Zu dem, was sie zu ihrem Tun motivierte, sollte sich nach der Ehrungsveranstaltung Gelegenheit für einen Plausch bieten. Zu dem, was die ursprünglich aus Soest stammende Seniorin in diesen mehr als vier Olympiaden leistete, gehörten eine von 2004 bis 2021 betriebene Archivpflege samt Museumsbetreuung. Meißner drückte es in seiner Laudatio so aus: „Durch die Neuordnung des gesamten Archivs der Gemeinde Altenkunstadt mit den Ortsteilen, hat Inge Goebel die Geschichte Altenkunstadts gesichert.“

    So habe sie maßgeblich dazu beigetragen, aus diesem Archiv ein „leistungsfähiges und schnell zugriffsbereites Gedächtnis“ zu machen. Auch hat Goebel Verdienste um das Museum der ehemaligen Synagoge, wurde es unter anderem auf ihre Initiative hin doch mittels Smartguide um eine interaktive Führung erweitert. Doch was ist die Motivation hinter allem? Begibt man sich mit Inge Goebel ins Gespräch, bekommt man es mit einer klar strukturierten Person zu tun. Die Frau, die an Gymnasien Lehrerin für Geschichte und Englisch war, wurde 2001 pensioniert.

    „Ich hatte ein Jahr nix zu tun und dann wurde es langweilig“, erklärt sie zu sich selbst. Die freie Zeit, die andere Menschen oft anstreben, wollte sie sinnvoll gefüllt bekommen. So habe sie um das Jahr 2003 herum den damaligen Bürgermeister Altenkunstadts gefragt, ob sie das Archiv ordnen könne. „Ich hatte Geschichte als Hauptfach und das war der Grund, warum ich gesagt habe, ich mache das Archiv.“ Eben darum wisse sie „ein Archiv zu schätzen“, so die 84-Jährige. Auch privat halte sie es mit dem Schrifttum genau.

    „Na, ich bin schon ordentlich“, erklärt sie diesbezüglich zu sich selbst und gibt trotz ihres Alters noch Ausblick auf so etwas wie kommende Aufgaben. So liegt ihr die Modernisierung der Ausstellung über jüdisches Leben in der Altenkunstadter Synagoge am Herzen und bei etwaiger Neugestaltung steht sie einer beratenden Funktion offen gegenüber.

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