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LICHTENFELS: Konzert des „Instrumental-Collegium Lichtenfels“ beeindruckt

LICHTENFELS

Konzert des „Instrumental-Collegium Lichtenfels“ beeindruckt

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    wei, die an diesem Abend besonders auffällig gut musizierten: Lara Zorn und Radka Loudova-Remmler.  Fotos: Markus Häggberg
    wei, die an diesem Abend besonders auffällig gut musizierten: Lara Zorn und Radka Loudova-Remmler. Fotos: Markus Häggberg

    Da strömten sie – die Gäste und hinein ins Stadtschloss. Es war Samstagabend und es spielte das Orchester „Instrumental-Collegium Lichtenfels“. Was sich unter dem doch unverbindlich klingenden Programmnamen „Romanze“ verbarg, sollte schon sehr bald offen zutage treten: eine Romanze mit der Musik selbst. Das „Collegium“ lieferte bei ihrem Sommerklassik-Auftritt eine seiner besten Leistungen ab.

    Das „Collegium“ ist das Collegium, aber diesem gleichsam vorgeschaltet, ist der Erzähler. Und der besteht seit jeher in Bernd Legal. Auch er stand vor Publikum, noch dazu einem, das nahezu alle Sitzplätze im Stadtschloss füllen sollte. Und während die Musiker auf der Bühne sich auf das konzentrierten, was sie zu spielen hatten, betrieb Legal etwas, das sich mit Infotainment umschreiben lässt: In gesitteter Lockerheit informativ über etwas reden, das zu dem jeweiligen Werk gehört, es den Zuhörern nahbarer macht. So sollte es nach dem Kammerton A gut zwei Stunden lang und vom Barock über die Klassik bis hin zum 20. Jahrhundert gehandhabt werden.

    Während es draußen zu dunkeln begann, feierte die klassische Musik im Stadtschloss helle Momente.
    Während es draußen zu dunkeln begann, feierte die klassische Musik im Stadtschloss helle Momente.

    Ein Beispiel: Georg Friedrich Händels Wassermusik, vom englischen König als Untermalung für eine Bootsfahrt bestellt, sollte von Legal auf eine Weise erklärt werden, bei der man sich als Zuhörer schon beinahe selbst leise schaukelnd auf dem Wasser wähnte. Dem Gesagten folgte eine auffällig dynamische Ausgestaltung in auffällig sattem Klang. Dem König hätte das gefallen.

    Lara Zorn überzeugt

    Ein weiterer Höhepunkt sollte in Ludwig van Beethovens „Romanze in F-Dur“ bestehen. Warum? Unter anderem wegen Lara Zorn, die nun den Part der Solo-Violinistin zu bewältigen hatte. Zugegeben, sie hatte für ein paar Takte in die Noten hineinzuwachsen, doch je länger sie spielte, umso sicherer wurde sie bei Trillern, in hohen Tonlagen, bei Griffwechseln und bald mochte der Zuhörer in die Nähe des Gedankens geraten, wonach ein Profi-Orchester vom gut 30-köpfigen Instrumental-Collegium gar nicht so leicht zu unterscheiden wäre. Nicht an diesem Abend.

    Bernd Legal sollte sich als ein Conferencier präsentieren, der Anekdotisches und Erklärendes angenehm miteinander verband.
    Bernd Legal sollte sich als ein Conferencier präsentieren, der Anekdotisches und Erklärendes angenehm miteinander verband.

    Hörbare Freiheit

    Auch das Dirigat, welches Collegium-Urgestein Heinz Wilk innehatte, atmete bei aller Autorität eine hörbare Freiheit.

    Und dann geschah das, was nun auch schon eine Üblichkeit bei derartigen Auftritten des Collegiums darstellt: der Auftritt von Radka Loudova-Remmler, einer Sopranistin mit schon absolvierten Engagements an großen Theatern und dort die Elvira aus Mozarts „Don Giovanni“ gebend. Wen sie nun zu geben hatte, das war die gepeinigte Lauretta aus Puccinis einaktiger Oper Gianni Schicchi, schwer verliebt und davon gepeinigt, nicht zu wissen, ob die Sache ein Happy Ending haben, oder sie sich in den Fluss stürzen werde.

    Weltberühmte Melodie

    „O mio babbino caro“ – eine weltberühmte Melodie, die Loudova-Remmler in in Topform glaubwürdiger Jugendlichkeit über die Lippen kam. Zwei Stunden sollte der Abend dauern, der noch Mozart, Elgar und Dvorak parat hielt. Aber vor allem gut 30 Mitwirkende zwischen Trompete und Cello, Sopran, Kontrabass und Dirigentenstab.

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