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LICHTENFELS: Lichtenfels: April, April, der weiß nicht, was er will

LICHTENFELS

Lichtenfels: April, April, der weiß nicht, was er will

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    Osterschmuck in einem Lichtenfelser Garten.
    Osterschmuck in einem Lichtenfelser Garten. Foto: Christa Rautenberg

    Der Hundertjährige Kalender prophezeit typisches Aprilwetter mit Schnee, Regen, Wind, kurzen sonnigen Tagen und wechselhaftem Wetter: „Wohl hundertmal schlägt das Wetter um, das ist des Aprils Privilegium“ oder „Bald trüb und rau, bald licht und mild, April, des Menschen Ebenbild.“ Was ist die Ursache für diese Wetterlaune im April?

    Im Frühjahr erwärmt sich die Luft über Südeuropa und Afrika aufgrund der unterschiedlichen Intensität der Sonnenstrahlung schneller als über Nordeuropa und dem Meer. Das große Temperaturgefälle zwischen Nord und Süd verursacht die Frühjahrsstürme in Nord- und Mitteleuropa. So entsteht das typische Aprilwetter mit kurzen Schauern, kräftigem Wind und teilweise wolkenfreien Tagen.

    Wenig Interesse am Aprilscherz

    Seit über 400 Jahren ist der Aprilscherz mit der Redensart „in den April schicken“ in Bayern überliefert. Vor 80 Jahren war den Menschen am Obermain am 1. April nicht nach Aprilscherzen zumute. Sie hatten andere Sorgen. Die Zeitzeugin Kunigunda Dauer, geboren 1934, aus Weismain, berichtete: „Am 1. April 1945 war Ostersonntag. Viele Pfarreien hatten aber den ,Weißen Sonntag' um eine Woche auf diesen Tag vorverlegt, da man in den nächsten Tagen mit dem Einmarsch der US-Armee rechnete. Sogar in Weismain sollen am Vormittag während des Gottesdienstes die Türen aufgeflogen sein. Im Nachhinein wurde dies mit den Explosionen in Zapfendorf in Verbindung gebracht.“

    Wetter am „Grüüdonnerschdouch“

    Sollte der Hundertjährige Kalender recht behalten, so erwartet uns an den ersten drei Tagen kaltes Wetter. Danach wird es bis zum 12. April schöner, aber es kann immer wieder regnen und auch ein paar Schneeflocken sind möglich. Am 5. April sagt ein Spruch: „Ist Sankt Vinzenz Sonnenschein, bringt es viele Körner ein“.

    Hoffentlich regnet es nicht am 8. April. Eine Bauernregel sagt: „Wenn´s viel regnet am Amantiustag, ein dürrer Sommer folgen mag.“ Dazu gibt es eine Erklärung: Regnet es um diesen Tag überdurchschnittlich häufig, ist die Wahrscheinlichkeit für trockene Hochsommer-Monate Juli und August relativ hoch. In zwei von drei Jahren ist dies der Fall. Anschließend kommen drei windige und unbeständige Tage.

    Ostern ist am Sonntag nach dem Frühlings-Vollmond. Gemeint ist damit der erste Vollmond ab dem 20. März. Passend dazu erwartet uns vom 16. bis zum 20. April schönes Wetter. Nach altem Brauch kommt bei uns am Obermain der Osterhase nicht am Ostersonntag, sondern am Gründonnerstag.

    Wobei das Osterwasser hilft

    Ein bekannter, jedoch nicht mehr ausgeübter Brauch war das heimliche Osterwasser-Schöpfen in der Morgendämmerung des Karfreitags. Dem Wasser wurde eine heilende Wirkung nachgesagt. So sollten Kinder, die mit frisch geweihtem Wasser an Ostern getauft wurden, besonders klug werden. Das Trinken von Osterwasser sollte vor Krankheiten schützen und im Haus verspritzen, das Ungeziefer fernhalten.

    Was bedeuten die „stillen Feiertage“ am langen Osterwochenende? Dafür gibt es besondere Regeln. So sind von Gründonnerstag (17.4.) bis Karsamstag (19.4.) keine Tanzveranstaltungen in Bayern erlaubt. Auch müssen Unterhaltungsunternehmen geschlossen bleiben, das sind zum Beispiel Spielhallen. In Gaststätten müssen Geldspielgeräte ausgeschaltet bleiben, auch Musik im Wirtshaus ist nicht erlaubt. Sportveranstaltungen sind nur am Karfreitag untersagt.

    Fliegen die Ostereier davon?

    Am Ostermontag wird raues und windiges Wetter vorhergesagt. Hoffentlich wird es nicht zu windig, die Osterspaziergänge wären kein großes Vergnügen. Außerdem würden die vielen geschmückten Osterbrunnen in Mitleidenschaft geraten und verzierte Ostereier davonfliegen.

    Laut 100-jährigem Kalender wird es vom 22. bis zum 29. April nochmals frostig. Eine Bauernregel sagt: „Wenn es friert an Sankt Fidel (24.), bleibt´s fünfzehn Tag noch kalt und hell.“ Für den 28. April ein anderer Spruch: „Ist es noch kalt auf St. Vital, friert es uns noch fünfzehnmal.“ Erst am letzten Tag soll sich der April mit einem schönen Tag verabschieden. Die Hexen in der Walpurgisnacht werden sich freuen.

    Die Namenstage der Heiligen Vinzenz (5.), Georg (23.), Markus (25.) und Walpurgis (30.) galten bei unseren Vorfahren als Lostage, an denen das Wetter für die kommenden Wochen und Monate abgelesen werden konnte.

    Aufgschnabbda Souchera (aufgeschnabbd: von Heinz Fischer bei einer Devotionalien-Händlerin in Vierzehnheiligen) „Ihä Leudla, kaffd Herrgoddla, die senn aus aacha Huälds und haldn wie dä Deufl!“ (Ihr Leute, kauft Kruzifixe, die sind aus Eichenholz und halten wie der Teufel)

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