Eine neue Kinderkrippe mit 48 Betreuungsplätzen will die Stadt Lichtenfels am Franziskuskindergarten errichten. Das neue Gebäude, das nördlich neben dem Kindergarten entstehen soll, stellte Steffen Burucker vom Architekturbüro BuruckerBarnikol (Dresden, Erfurt), das den Zuschlag im Vergabeverfahren erhalten hat, am Montagabend im Stadtrat vor.
„Ein großer Wurf“, lobte Bürgermeister Andreas Hügerich den Entwurf, der ein L-förmiges Gebäude vorsieht, das durch eine Grünfläche vom dem Kindergarten abgegrenzt wird. Mit seinem Satteldach füge es sich gut in die Bebauung ein.
Die Zufahrt erfolgt über die Pestalozzistraße, eine weitere für Anlieferungen ist über die Erthalstraße vorgesehen, erläuterte Steffen Burucker. In einem kleineren Gebäude sollen Verwaltung und Elternsprechzimmer eingerichtet werden. Durch ein Foyer mit Flachdach wird es mit dem Hauptgebäude verbunden.
„Das Gebäude soll Ressourcen schonend errichtet und selbstversorgend betrieben werden.“
Im vorderen Bereich des Hauptgebäudes sind ein Speiseraum und ein Multifunktionsraum geplant, die vier Gruppenräume schließen sich auf der Nordseite an. Nach Süden sind die Sanitärräume, jeweils für zwei Gruppen sowie ein Spielflur mit Flachdach vorgelagert. Die Holzbauweise mit Satteldach ermögliche den Einbau einer zweiten Ebene etwa als Ruhebereich.
„Das Gebäude soll Ressourcen schonend errichtet und selbstversorgend betrieben werden“, betonte Burucker auf Frage von Emmi Zeulner (CSU). Sowohl beim Bau als auch beim Betrieb werde besonderer Wert auf Nachhaltigkeit und Energieeffizienz gelegt. Neben einer Photovoltaikanlage auf dem Dach solle auch Geothermie genutzt werden. Ziel sei ein kleines Wärmenetz zusammen mit dem Kindergarten, um dessen alte Gasheizung zu ersetzen, ergänzte Stadtbaumeister Gerhard Pülz. Langfristig sei darüber hinaus ein kommunales Wärmenetz angedacht.
Die Flachdächer sollen begrünt, der Baumbestand der Freiflächen möglichst erhalten werden. Die Fassade werde mit Nadelhölzern verkleidet, die in dezentem Blau lasiert sind, um die natürliche Vergrauung vorwegzunehmen, erklärte er auf Frage von Dr. Christine Schmidt (Grüne)

Dank der flexiblen Raumaufteilung könnte das Gebäude bei einer späteren Änderung des Bedarfs auch als Kindergarten oder Hort genutzt werden, erklärte Pülz.
Nutzung auch als Kita denkbar
Während Monika Faber (SPD) anregte, den Eltern wegen der knappen Parkplätze auch die Zufahrt von der Rückseite zu ermöglichen, warnte Roland Lowig (WLJ) davor, um Anwohner nicht zu beeinträchtigen. Ein Pultdach sei wegen des höheren Materialaufwands und der geringeren Raumhöhe nicht günstig, erklärte Burucker auf Nachfrage von Frank Rubner (CSU). Auf Bedenken von Dr. Susann Freiburg (Grüne), dass eine Raumhöhe von 6,75 Metern für Kleinkinder ungünstig sei und das Heizen erschwere, verwies der Architekt auf die angedachte zweite Ebene. Wand- oder Deckenheizkörper erzeugten Strahlungswärme, so dass es kein Problem mit aufsteigender Warmluft gebe.

Aus dem Stadtrat: Appell an Bad Staffelstein, die Steinbruch-Erweiterung abzulehnen Gefahren für die Lichtenfelser Trinkwasserversorgung befürchten die Lichtenfelser Stadträte durch die geplante Erweiterung des Steinbruchs Deisenstein im Bad Staffelsteiner Stadtgebiet. „Es wäre eine Katastrophe, wenn die Quellen versiegen, weil der Steinbruch sie dann wie eine Sichel umgeben würde“, warnte Sven Eisele (SPD). Dadurch würde die Trinkwasserversorgung von 16.000 Bürgern gefährdet. Und die FWO hätte wohl kaum die Kapazitäten eine so große Zahl von Verbrauchern zusätzlich zu versorgen. Angesichts des trockenen Sommers habe man bereits befürchtet, die Quellen könnten nicht mehr genug Wasser liefern, ergänzte Dr. Arnt Uwe Schille (SPD). Auch die Ködeltalsperre der FWO sei dadurch beeinträchtigt. Die Stadt habe im Beteiligungsverfahren bereits bei der ersten Erweiterung des Steinbruchs 2013 ihre Bedenken geäußert und dies erneut gemacht, sagte Bürgermeister Andreas Hügerich. Schließlich würden auch Stadtteile von Bad Staffelstein über die Quellen versorgt. Auch bei der Bürgerversammlung in Frauendorf hätten die Stadtwerke appelliert, die Erweiterung abzulehnen. Auf den Appell von Christian Barth, Phillipp Molendo (beide CSU) und Susann Freiburg (Grüne), der Bürgermeister solle nochmals mit der Stadtverwaltung reden und die Stadtratssitzung, in der darüber beschlossen wird, besuchen, meinte Robert Gack (CSU), dass die Staffelsteiner Räte die Lichtenfelser Bedenken kennen und der Bürgermeister im dortigen Rat kein Rederecht habe. Auf Baumängel an der Kita „Körbla“ wies Emmi Zeulner (CSU) hin. Sie forderte außerdem, dass die Planung für das benachbarte Haus, das die Stadt für die Einrichtung eines Kinderhorts gekauft hat, vorangetrieben werden, damit das Außengelände auch von den Kindergartenkindern genutzt werden könne. Die Planung sei im Gange, doch noch keine Aussagen über einen Zeitplan möglich, erklärte der Bürgermeister. Eine Bürgerversammlung wird am Donnerstag, 30. November, um 18 Uhr im Stadtschloss abgehalten. Als Attraktion wird der Märchenwald mit Kindereisenbahn nicht nur vom 1. bis 23. Dezember, von 14 bis 19 Uhr, sondern auch vom 27. bis 30. Dezember, von 14 bis 18 Uhr geöffnet sein, teilte Hügerich mit.