Oberhalb von Klosterlangheim wird an der Energiewende gebaut. Kürzlich war Spatenstich für einen Solarpark, der ab kommendem Herbst über 2000 hiesige Haushalte mit Strom versorgen soll.
Wann, wenn nicht bei einem Spatenstich für einen Solarpark, sollte Sonnenschein ein gutes Vorzeichen sein? So stand man da, auf einer im Westen gelegenen Ackeranhöhe unweit eines Sees und wartete auf Vollzähligkeit. Gegen 15.30 Uhr ergänzten Erster Bürgermeister Andreas Hügerich und Vize-Landrat Helmut Fischer die Gruppe jener, die gleich im Anschluss daran den Spatenstich vornahmen: Andy Schindhelm und Heiko Bernardo, Vorstandskollegen der Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim eG, Projektentwickler Oliver Partheymüller, IBC-Gesellschafter Julius Möhrstedt sowie IBC-Projektentwickler Toni Dippold.
Doch unweit von ihnen stand das Ehepaar Thomas und Heidi Gieger. Es ist ihr Feld, auf welchem die Anlage einst stehen wird, und sie wird es auf einer Größe von 6,3 Hektar tun. Giegers zeigten sich zufrieden, und Thomas Gieger erklärt dieser Redaktion gegenüber, dass er schon vor über zehn Jahren eine solche Anlage ernsthaft im Sinn trug. Im Grunde sei ihm sogar schon 2007 in den Sinn gefallen, dass sich Solarpaneelen hier perfekt ausrichten ließen.
Günstige Erzeugung und direkte Einspeisung ins Netz
Laut IBC-Solar verfügt der Standort auch über den Pluspunkt, dass er sich in der Nähe eines Netzverknüpfungspunktes befindet. Eine Voraussetzung, die wiederum zwei Vorteile mit sich bringt: hier günstige Erzeugung und dort direkte Einspeisung in ein Versorgernetz der Bayernwerke.
Was die Anlage noch besonders macht, darauf gibt es zwei Antworten. Da wäre zum einen die technische Leistung. 2200 Haushalte können durch sie versorgt werden, wie Möhrstedt näher darlegte. Das liegt an seiner Nennleistung von 6,2 Megawatt. In einem Begleitschreiben des Unternehmens ist weiterhin die Rede davon, dass der Solarpark pro Jahr den Ausstoß von über 4000 Tonnen klimaschädlichem CO2 vermeidet, was dem Wert von 7000 Flügen Nürnberg-Mallorca und zurück entspräche.
Anbetrachts solcher Zahlen ist es verständlich, dass Möhrstedt während der Veranstaltung allgemein für kurze Genehmigungsverfahren plädierte. In Bezug auf die 6,2-Megawatt-Anlage sollte sich das Bauleitplanverfahren gut drei Jahre hinziehen, was allerdings auch Corona geschuldet war.

„Bürger vor Ort“ können sich an Solarpark beteiligen
Was die zweite Besonderheit des Projekts über Klosterlangheim anbelangte, so sollte unter anderem Andy Schindhelm darauf zu sprechen kommen. „Es sind die Bürger vor Ort“, so der Mann, die bezüglich des Entstehenden zuerst „zeichnungsberechtigt“ sein sollen. Auf Partheymüllers Zettel oberhalb des Platzes, auf dem handschriftlich die Orte Klosterlangheim, Mistelfeld, Oberlangheim, Lahm, Mönchkröttendorf, Roth und Isling standen, stand ebenso handschriftlich das Wort „vorzeichnungsberechtigt“.
Somit ist die Raiffeisenbank Küps-Mitwitz-Stockheim auch direkter Ansprechpartner für Zeichnungswillige. Einen verbindlichen Termin für die Vorstellung der Bürgerbeteiligung am Bürgersolarpark gibt es auch schon. Es handelt sich dabei um dem 28. Juli. Dann werden um 18.30 Uhr im Landgasthof Klosterlangheim Antworten auf Fragen der Interessenten gegeben.
„Hier ist eine Fläche, die keinen stört“
Auch stellvertretender Landrat Fischer sollte Lob für das Vorhaben finden. Er wies darauf hin, dass er schon sehr häufig zu hören bekomme habe, eine Solaranlage würde „eine schöne Aussicht verbauen“. Doch „hier ist aber eine Fläche, die keinen stört“. Wenig später nach diesen Worten war die Gesellschaft wieder aufgelöst. Wer dann in seinem Auto saß und nach oben blickte, dem wurde klar, dass ein Solarpark hier nicht störend auffallen wird.