Lichtenfels hat mit Polizeirat Steffen Schorr nun einen neuen Leiter der Polizeiinspektion und der hat neben Verantwortung auch ein Programm. Bei der Einführungsfeier am Dienstag in der ehemaligen Synagoge gab es bedeutsame Worte, nachdenkliche Momente und festliche Musik.

Ein halbes Jahr lang leitet Polizeihauptkommissar Volker Püttner interimsweise die Polizeiinspektion Lichtenfels. Nun saß der 38-Jährige in der ersten Reihe, wenige Meter von einem weiteren 38-Jährigen entfernt: seinem Nachfolger. Dass nahezu alle Bürgermeister des Landkreises zur Amtsübergabe gekommen waren, durften sie jeweils als Dankeschön oder Rückendeckung empfunden haben.
Sieht man von den Kommunalpolitikern und einigen Gästen aus Justiz oder der Psychosozialen Notfallversorgung mal ab, bestimmte das Dunkelblau von Uniformen das Bild der 45 Gäste. Auch das Holzbläserquartett des Polizeiorchesters trug Uniform. Die Musiker sorgten nicht nur für den festlichen Rahmen, sondern auch für heitere Momente, als sie Mancinis „Baby Elephant Walk“ spielte.
Wachsam für die Demokratie
Was Volker Püttner und Steffen Schorr, die beruflich unterschiedlichen Gleisen folgen, eint, erklärte Polizeipräsident Markus Trebes. „Dieser Ort mahnt dazu, stets wachsam gegen alle Feinde der Demokratie zu sein“, sagte der gebürtige Kronacher. Die Polizei stehe in herausfordernde Zeiten. Eine Herausforderung sei auch das, was den neuen Leiter der Polizeiinspektion erwartet: „Die PI Lichtenfels ist für 51.000 Bürger zuständig (…) 70 Beamte, die rund um die Uhr im Dienst sind.“
Der scheidenden Polizeihauptkommissar Volker Püttner habe Klugheit bei der einsatztaktischen Betreuung von Großereignissen bewiesen und sich damit für höhere Dienste in der oberfränkischen Polizei empfohlen. Die Führungserprobung in Lichtenfels sei geglückt und nun wechsele er zur Kriminalpolizei in Hochfranken.
Seinen Nachfolger Steffen Schorr beschrieb der Polizeipräsident als einem Mann, der seit 2003 seinen Weg geht. Dieser führte ihn vom Mittleren Dienst und vom Polizeimeister in Nürnberg und Erlangen, zum Polizeikommissar, zu einem beruflichen Studium und letztlich sogar zu einem Lehrauftrag an einer Hochschule für den öffentlichen Dienst.
Trebes appellierte an Püttner und Schorr, trotz ihrer vielen künftigen Aufgaben ihr privates Leben und die Hobbys zu pflegen. Schorrs Leidenschaften sind das Motorradfahren und das Kochen. Bewegend auch, als Püttner sich bei seiner Familie für ihre Nachsicht und Unterstützung bei nicht immer familienfreundlichen Arbeitszeiten bedankte. Beruflich habe ihm die Station Lichtenfels viel gegeben, auch weil er „konstruktive Begegnungen und Freundschaftlichkeit erfahren“ durfte. „Ich bin wirklich froh, ein halbes Jahr Teil davon gewesen zu sein.“

Und Schorr? Der Mann aus Coburg äußerte Vorfreude auf seine neue Dienststelle: „Die passt, die passt richtig gut.“ Er wolle auf „Teamarbeit auf allen Ebenen mit der Blaulichtfamilie“ setzen. „Wenn man Teamarbeit ernst nimmt, ist das besser als im stillen Kämmerchen alleine zu planen.“ Lichtenfels habe er sich dann und wann schon angeschaut, denn ein weiteres Hobby sei das Wandern.