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COBURG/LICHTENFELS: Vergewaltigungsprozess vor dem Landgericht Coburg

COBURG/LICHTENFELS

Vergewaltigungsprozess vor dem Landgericht Coburg

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    Am Freitag fand am Landgericht in Coburg der zweite Prozesstag gegen einen 59-jährigen aus dem Landkreis Lichtenfels statt, dem vorgeworfen wird, am 18. März dieses Jahres eine Frau mehrfach vergewaltigt und sie dabei mit einer Waffe bedroht zu haben. Das Opfer ist eine wenige Jahre jüngere Frau aus dem Landkreis. Die Aussagen selbst waren für die Frau sicherlich schmerzvoll, fanden aber im Rahmen des Opferschutzes unter Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Wer sich im Zeugenstand zum Tatgeschehen äußerte, war ein Polizist.

    Völlig aufgelöst

    Ruhig saß der Angeklagte neben seinem Verteidiger Peter Christ und musste sich anhören, was ein Polizist gegenüber dem Schöffengericht, dem vorsitzenden Richter und Staatsanwältin Bianca Franke vorbrachte. Noch sehr gut erinnerte sich der Beamte daran, wie am Tattag auch Helikopter für die Suche nach der Opfer in Betracht gezogen wurden. „Wir haben einen Baggersee und den Main abgesucht – nicht dass da ein Unglück passiert ist“, so der Zeuge.

    Auslöser für solche Maßnahmen war eine Nachricht, die der Sohn von seiner Mutter über ein soziales Netzwerk erhielt. Dabei war die Rede davon, dass dieser zu ihr und somit zu einem Baggersee kommen sollte. Letztlich aber war es die Wohnung der Frau, in der es zu einem ersten Kontakt zwischen ihr und den Beamten kam. „Sie war verweint, hat gezittert am ganzen Körper, war verdreckt (…) das Erste, was sie gesagt hat, war: Ich wurde vergewaltigt“, gab der Polizist zu Protokoll.

    Dann sollte auch Richter Klaus Halves in Erscheinung treten – mahnend, warnend. Es ging um ein Getuschel im Publikum, das Halves mit Blickkontakt zu einer Person sofort unterband. „Sie wissen, dass Sie gemeint sind“, so der Sitzungsleiter.

    Im Folgenden sollte nun der im Zeugenstand aussagende Polizist noch etwas anbringen: Die Bemerkung der mutmaßlich vergewaltigten Frau, wonach sie von der Lebensgefährtin des Angeklagten zu hören bekommen habe, dass ihr, im Falle einer Aussage, etwas drohe: „Wenn du irgendwas erzählst, dann wird das Haus brennen.“

    Bei Nachfrage aber, so der Zeuge weiter, erzählte die Frau sehr wohl „ihre Geschichte und von dem Treffen“ mit dem Angeklagten. Man habe sich in Bad Staffelstein in einem Café getroffen und als sie mit dem Rad heimfahren wollte, hat es stark geregnet. Der 59-Jährige habe angeboten, sie heimzubringen. Auf Höhe der Kompostieranlage Ebensfeld habe er dann seine Waffe, ein Messer mit 19 Zentimeter Klingenlänge gezückt, und Geschlechtsverkehr eingefordert.

    Versucht, Täter zu beruhigen

    Die weitere Vernehmung sollte aufgrund des sensiblen Themas nach Rücksprache bei Kripo und Sanitätern in die Polizeiinspektion nach Lichtenfels verlegt werden. Zum Tathergang konnte sich der Beamte noch gut an manche Worte der vernommenen Frau erinnern. Sie sprach davon, dass ihr an den Haaren gezogen worden sei und auch, dass sie in den Kofferraum geworfen wurde. Überdies, so der Beamte, habe die Frau davon berichtet, dass sie, um den Täter von seinen Handlungen anzubringen, ihm erzählte, sie liebe ihn und wolle ihn heiraten. Für den 25. Oktober ist der dritte Verhandlungstag anberaumt. Er soll weitere Klarheiten bringen.

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