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Von „Depperla“ und „Kuhbusenmasseusen“: OT-Rückblick

Lichtenfels

Von „Depperla“ und „Kuhbusenmasseusen“: OT-Rückblick

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    Die fränkische Folk-Blues-Band „Saitenwynd” präsentiert im Saal des Gasthofs Krone in Mainroth ihre erste CD „Mundart”.
    Die fränkische Folk-Blues-Band „Saitenwynd” präsentiert im Saal des Gasthofs Krone in Mainroth ihre erste CD „Mundart”. Foto: Markus Maschik

    Die 1982 gegründete Folk-Blues-Band „Saitenwynd“ aus Mainroth stellt am 23. November 1996 ihre erste CD „Musikant“ vor: Kein Platz mehr ist frei im Saal des Gasthofs Krone; die Fans sitzen gerne auch am Boden und lauschen den live präsentierten CD-Kompositionen von „Hopperla, du Depperla“ bis „Kneipenhocker“. Schmunzeln und lachen, aber auch grübeln und romantisch schwelgen kann man bei dem Repertoire von Kurt „Dixi“ Schleicher, Richard „Richy“ Schmitt und ihrer Truppe, zu der sich beim Lied „Der Durscht“ auch noch der Gesangverein Mainroth gesellt. Eine kommentierte Diashow dokumentiert die Entstehungsgeschichte der CD, bevor nach fünf eingeforderten Zugaben der Run auf den Verkaufsstand startet.

    Der erste Schnee – die ersten Unfälle

    Am 24. November 1996 fällt der erste Schnee dieses Winters, und natürlich knallt es auch gleich auf den Landkreisstraßen: Bei den Schleuder- und Rutschpartien in Unnersdorf, Staffelstein und Neubanz entstehen über 15 000 Mark Schaden. Und passend zum bevorstehenden ersten Advent „weihnachtet es“: Binnen weniger Tage schmücken überall beleuchtete Tannenbäume die Rathäuser, öffentlichen Plätze und Kirchen.

    OT-Redakteur Till Mayer (2. v. re.) zusammen mit (v. li.) Dieter Lorenz von der BRK-Bezirksleitung, Referent Günter Krabbe und BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak bei der Ausstellungseröffnung von „Vergessene Konflikte” in der Sparkasse am Bahnhofsplatz Lichtenfels.
    OT-Redakteur Till Mayer (2. v. re.) zusammen mit (v. li.) Dieter Lorenz von der BRK-Bezirksleitung, Referent Günter Krabbe und BRK-Kreisgeschäftsführer Thomas Petrak bei der Ausstellungseröffnung von „Vergessene Konflikte” in der Sparkasse am Bahnhofsplatz Lichtenfels. Foto: Irmin Rutkowski

    OT-Redakteur Till Mayer (24) eröffnet am 25. November 1996 seine Fotoausstellung in Lichtenfels: „Vergessene Konflikte“ zeigt über 50 Bilder aus Konflikt- und Krisengebieten wie Kambodscha, Afghanistan, Angola und Somalia. Anlässlich der Vernissage referiert der langjährige FAZ-Afrika-Korrespondent Günter Krabbe zum Thema „Volkskrieg? Bürgerkrieg? Räuberkrieg? Wofür sterben die Afrikaner?“ in der Sparkasse am Bahnhofsplatz.

    Während Mayers Bilder bedrückend das Leid der Zivilbevölkerung vor Augen führen, erläutert Krabbe analytisch und kritisch die politischen und wirtschaftlichen Hintergründe für die Nöte des schwarzen Kontinents – und nicht zuletzt die (historischen und eigennützigen) Einflüsse der Industriestaaten: „Die Europäer haben die Afrikaner 100 Jahre lang entmündigt und werfen ihnen jetzt vor, dass sie mit der Freiheit nicht umgehen können.“

    Größte Photovoltaikanlage des Landkreises geht an den Start

    Mit ihren 32 Doppelglasmodulen ist die Photovoltaikanlage der Viktor-von-Scheffel-Realschule in Staffelstein die größte im ganzen Landkreis. Die Module sind wie kleine Sonnendächer über den Fenstern im Obergeschoss der Nordtrakt-Südseite angebracht, haben 143 000 Mark gekostet und sollen eine Jahresleitung von 2800 Kilowattstunden Strom erzeugen, die ins öffentliche Netz eingespeichert werden. Im Beisein von Schulleiter Werner Risser und Vertretern der Installationsfirma IBC Solar drückt Landrat Reinhard Leutner in der letzten Novemberwoche 1996 den Startknopf und lässt die Anlage in Betrieb gehen.

    Mit einer Bissverletzung kommt am 27. November 1996 ein Lichtenfelser Polizist vom Einsatz zurück: Beim Versuch, im Asylbewerberheim am Burgberg einen Haftbefehl gegen einen Mann aus Ruanda zu vollstrecken, unternehmen zwei Landsleute einen Befreiungsversuch. Einer der beiden beißt dabei den Lichtenfelser Ordnungshüter in den Unterarm. Am Ende rücken alle drei Asylbewerber in die JVA ein, berichtet die Polizei.

    Einer von „Bayerns besten Alleinunterhaltern“

    Fredl Fesl kommt am 27. November 1996 bei seinem Konzert in Burgkunstadt um etliche eingeforderte Zugaben nicht herum.
    Fredl Fesl kommt am 27. November 1996 bei seinem Konzert in Burgkunstadt um etliche eingeforderte Zugaben nicht herum. Foto: Till Mayer

    „D?Welt hat an Vogel“ meint am gleichen Abend in der Burgkunstadter Stadthalle der selbst ernannte „Bajubarde“ Fredl Fesl. Der spitzbübisch-derbe Humor des 49-jährigen Niederbayern lockt rund 500 Konzertbesucher an, die der gnadenlose Wortspieler oft und gerne in seine Pointenfalle lockt und erröten lässt.

    Legendär sind seine Übersetzungen des Bayerischen ins Hochdeutsche, wie zum Beispiel die zur „Kuhbusen-Masseuse“ eingedeutschte Sennerin, und die Jodel-Einlagen. Dabei improvisiert Fesl scheinbar frei von der Leber weg und stoisch gelassen, als ob ihm die Liedverse gerade erst in den Kopf und über die Zunge kommen. Wer dabei gänzlich ohne politisches Kabarett und abgegriffene Plattitüden auskommt, gehöre zu „Bayerns besten Alleinunterhaltern“, resümiert OT-Reporter Till Mayer.

    Kreisaltenheim in Staffelstein wird abgerissen

    In Staffelstein beginnen die Abrissarbeiten am alten Kreisaltenheim. Die restlichen Bewohner sind mittlerweile umquartiert worden, berichtet das OT. Am gleichen Ort soll später – laut Stadtratsbeschluss – das Projekt „Betreutes Wohnen“ verwirklicht werden.

    Über zwei Jahre hat der Um- und Ausbau des denkmalgeschützten „Haus 12“ in Kutzenberg gedauert und 4,8 Millionen Mark gekostet. Am 28. November 1996 wird das in den 1920-er-Jahren erbaute Haus seiner Bestimmung übergeben und erweitert in seinen Räumen deutlich die Angebote in der Ergo- und Beschäftigungstherapie am Bezirksklinikum.

    Deutscher JuJutsu-Meister: Harald Barnickel

    Bei den Jugend-Bezirksmeisterschaften im Tischtennis holt sich Holger Funke den Titel im Einzel sowie den zweiten Platz im Mixed (zusammen mit Nadja Firley) und den dritten im Doppel (mit Markus Will). Harald Barnickel vom TSV Staffelstein verteidigt – ebenso wie bei der Deutschen Meisterschaft – auch bei der Internationalen Deutschen Meisterschaft im JuJutsu seinen Einzeltitel in der Gewichtsklasse bis 65 Kilo.

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