Was haben Ützing, Stublang, Gärtenroth, Kleukheim und Weismain gemeinsam? – Sie alle werden geschmückt von prächtigen, teils sehr alten Walnussbäumen. Und sie alle besuchte Kreisfachberater Michael Stromer im Verlauf eines Jahres auf seinen Touren durch den Landkreis, wobei er das Bildmaterial für seinen Vortrag zum Thema „Nüsse“ sammelte.
Am 12. Oktober hielt er diesen bei den Gartenfreunden Ober- und Unterwallenstadt. Über Monate hinweg hatte Michael Stromer die Nussbäume im Landkreis im Auge und konnte so der Entwicklung der „juglans regia“, „Echte Walnuss“, im Jahresverlauf nachspüren.
Die Zuhörerinnen und Zuhörer, die sich in den Räumen der Feuerwehr Wallenstadt eingefunden hatten, konnten einer wahren „Tour de Force“ durch alles Wissenswerte zu Walnussbaum und Walnussfrucht beiwohnen – und zwar mit allen Sinnen. Michael Stromer brachte Walnusszweige, -blätter, -früchte, sogar ein Walnussbäumchen und ein die Früchte der Schwarznuss mit, von deren besonderem Duft sich die anwesenden Gartenfreundinnen und -freunde selbst überzeugen konnten.
Im Laufe des Abends erfuhren die Zuhörerinnen und Zuhörer, dass die Bezeichnung „Walnuss“ sich eigentlich von „Welschnuss“ ableitet, was auf ihre Herkunft aus Italien und Frankreich hindeute.
Windstabil
Walnussbäume – belegt sind sie seit dem Tertiär – sind dominante Bäume und breiten sich im Laufe von Jahrzehnten auf circa 100 Quadratmetern aus, die sie für sich beanspruchen. Stromer bezeichnet die Walnuss als „Hoffnungsbaum im Klimawandel“, da sie durch ihre Pfahlwurzel zum einen sehr windstabil sei und auch an tiefer gelegene Wasserspeicher gelange. Zugleich spende sie durch die ausladende Krone und großen Blätter reichen Schatten.
Da die Walnuss vergleichsweise spät austreibe, seien Spätfröste für sie ein wahres Risiko. Durch die milderen Temperaturen in unseren Breiten nähmen auch Schädlinge, wie die Walnuss-Gallmilbe und Walnuss-Fruchtfliege, sowie Krankheiten, wie die Marssonina-Blattfleckenkrankheit oder die Nussfäule zu, gegen die keine vorbeugenden Maßnahmen ergriffen werden können.
Stromer ging auf die weltweiten Verbreitungsgebiete von Walnussgewächsen ein, auf die Züchtung, Veredelung und den Schnitt von Nussbäumen, die Qualität von Nussbaumholz, die wichtigsten Produzenten von Walnüssen auf dem globalen Markt, den Nährwert sowie medizinisch wertvolle Inhaltsstoffe der Walnuss und lokale Bestrebungen zum Erhalt von Walnuss-Beständen, allen voran die Gelbe Bürg, eine Genossenschaft südlich von Gunzenhausen, die unter anderem das maschinelle Knacken und Sortieren von Nüssen für alle Nussbaum-Besitzer der Region anbietet.
Kandierte Salbeiwalnüsse
Der Kreisfachberater beschloss seinen Vortrag augenzwinkernd mit den unzähligen, teils skurrilen, Möglichkeiten, Walnüsse zu knacken. Der Themenabend klang mit einer ausgedehnten Verkostung von allerlei Nuss-Spezialitäten aus: Der Vorstand der Gartenfreunde hatte herzhafte wie süße Nuss-Spezialitäten vorbereitet und so ließen sich die anwesenden Gartenfreundinnen und -freunde Walnuss-Pesto, Nuss-Aufstrich, Walnuss-Brot sowie diverse Nuss-Kuchen, kandierte Salbeiwalnüsse, Nuss-Schnecken, süß eingelegte schwarze Walnüsse und Nusslikör schmecken.