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LICHTENFELS: Wetter- und Bauernregeln für den Januar am Obermain

LICHTENFELS

Wetter- und Bauernregeln für den Januar am Obermain

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    Bekommen wir am Obermain im Januar einen herrlich verschneiten Wald?
    Bekommen wir am Obermain im Januar einen herrlich verschneiten Wald? Foto: Andreas Motschmann

    Alte deutsche Namen für den Januar sind „Hartung“, „Eismonat“ und „Wintermonat“. Vor der Gründung des Deutschen Reiches im Jahr 1871 war der Monatsname „Jenner“ oder „Jänner“ auch in Süd- und Mitteldeutschland anzutreffen, wie es die Eintragungen in den alten Kirchenbüchern dokumentieren. War das Leben in der „guten alten Zeit“ wirklich so angenehm, wie es oft beschworen wird? Das Leben auf dem Land war von harter Arbeit und im Januar oft von Hunger geprägt. Mehrere Berichte aus den vergangenen Jahrhunderten schildern Hungersnöte in unserer Gegend.

    Der kälteste Januar, sogar in ganz Europa, war im Jahre 1709. Sogar die Adria fror damals zu. 1940 gab es eine weitere große Kältewelle mit bis zu 40 Minusgraden in den Nächten. Sämtliche Flüsse waren zugefroren, der Schiffsverkehr war lahmgelegt. Die kälteste Nacht in Freising mit minus 30,5 Grad gab es am 22. Januar 1942.

    1947 war der kältesten Winter des vergangenen Jahrhunderts

    Vor 75 Jahren das gleiche Bild. Im Januar 1947 traf es unsere heimische Bevölkerung erneut schwer. Wir hatten den kältesten Winter des vergangenen Jahrhunderts. Mit eisigen Temperaturen gab es zu dieser düsteren Zeit kurz nach dem Zweiten Weltkrieg auffallend mehr Krankheiten, insbesondere Lungen- und Rippenfellentzündungen und schwere Erfrierungen. Die Wände in vielen Häusern waren von Eis überzogen; Heizmaterial war knapp. Dies hatte zur Folge, dass der Schwarzmarkt wieder aufblühte; es wurde deutlich mehr entwendet als sonst. Darunter hatten am Obermain ebenso die Flüchtlinge und Heimatvertriebene zu leiden.

    Hundertjähriger Kalender verspricht grimmige Kälte

    Der Hundertjährige Kalender mit seinen Prognosen: die ersten vier Tage im Januar sollen trüb und mittelkalt werden. Nach einem Regentag kommt Schnee. Die Sternsinger müssen bei Schneegestöber von Haus zu Haus ziehen. Nach weiteren drei trüben Tagen soll es am 10. Januar wieder schneien. Bis zur Monatsmitte wird uns das trübe und zum Teil windige Wetter mit einzelnen Schneefällen erhalten bleiben. Dann schlägt das Wetter um, Väterchen Frost regiert mit grimmiger Kälte. An den letzten Januartagen erwartet uns sogar übergrimmige Kälte.

    Die Bauernregeln im Januar

    Spekulationen über die Länge des Winters und den Beginn des Frühjahrs bestimmen seit Jahrhunderten die Bauern- und Wetterregeln. Aus alten Erfahrungen begrüßte man ausdrücklich eine dicke Schneehaube im Januar: „Ein Januar ganz ohne Schnee tut Bäumen, Blum und Pflanzen weh“. Bleibt aber die Januarkälte aus, so liefern die alten Bauernregeln gleich die Drohung: „Wenn der Frost nicht im Januar kommen will, dann folgt er später, im März oder April.“ Ist bis Dreikönigstag kein (strenger) Winter, so kommt auch keiner dahinter.“ Die langjährigen Wetterstatistiken zeigen: Ist es bis zum 6. Januar deutlich zu mild, dann bleibt es mit 70 Prozent Wahrscheinlichkeit den Rest des Monats wärmer als normal.

    Wetteraufzeichnungen bestätigen nicht Bauernregel vom kalten Januar

    Die Prognosen des Hundertjährigen Kalenders halten passende Wetterregeln zum wochenlangen kalten Wetter in der zweiten Monatshälfte parat: „Januar muss vor Kälte knacken, wenn die Ernte soll gut sacken“ und „Ist der Januar hell und weiß, wird der Sommer sicher heiß“ oder in unserer Mundart: „Auf an gscheidn Winde kummd a gscheide Summe!“ Bauern haben nichts gegen einen kalten Januar, vor allem, wenn eine dicke Schneedecke auf den Feldern liegt: „Je frostiger der Januar, so freudiger das ganze Jahr.“ Grundsätzlich wurde „a gscheida Keld“ im Januar recht positiv bewertet. Dass es im Januar grimmig kalt wird, lässt sich anhand der Wetteraufzeichnungen allerdings nicht bestätigen.

    Winterwanderung am Obermain ein Genuss

    Besonders Kinder freuen sich über Schnee. Die älteren OT-Leser haben viele Erinnerungen an den ersten Schneemann, an das Schlitten- und Skifahren und an die erste Schneeballschlacht. Eine Winterwanderung im Schnee ist ein Erlebnis. Wanderziele gibt es am Obermain in großer Anzahl; nicht nur der Staffelberg will besucht werden. Ebenso lohnt sich eine Wanderung zum Kordigast, zum Görauer Anger, zum Veitsberg, zu den Eierbergen oder zum Graitzer Spitzberg. Ein herrlicher Blick auf die Winterlandschaft belohnt die, die aufgestiegen sind.

    Jede Schneeflocke ist ein Einzelstück

    Was wissen wir über den Schnee? Er bildet sich in großer Höhe in den Wolken der Erdatmosphäre. Erst wenn es in einer Wolke kälter als etwa -10° Celsius wird, verdichten sich die Wassertropfen, es bilden sich Schneekristalle. Diese wachsen immer weiter, bis sie so schwer sind, dass sie zu Boden fallen. Ob bei uns an der Erdoberfläche Schnee ankommt, hängt von den Temperaturen der Luftschichten ab, welche die Flocken durchqueren.

    Faszinierend sind Schneeflocken, wenn man sie genau betrachtet. Jede einzelne Schneeflocke ist ein Unikat aus Schneesternen und Fragmenten von Schneekristallen. Ihre Grundstruktur ist immer sechseckig. Ab minus zwei Grad Celsius fallen kleine Flocken, ist es etwas wärmer, entstehen größere.

    RumhengaRumhenga wie ane ve die lään Mändl in dä Reinichung und drauf waddn, dass dich ane ouhueld, dä dich widde brauchd, weilsna sunsd friäd. Josef Motschmann

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