50 Tage nach Ostern und zehn Tage nach Christi Himmelfahrt feiern Christen das Pfingstfest, dieses Jahr am 5. und 6. Juni. Fronleichnam am 16. Juni und der Gedenktag der Apostelfürsten Petrus und Paulus am 29. Juni sind zwei weitere christliche Feiertage im Juni.
Nach den Prophezeiungen des Hundertjährigen Kalenders bringt uns der Juni in den ersten acht Tagen raue Luft, Reif ist zu erwarten. Hinzu kommen nach alten Bauernregeln nicht willkommene schwere Regengüsse: „Wenn es zu Pfingsten regnet, regnet es sieben Sonntage hintereinander.“
Pfingstwetter hat verschiedene Facetten
Das Wetter zu Pfingsten kann vielfältig sein. Von einer südwestlichen Wetterlage mit schwül-heißer Luft und Temperaturen über 30 Grad bis zu einem Kaltlufteinbruch zur Zeit der Eisheiligen mit Frost in den Nächten ist alles möglich. Im Falle eines sehr späten Pfingstfestes kann auch die Schafskälte noch für einen Kaltlufteinbruch sorgen.
Ein heftiges Pfingstwetter mit heftigem Unwetter gab es 2014 im Zusammenhang mit Tief ELA. Wir erinnern uns: Gewitter mit Sturmböen, Starkregen und Hagel in Nordrhein-Westfalen, Hessen und Niedersachsen. Mehrere Tote waren die Folge, genauso wie beim sogenannten Pfingst-Orkan im Jahr 2003.
Nach Schönwetterperiode nochmals nasskalt
Vom 9. bis zum 21. Juni verspricht uns der Hundertjährige Kalender viele Sonnentage. Allerdings ist es am Morgen noch recht kalt. Darauf verabschiedet sich die Sonne für die restlichen Junitage. Nasskaltes Wetter soll bis zum Monatsende anhalten. Das Johannisfeuer bei vielen Veranstaltungen wird wohl vom Regen beeinträchtigt.
Haben wir Regen am Siebenschläfertag (27. Juni), müssen wir uns auf wochenlanges regnerisches und kühles Wetter einstellen: „Das Wetter am Siebenschläfertag noch sieben Wochen bleiben mag“ ist eine der heute noch bekanntesten Bauernregeln.
Grundsätzlich hatten die Altvorderen gegen Regen im Juni nichts einzuwenden, da man bereits die Getreideernte im Juli und August im Visier hatte: „Gibt´s im Juni Donnerwetter, wird auch das Getreide fetter.“ Doch vor Johanni und Peter und Paul sollte er sich über die Felder ergießen, danach könnte man ihn bis in den späten August hinein womöglich nicht mehr loswerden: „Vor Johanni bet‘ um Regen, nachher kommt er ungelegen.“
Persönliche Erinnerungen an die Heuernte im Juni
Früher war der Juni ein klassische „Heumonat“. In alten Kalendern ist zu lesen, dass die „Mahd“ erst um Johanni (24. Juni) beginnen solle, da dann „Blumen und Gräser schön würzig seien“ und somit eine gute Heuqualität gewährleisteten. Der Autor des Artikels kann sich lebhaft an diese Zeit als kleiner Bauernbub erinnern. „In diesen Tagen beachteten wir besonders genau den Wetterbericht und die Bauernregeln. Oft genug wurde das fast getrocknete Gras von einem Gewitterschauer erwischt und die mühsame Vorarbeit war ,für die Katz. So hatten wir es an diesen Tagen immer eilig, vor der Nacht die letzten Fuder Heu im Stadel abzuladen.“
Die modernen Bauern interessiert diese Bauernregel heute wenig: Das Gras wird auf den Wiesen schon viel früher geschnitten.
Eine Parade aller Planeten unseres Sonnensystems – mit Ausnahme der Erde – kommt nur selten vor und ist daher ein Anblick, den man sich nicht entgehen lassen sollte. Hoffen wir, dass die Prophezeiungen des Hundertjährigen Kalenders für den 24. Juni nicht zutreffen und wir einen wolkenfreien Himmel am frühen Morgen haben. Vor Sonnenaufgang werden sich alle sieben Planeten, die es neben der Erde im Sonnensystem gibt, am Himmel aufreihen.
Parade mit allen sieben Planeten
Die Planetenkette erstreckt sich dann von Osten bis Süden in folgender Reihenfolge: Merkur – Venus – Uranus – Mars – Jupiter – Neptun – Saturn. Zwischen Uranus und Mars wird sich außerdem die schmale Sichel des abnehmenden Mondes platzieren. Um die Planeten Uranus und Neptun zu sehen, benötigt man ein Fernglas oder ein Teleskop, für Merkur reichen etwas Glück und ein freier Blick an den östlichen Horizont.
Die Rose ist die Blume des Monats
„Blume des Monats Juni“ war bei den Vorfahren die Rose. „Blume der Liebe“ heißt sie schon in der Bibel, in den Gedichten quer durch die Jahrhunderte ist sie die am meisten genannte Blume. Manche Redensart holt uns in den Alltag menschlichen Miteinanders zurück: „Die schönsten Rosen welken am schnellsten“. Neben den Düften der verschiedenen Rosensorten und anderen Blumen dominiert im Juni der Geruch der Holunderblüten.
Kinderspruch Kinderspruch beim Einsammeln für das Johannisfeuer am 24. Juni: „Hannes, Hannes, Feue, is ja goa niä deue! Sidzd a reiche Moo im Haus, schmeißd a Bündela Reisich raus.“