Der November beginnt mit demselben Wochentag wie der März und, außer in Schaltjahren, der Februar. Die Winterfans warten schon gespannt auf erste Schneeflocken, die durchaus auch schon im November kommen können. Viele empfinden den November als grau-trüb und unangenehm. Dabei hat dieser letzte Herbstmonat durchaus einen gemütlichen und interessanten Charakter. Manche nutzen den Dunkelmonat für die ruhigeren Momente; wenn es draußen regnet und windet, macht man es sich eben zuhause gemütlich, freut sich auf ein warmes Bad oder das Sofa mit der Kuscheldecke.
Erhöhte Durchschnittswerte auch im November
Die langfristige Temperaturerhöhung durch die Klimaveränderung stellen wir auch am November fest. Hatten wir vor Jahrzehnten (1961 - 1990) noch einen Mittelwert von +4 Grad, so stieg in den Jahren von 1991 - 2020 der Wert auf +4,8 Grad.
Nach den Berechnungen des Hundertjährigen Kalenders ist der 1. November ein klarer und kalter Tag. Beim Friedhofsbesuch an Allerheiligen müssen wir uns warm anziehen. Nachdem Allerseelen als Feiertag abgeschafft wurde, verlagerten sich die Festlichkeiten und Bräuche auf Allerheiligen. Viele besuchen an diesem Tag den Friedhof. In den letzten Jahren gibt es immer mehr Veränderungen auf dem stillen Gottesgarten, Urnenbeisetzungen werden im ganzen Landkreis immer beliebter. Auf dem Lichtenfelser Friedhof liegt der Anteil der Urnenbestattungen mittlerweile über 70 Prozent.
Kommen wir zum Hundertjährigen Kalender zurück. Am Allerseelentag und am 3. November soll es regnen. Danach können wir einige schöne November-Tage genießen. Allerdings folgen ab den 8. bis zum 22. des Monats viele Regentage. Am 12. und 13. November soll starker Wind hinzu kommen.
Martinimarkt in der Geburtsstadt von Abt Knauer
Am Martinstag (11.) könnte es somit nass werden, nicht gerade das passende Wetter für die Laternenumzüge der Kindergärten und zur Eröffnung der Faschingszeit um 11.11 Uhr. „Hand auf`s Herz“: Wer weiß noch, dass bis ins erste Drittel des 20. Jahrhunderts Martini die Spinn- und Rockenstubenzeit einläutete? In unserer Region wurden im Jahre 1502 Spinnstuben erstmals erwähnt. An Martini wurde früher das Wirtschaftsjahr abgeschlossen; Zinsen und Pacht wurden fällig. In diesem Jahr findet der Martinimarkt in Weismain, der Geburtsstadt von Abt Knauer, erst am Buß- und Bettag am 17. November statt. Neben vielen Angeboten steht traditionell der „Martinswecken“ im Mittelpunkt, das wohl bekannteste „Gebildbrot“, auch „Weckmann“ genannt. Zum Fest des heiligen Martin, dem 11. November, gebacken, stellen die „Weckmänner“ ursprünglich den heiligen Nikolaus dar. Aus seinem Bischofsstab wurde eine Pfeife, die man dem „Weckmann“ in die Hand drückte.
Am 19. November ist der Namenstag der Hl. Elisabeth von Thüringen. Der Wetterspruch dazu: „ St. Elisabeth sagt?s an, was der Winter für ein Mann.“ Nur kurzfristig müssen wir uns am 23. und 24. November auf frostige kalte Tage einstellen. Nach einem weiteren Regentag können wir uns nochmals über schönes Novemberwetter freuen.
Am Kathreintag die Katharina-Kirche in Oberküps besuchen
Am Kathreintag (25.) sagt ein Spruch: „Wie das Wetter an Sankt Kathrein, wird es den ganzen Winter sein.“ Früher hatte dieser Tag eine wichtige Funktion: „Sankt Kathrein stellt?s Tanzen ein.“ An diesem Lostag war früher die letzte Gelegenheit für eine öffentliche Tanzveranstaltung. Danach begann der Advent als eine wirkliche „stille Zeit“ mit Tanz- und Heiratsverbot bis Weihnachten oder bis zum Fasching. Vielleicht können wir bei einem schönen Novembertag von Ebensfeld aus einen Abstecher ins kleine Dorf Oberküps unternehmen. Dort steht eine Sankt-Katharina-Kirche, die erstmals 1520 erwähnt wurde. Als Gotteshaus im frühklassizistischen Stil ist sie eine Seltenheit in Oberfranken. Eine Kostbarkeit ist die große Evangelistenglocke: Sie ist schriftlich auf 1314 datiert, sie zählt zu den ältesten Glocken in Franken.
Schon am 28. November ist der 1. Adventssonntag
Schon am Sonntag, 28. November, endet die „dunkle“ Zeit; der Advent beginnt. Die Lichter im christlichen Brauchtum am Adventskranz sind heute eine Selbstverständlichkeit; ihre Tradition reicht nicht so weit zurück, wie viele denken. Den ersten Adventskranz gestaltete 1839 in Hamburg der evangelische Theologe und Erzieher Johann Hinrich Wichern. Zunächst im norddeutschen Raum und ab 1930 in Süddeutschland und Österreich wurde der Kranz mit den vier Kerzen eingeführt.
Am letzten Novembertag, dem Andreastag, soll es nach dem Hundertjährigen Kalender sehr windig werden. Ob wir einen strengen Winter bekommen, darüber kann spekuliert werden. In der Pflanzenwelt geben uns folgende Sprüche Hinweise auf einen strengen Winter: „Viele Pilze im Herbst – strenger Winter wird?s“ und „sitzt im November fest das Laub, wird der Winter hart, das glaub'“. Zum Schluss noch ein November-Spruch über die Feldmäuse: „Im November Mist fahren, soll das Feld vor Mäusen bewahren.“
SchbuenSchbuen hindeloun und doch wissn, dass sa nouchanouch vewischn, vewachsn und veschwindn. Es Leem gedd weide, und ich bin blueß a Daal, niä wenge, obe aa niä meä. Josef Motschmann