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Fellen: Naturschutz und Landwirtschaft im Einklang

Fellen

Naturschutz und Landwirtschaft im Einklang

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    Gebietsbetreuerin Sabrina Jochum erläutert, wie naturnahe Weidehaltung im Spessart Lebensräume für seltene Arten schafft – und warum ohne Kühe der Neuntöter keine Chance hätte.
    Gebietsbetreuerin Sabrina Jochum erläutert, wie naturnahe Weidehaltung im Spessart Lebensräume für seltene Arten schafft – und warum ohne Kühe der Neuntöter keine Chance hätte. Foto: Jennifer Weidle

    Im Naturpark Spessart konnten Teilnehmende einer Führung entdecken, wie extensive Landwirtschaft und Naturschutz Hand in Hand gehen können. Bei der BayernTourNatur Jubiläumstour (25 Jahre) durch die „Wilde Weide“ in Fellen erlebten 14 Teilnehmerinnen und Teilnehmer hautnah, welche ökologischen Schätze extensive Weidehaltung hervorbringt. Diese und folgende Informationen sind einer Pressemitteilung des Naturparks entnommen.

    Gebietsbetreuerin Sabrina Jochum und Landwirt Christoph Schreiber führten die Gruppe zwei Stunden über die außergewöhnliche Weide, auf der mehrere Dutzend Rinder in Mutterkuhhaltung stehen. „Die Kälber bleiben neun Monate bei ihren Müttern auf der Weide“, erklärte Landwirt Schreiber, der Verarbeitung und Schlachtung selbst übernimmt. Ziegen ergänzen die naturnahe Beweidung.

    Die Rinderweide in Fellen begeistert Groß und Klein: Mutterkühe mit ihren Kälbern bieten nicht nur spannende Naturbeobachtungen, sondern auch ein Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit dem Naturschutz.
    Die Rinderweide in Fellen begeistert Groß und Klein: Mutterkühe mit ihren Kälbern bieten nicht nur spannende Naturbeobachtungen, sondern auch ein Beispiel für nachhaltige Landwirtschaft im Einklang mit dem Naturschutz. Foto: Jennifer Weidle

    Dass die extensive Bewirtschaftung einen einzigartigen Lebensraum schafft, davon konnten sich alle vor Ort überzeugen. Ein Beispiel: Da die Rinder Brennnesseln stehen lassen und die Weide nicht gemäht wird, fanden die Besucherinnen und Besucher massenweise Raupen des Tagpfauenauges. Diese werden, so erklärte die Gebietsbetreuerin, vom Neuntöter erbeutet. Der kleine Vogel spießt seine Beute charakteristisch auf Brombeerdornen, die auch hier wachsen dürfen, auf. Der Neuntöter wiederrum wird zur Beute von Greifvögel – ein faszinierender Kreislauf der Natur. „Ohne diese naturnahe Weidehaltung gäbe es das alles nicht“, betont Jochum die Bedeutung für die Artenvielfalt.

    Besonders Familien mit Kindern zeigten sich bei der Tour begeistert. Ausgerüstet mit Entdeckerwesten des Naturparks Spessart – die an vielen Ausgabestellen ausgeliehen werden können – sammelten die jungen Forscherinnen und Forscher mit Wiesenkeschern und Lupengläsern Insekten und dokumentierten so die beeindruckende Artenvielfalt.

    Wie alle Führungen im Naturpark Spessart war auch diese für Kinder bestens geeignet: Ausgestattet mit Entdeckerwesten, Keschern und Lupen erkundeten die jungen Naturforscherinnen und -forscher die Artenvielfalt auf der Weide.
    Wie alle Führungen im Naturpark Spessart war auch diese für Kinder bestens geeignet: Ausgestattet mit Entdeckerwesten, Keschern und Lupen erkundeten die jungen Naturforscherinnen und -forscher die Artenvielfalt auf der Weide. Foto: Jennifer Weidle

    Zum Abschluss durften die Teilnehmenden die selbst erzeugten Würste der Landmetzgerei Schreiber probieren. Bei den entstehenden Diskussionen für oder gegen Fleischkonsum stellte Jochum klar: „Fleisch ist nicht gleich Fleisch.“ Mit den täglichen Kaufentscheidungen gestalte jeder und jede die Umwelt, Klima und Biodiversität mit. Wer regionale, extensive Landwirtschaft unterstütze statt Billigfleisch zu kaufen, trage aktiv zum Erhalt der Artenvielfalt und zum Klimaschutz bei.

    Schreibers Fleisch und Wurst sind auf dem Lohrer Markt, alle 14 Tage in Partenstein (jeden ersten Freitag im Monat) und freitags von 9 bis 16 Uhr direkt ab Hof erhältlich. Der Naturpark Spessart zeigt mit solchen Projekten, dass Naturschutz und nachhaltige Landwirtschaft gemeinsam eine lebenswerte Zukunft schaffen können.

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