Ein vom Aussterben bedrohter Eremit-Käfer wurde in Himmelstadt entdeckt, was als Weckruf für die Region gilt. Diese Informationen stammen aus einer Pressemitteilung des BUND. Sebastian Seibl von der Bund Naturschutz (BN)-Ortsgruppe Retzbach und Umgebung fand den seltenen Käfer am 20. Juni nahe dem geplanten Baugebiet „Mausberg IV“. Der Eremit-Käfer, auch Juchtenkäfer genannt, steht auf der Roten Liste Deutschlands und Bayerns und gilt als stark gefährdet. Der Fundort in der Birkenstraße könnte nun besondere Bedeutung erlangen, da das Baugebiet den Lebensraum des geschützten Insekts beeinträchtigen könnte.
Reinhard Fritz von der BN-Ortsgruppe bezeichnet den Fund als spektakulär, da der Käfer heute hauptsächlich im Hochspessart, speziell im Naturschutzgebiet Rohrberg, vorkommt. In der Region Himmelstadt sei er seit Jahrzehnten nicht mehr gesichtet worden. Die Bestimmung des Käfers erfolgte mit Unterstützung der BN-Mitglieder Dieter Kreutz, Edmar Rothaug und Michael Kohlbrecher, und die Entdeckung wurde an die Untere Naturschutzbehörde weitergeleitet.
Der Eremit-Käfer ist auf alte, höhlenreiche Bäume angewiesen und zeigt besonders wertvolle Ökosysteme an. Sein Vorkommen unterstreicht die ökologische Bedeutung des Gebiets. Die BN-Gruppe plant, sich für den dauerhaften Schutz des Lebensraums einzusetzen. Fritz betont, dass der Fund ein Weckruf im weltweiten Artensterben sei. Der Biodiversitätsverlust durch Flächenfraß und Lebensraumzerstörung finde direkt vor unserer Haustür statt. Der Schutz solcher Lebensräume sei kein Luxus, sondern eine Investition in die Zukunft. Der Eremit-Käfer zeige, dass selbst in unserer Nachbarschaft unentdeckte Naturschätze schlummern. (acon)
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