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Lohr: Die Jubilarin mit „Musik im Blut“

Lohr

Die Jubilarin mit „Musik im Blut“

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    Ludwina Freitag mit einem Erinnerungsfoto, das einen Teil ihrer großen Familie zeigt.
    Ludwina Freitag mit einem Erinnerungsfoto, das einen Teil ihrer großen Familie zeigt. Foto: Gisela Büdel

    Geistig frisch und aufgeschlossen dem Leben gegenüber feiert Ludwina Freitag an diesem Sonntag ihren 95. Geburtstag. Seit zwei Jahren lebt die musikalisch talentierte Halsbacherin im Caritas-Seniorenzentrum in Lohr, pflegt aber nach wie vor engen Kontakt zu ihrer Familie.

    Bereits mit zwölf Jahren spielte Ludwina Freitag die Kirchenorgel in der St.-Michael-Kirche Halsbach, wobei sie den einen Kilometer weiten Weg zur Kirche zu Fuß ging. In der Orgelliteratur ließ sie sich von den Wiesenfelder Ordensschwestern ausbilden. Für ihr kirchenmusikalisches Engagement über 68 Jahre wurde sie zum 80. Geburtstag von der Diözese Würzburg mit der Ehrenmedaille ausgezeichnet.

    Ihre zweite Leidenschaft gehörte dem Gesang. Mit ihrem Vater war sie 1948 Mitbegründerin des Gesangvereins Sängerlust, der sie 2015 für 65 Jahre Mitgliedschaft ehrte.

    Geboren am 19. Oktober 1930 in Halsbach, unterstützte die Jugendliche nach der Schulzeit ihre Eltern in der Landwirtschaft. Über die Wintermonate besuchte sie die Hauswirtschaftsschule Marktheidenfeld. 1952 feierte sie Hochzeit mit Hermann Freitag, der aus dem Landwirtschaftsbetrieb stammte. Das ganze Glück des Ehepaares waren die vier Kinder Berthold, Martin, Brigitte und Gerlinde, die einen liebevollen Umgang zu ihrer Mutter pflegen.

    „Ich hatte immer viel zu tun“, blickt die 95-Jährige zurück. Legendär bis heute ist Oma Ludwinas Apfel-Eierlikör-Kuchen, für den sich die eigenen Äpfel vorzüglich eignen.

    Stets auf das Wohl ihrer sechsköpfigen Familie bedacht, war ihr keine Arbeit zu schwer und kein Weg zu weit. Dass die tatkräftige Hausfrau und Mutter von früh bis spät auf den Beinen war, habe ein Bekannter so kommentiert: „Du bist sicher schon einige Male um die ganze Welt gelaufen.“

    Ein Schicksalsschlag traf Ludwina Freitag 2010 mit dem Tod ihres Ehemannes, den sie nach einer Operation zehn Jahre lang fürsorglich pflegte. In schweren Zeiten wie diesen habe ihr Gottvertrauen geholfen, beteuert die gläubige Katholikin. Und so zählen die sonntäglichen Gottesdienstbesuche in der hauseigenen Caritas-Kapelle zum liebgewordenen Ritual.

    Die Familie vergrößerte sich um die vier Enkelkinder Peter und Stefan, das achtjährige Zwillingspaar Konrad und Sophie sowie fünf Urenkel. Nesthäkchen ist der einjährige Noah, der in der Nähe von Stuttgart wohnt.

    „Dass ich wieder ein wenig laufen kann“, wünscht sich die Jubilarin zum besonderen Geburtstag. Die extreme Einschränkung der Mobilität war es auch, die den Umzug ins Seniorenzentrum veranlasste. Obwohl sie auf Hilfe angewiesen ist, lässt sich eine starke Frau wie Ludwina Freitag nicht unterkriegen und bleibt optimistisch.

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