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Lohr: Evangelische Freikirche Main-Spessart zieht mit ihrem Gospelhaus in frühere Spessarttraum-Räume

Lohr

Evangelische Freikirche Main-Spessart zieht mit ihrem Gospelhaus in frühere Spessarttraum-Räume

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    Das Gospelhaus Main-Spessart ist in den früheren Spessarttraum-Räumen entlang der Haaggasse untergebracht.
    Das Gospelhaus Main-Spessart ist in den früheren Spessarttraum-Räumen entlang der Haaggasse untergebracht. Foto: Thomas Josef Möhler

    Nach mehrjähriger Suche hat die Evangelische Freikirche Main-Spessart ihr Domizil gefunden. In Räumen des früheren Spessarttraum-Geschäfts an der Ecke Lohrtorstraße und Haaggasse ist das Gospelhaus Main-Spessart entstanden. Für die Gemeindemitglieder stehe der persönliche Glauben an Jesus im Zentrum, erläuterte Pastorin Paulin Hettiger im Gespräch mit unserem Medienhaus.

    Freikirchliche Gruppen gab es in Lohr schon einige, so in einem ehemaligen Sackenbacher Möbelhaus und an der Vorstadtstraße. Ein Teil der Gläubigen stammt daher, andere sind neu dazugekommen. Nach monatlichen Gottesdiensttreffen in Kleingruppen mit wachsendem Zuspruch sei die Evangelische Freikirche Main-Spessart im Januar 2022 mit wöchentlichen Gottesdiensten öffentlich gestartet, berichtete Hettiger.

    Übergangsweise traf sie sich dazu in der Alten Turnhalle oder in der Stadthalle. „Dafür sind wir der Stadt Lohr sehr dankbar“, so Hettiger. Es sei nicht so einfach, in Lohr geeignete Räume zu finden.

    Schild entdeckt

    Dann kam der Zufall mit dem Schild „Zu vermieten“ an den früheren Spessarttraum-Räumen zu Hilfe. In den Umbau wurden viele Eigenleistungen gesteckt. Mittlerweile hat die Gemeinde im Gospelhaus bereits mehrere Gottesdienste gefeiert. Nach den Worten der Pastorin „fühlen wir uns hier pudelwohl“.

    Zu den Gottesdiensten kämen jeweils 60 bis 70 Besucher, eher mehr. Die Evangelische Freikirche Main-Spessart sei inzwischen auch als gemeinnütziger Verein anerkannt. Die Mitgliederzahl liege unter derjenigen der Gottesdienstbesucher: „Wer zu uns kommt, muss kein Mitglied sein.“

    Die Evangelische Freikirche Main-Spessart verstehe sich als Tochtergemeinde der Freikirche „Lebendiges Wort“ in Würzburg. Dort seien vor der Gründung im Kreis bereits viele Mitglieder gewesen, auch sie selbst. Es sei üblich, dass eine neue Gemeinde eine Muttergemeinde habe.

    Unterschiede beim Stil

    Beide gehörten dem Bund Freikirchlicher Pfingstgemeinden (BFP) an, einer Freikirche mit dem Status einer Körperschaft des öffentlichen Rechts. Der BFP sei Teil der weltweiten Pfingstbewegung. Auf die Frage nach den Glaubensbesonderheiten meinte Hettiger: „Wir legen keinen Wert auf die Unterschiede, sondern auf das Gemeinsame des christlichen Glaubens.“

    Unterschiede gebe es vor allem bei Äußerlichkeiten und Stilfragen. So habe man eine weniger feste Liturgie als etwa die Evangelisch-Lutherische Landeskirche. In den Gottesdiensten würden moderne Lieder gesungen, meistens spiele eine Band. Weil der Gemeinde noch Musiker fehlten, „behelfen wir uns mit Videos“.

    Lebensnahe Predigten

    Für die Gläubigen stehe die persönliche Entscheidung für Jesus im Mittelpunkt des Glaubens, den die Bibel lehre. „Wir glauben, dass die Bibel auch für die modernen Menschen etwas zu sagen hat“, unterstrich die Pastorin. Die Predigten seien sehr lebensnah.

    Die Gemeinden der BFP praktizieren nach Hettigers Angaben keine Kindstaufen, sondern die Kindersegnung. Wenn sich die Menschen für den Glauben entschieden hätten, würden sie getauft. Das Abendmahl werde als Erinnerungsmahl betrachtet, „das uns immer wieder neu daran erinnert, dass Jesus für uns am Kreuz gestorben ist“.

    Neben Hettiger ist auch der gebürtige Norweger Magne Nordstrand Pastor der Gemeinde. Beide befinden sich laut Hettiger „in einem kleinen Angestelltenverhältnis, wir sind noch in der Gemeindegründung“. Finanziert werden beide über freiwillige Spenden. Obwohl der BFP als Körperschaft des öffentlichen Rechts Kirchensteuern einziehen könnte, wird bewusst darauf verzichtet.

    Kinder-Programm

    Für Kinder gibt es während der Predigten ein besonderes Programm, um Glaubensinhalte kindgerecht zu vermitteln. „Für uns ist es wichtig, dass wir eine Kirche für alle Generationen sind“, so die Pastorin.

    Pastorin oder Pastor wird man nach Hettigers Worten durch die „persönliche Entscheidung, dass man es machen möchte“. Sie hat Theologie am Theologischen Seminar in Erzhausen bei Frankfurt studiert (der Ausbildungsstätte des BFP, die Red.). Es folgte ein Vikariat, währenddessen Hettiger zwei Jahre in einer Gemeinde vor Ort mitarbeitete. 2013 wurde sie zur Pastorin ordiniert. Seitdem arbeitet sie in diesem Beruf, nur unterbrochen durch die Geburten ihrer drei Kinder. Oberstes Gremium des BFP ist die Bundeskonferenz, die Leitung übt das Präsidium aus.

    Im Gospelhaus wird jeden Sonntag um 10 Uhr Gottesdienst gefeiert, danach bleibt die Gemeinde noch zusammen, einmal im Monat gibt es Mittagessen, zu dem jeder etwas mitbringt. Am 13. Juli ist ein Familiengottesdienst mit Kinderschminken, Spiel und Spaß geplant. Zum Gemeindeleben gehören die Treffen von Kleingruppen, manchmal im Gospelhaus, oft privat, um den Glauben zu vertiefen. Einmal im Monat wird ein Gemeindefrühstück angeboten und einmal ein Familientreffen, bei dem mit den Kindern Lieder gesungen werden und gebastelt wird.

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