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Lohr: Lohrer Grüne stellen ihre Liste für die Kommunalwahl auf und warnen vor „Dornröschenschlaf“

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Lohrer Grüne stellen ihre Liste für die Kommunalwahl auf und warnen vor „Dornröschenschlaf“

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    Die Lohrer Grünen haben ihre Stadtratsliste für die Kommunalwahlen im März 2026 mit Bürgermeisterkandidat Clemens Kracht (Mitte) an der Spitze aufgestellt.
    Die Lohrer Grünen haben ihre Stadtratsliste für die Kommunalwahlen im März 2026 mit Bürgermeisterkandidat Clemens Kracht (Mitte) an der Spitze aufgestellt. Foto: Thomas Josef Möhler

    „Es braucht uns Grüne mehr denn je.“ Die Ortsvorsitzende, Bezirksrätin Bärbel Imhof hat am Freitag mit einer kämpferischen Rede die Lohrer Grünen auf den Kommunalwahlkampf eingestimmt. Für die Stadtratswahl am 8. März 2026 stellte die Partei in der Alten Turnhalle ihre Liste auf.

    Nach Imhofs Angaben treten die Lohrer Grünen im kommenden Jahr zum siebten Mal mit einer eigenen Liste an. Mit Bürgermeister Mario Paul ging Imhof hart ins Gericht. Die Stadt habe in den vergangenen Jahren den Anschluss in vielen wichtigen Themenfeldern verloren.

    Beispiele seien die Energie- und die Mobilitätswende, die Schaffung bezahlbaren Wohnraums und eines attraktiven Radwegenetzes. Es gebe immer noch keinen Hochwasserschutz an der Flutmulde des Rechtenbachs, die Missstände am Bahnhof dauerten an, die Grundschule in Sendelbach warte immer noch auf ihre Sanierung und die Quartierentwicklung am Postareal und am Krankenhausgelände stocke seit vielen Jahren.

    Viele Probleme

    Die Volkshochschule warte seit Jahren auf eine adäquate Unterbringung, die Umweltstelle im Rathaus sei geschwächt statt aufgewertet worden, die Wirtschaft vermisse einen Plan, die Feuerwehr müsse nach Jahren des Hinhaltens einen faulen Kompromiss eingehen und das Jugendzentrum werde mit 10.000 Euro abgespeist, zählte Imhof weiter auf.

    Die Stadt sei nicht mutig vorangegangen und habe ihr zweifellos vorhandenes Potenzial nicht gehoben. Stattdessen sei sie „steckengeblieben in immer neuen, nie umgesetzten Konzepten, ineffektiven und zeitraubenden Workshops, dicken Gutachten und dem endlosen Gejammer über zu wenig Geld“.

    Schöne Reden, eloquente Auftritte und tolle Videoclips „machen halt leider keine gute Stadtpolitik“, spottete die Ortsvorsitzende. Es zähle beherztes Handeln, mutige Entscheidungen, gelebte Bürgernähe, ehrliche Beteiligung und immer eine offene, respektvolle Debatte. Deshalb würden die Grünen mit Clemens Kracht als eigenem Bürgermeisterkandidaten antreten.

    Paritätische Besetzung

    Die Liste der Grünen, so Imhof, sei paritätisch mit je zwölf Männern und Frauen im Reißverschlussverfahren besetzt, also abwechselnd, nicht die Männer vorne und die Frauen hinten. Sechs der zwölf Frauen seien unter 40 Jahre alt. Laut Imhof stimmt die Altersmischung, viele Berufe und fast alle Stadtteile seien vertreten.

    In seiner Vorstellungsrede für die Nominierung als Listenführer erklärte Clemens Kracht, er habe die Erfahrung gemacht, dass man nur gemeinsam etwas bewegen könne. Er kandidiere als Listenführer und für das Bürgermeisteramt, „weil Lohr gerade jetzt eine Politik braucht, die anpackt“. Lohr stehe im Wettbewerb um Arbeitsplätze, Talente und Unternehmen. Dafür sei eine Verwaltung nötig, die gestalte. Kracht warnte vor „Dornröschenschlaf“ in der Schneewittchenstadt. Sein Ziel sei eine offen geführte Stadtentwicklung.

    Beim Krankenhausareal zeige sich, wie entscheidend eine rechtzeitige und transparente Planung sei. Bereits 2017 habe der Stadtrat dem Bürgermeister das Verhandlungsmandat erteilt, mit dem Kreis eine Lösung zu finden. Bis heute gebe es keine Vereinbarung über eine Nachnutzung oder Übertragung der Flächen. Lohr müsse „so schnell wie möglich in den Besitz des Areals kommen“.

    Ausnahme vom Frauenstatut

    Die Listenaufstellung leitete Bärbel Imhof. Stimmberechtigt waren 43 Mitglieder und Anhänger des Ortsverbandes. Damit Clemens Kracht Listenführer werden konnte, musste zunächst eine Ausnahme vom Frauenstatut beschlossen werden, was einstimmig geschah. Dieses sieht vor, dass sich Männer und Frauen auf den Listen abwechseln, wobei die ungeraden Nummern (wie Platz 1) Frauen vorbehalten sind.

    Die vorgelegte Liste bekam 42 Ja-Stimmen, es gab eine Enthaltung. Stadträtin Mathilde Lembach nannte als Ziel, die Stärke von fünf Stadträten zu behaupten oder sogar auszubauen. Die Grünen-Kreisvorsitzende und designierte Landratskandidatin Verena Frey aus Karlstadt sagte, es gehe um mehr als Nummern und Namen auf Papier, es gehe um „Menschen und eine gemeinsame Zukunft in Lohr und Main-Spessart“.

    Die Stadtratsliste der Grünen in Lohr:

    1. Clemens Kracht (Bürgermeisterkandidat, Stadtrat), 2. Mathilde Lembach (Stadträtin), 3. Lena Werner (Stadträtin), 4. Sebastian Schwenker, 5. Alexandra Walch (Stadträtin), 6. Tim Weidner, 7. Hannah Imhof, 8. Erno Hirvelä (Stadtrat), 9. Blanka Peters, 10. Andreas Paff, 11. Karin Lutz, 12. Werner Burk, 13. Karin Helmling, 14. Marc-André Faber, 15. Erika Heunisch, 16. Patrick Hartmann, 17. Barbara Burk-Bieberstein, 18. Andreas Brauns, 19. Antje Hille, 20. Christoph Chodura, 21. Eva-Lotte Panzner, 22. Jürgen Habig, 23. Julia Lambertz, 24. Aljoscha Holitzka. Ersatzleute: 25. Diana Pechlaner, 26. Stefano Caligaris, 27. Ingrid Kracht, 28. Gerold Wandera. 

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