Während eines Vortragsabends im voll besetzten Evangelischen Gemeindehaus ging es um Freiheit und Glauben, um Gemeinschaft, Einsatz für Kranke und Schwache bei den Massai in Tansania.
Angelika Wohlenberg-Kinsey lebt seit 42 Jahren als Missionarin in Tansania, im Osten Afrikas. Aus ihrer Arbeit ist der Verein „Hilfe für die Massai“ entstanden, der sich für Bildung, Selbstbestimmung und medizinische Versorgung einsetzt - und für Evangelisation. „In einer Kultur, in der die Frauen gleich den Rindern als Besitz gesehen werden, können Initiativen für Bildung, Selbstbestimmung und medizinische Versorgung nur greifen, wenn die Seele der Männer nachhaltig berührt und verändert wird“, erklärte die Missionarin. „Sonst wird in einer patriarchalen Gesellschaft selbst die Bildung der Frauen zugunsten der Männer ausgenutzt. Wie oft habe ich gebetet um die Veränderung in den Herzen der Männer. Es hat gedauert, aber es ist gelungen.“
Die Massai Jona, Paulo und Wilson haben aus Liebe geheiratet, jeder hat vier Kinder und sie glauben an Jesus Christus. Der Evangelist Jona erzählt, dass er in Tansania von deutschen Missionaren die gute Botschaft erhalten hat und überlegt: „Ist das Evangelium auch noch bei euch - oder ist eure Freude abgekühlt?“
Wilson hat mit seiner Frau eine Schule in Tansania gegründet. Die Massai-Frauen Daphne und Ester erzählten aus ihrem Leben. Ester (23) kennt Schwester Angelika, seit sie vier Jahre alt ist und erzählt von ihrer Herzkrankheit und Angelikas wachem Einsatz. Das Waisenhaus von „Hilfe für die Massai“ sei ihr Zuhause geworden, sagt sie. Daphne ist für das gesamte Schulprogramm mit 1100 Schülern und Studierenden zuständig. Religiöse Bildung findet in den Schulen von der vierten Klasse an statt: auf freiwilliger Basis - der Religionsfreiheit wegen.
Die Delegation aus Tansania gab einen lebendigen Einblick in die farbenfrohe Schönheit der Massai-Kultur - und auch in die Dunkelheit mit fehlender Selbstbestimmung und immer noch praktizierter Beschneidung bei Frauen. Um in dieses Dunkel Licht zu bringen, arbeiten sie als Pädagogen, Ärztinnen, im Management und als Evangelisten - so auch in Oldonyo Sambu, Partnergemeinde des Evang. Dekanats Lohr. Viele Weggefährten sind zum Vortrag gekommen, aber auch neu Interessierte. Dekanatsmissionspfarrerin Marina Rauh, Höllrich, baut mit anderen weiter an einem Unterstützerkreis. Der Verein „Hilfe für die Massai“ freut sich über Unterstützung der Arbeit in Tansania, zum Beispiel durch die Übernahme einer Patenschaft. Interessierte wenden sich bitte an www.massai.org.
Kontakt zum Unterstützerkreis im Raum Main-Spesart und im Evang. Dekanat Lohr über Pfarrerin Marina Rauh: pfarramt.hoellrich@elkb.de
Weitere Informationen unter www.evang-dekanat-lohr.de/partnerschaft-oldonyo-sambu
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