Ein eigenes Bier zum Geburtstag: So etwas bekommt nicht jeder. Allerdings ist es auch ein besonderer Geburtstag, den eine ganze Stadt feiert: 300 Jahre Schneewittchen werden derzeit in Lohr zelebriert. Und dazu zapfte Schneewittchen höchstselbst am Samstag ihr eigenes Jubiläumsbier an. Es trägt den Titel „Snow White“ – passend zum naturtrüben Hellbier mit fränkischen Malzen und Hallertauer Aromahopfen.
Dass auch märchenhafte Gestalten dem einen oder anderen Bürgermeister in nichts nachstehen, zeigte das Lohrer Schneewittchen, alias Laura Anderlohr, am Samstagnachmittag. Im Keiler-Brauhaus zapfte sie mit nur zwei Schlägen das erste Fass Jubiläumsbier an. Unter Applaus der Verantwortlichen der Brauerei und den Gästen im gut gefüllten Biergarten.
Treffsicher mit zwei Schlägen
Tatsächlich sind derzeit elf Schneewittchen im Auftrag der Stadt Lohr zu Repräsentationszwecken unterwegs, verriet Tourist-Info-Leiter Jürgen Goldbach. „Da war es gar nicht so leicht, eine zu finden, die auch Bier trinkt“, so Goldbach weiter.
Obwohl Schneewittchen zu Beginn etwas nervös war, weil es für sie eine Premiere war, gab sie sich in Aktion umso lockerer. Und treffsicher beim Anzapfen. Strahlend sprach sie danach von einem guten Bier, mit dem man gut auf den 300. Geburtstag anstoßen könne.
Die ersten Gläser des unfiltrierten hellen Bieres wurden an die Gäste im Biergarten als Freibier verteilt. Die Resonanz war durchgehend positiv. Ein mildes Bier, mit einem leicht pilsigen Abgang, einer leichten Bittere insgesamt. Julian Walker, der technische Geschäftsführer der Brauerei, erklärte die Idee und die Zutaten. „Wie in jedem Bier, das nach dem Reinheitsgebot gebraut wird, darf nur Wasser, Hopfen, Malz und Hefe in das Endprodukt“, so Walker.
„Jetzt haben wir ein schönes, naturtrübes Helles“, sagte der technische Geschäftsführer. „Süffig, mild, mit einer schönen Hopfennote“, umschrieb er das neue Bier. Mit um die fünf Prozent Alkoholgehalt liegt es im Rahmen der meisten Biere, deren Namen mit „Helles“ oder „Pils“ bezeichnet werden. Auch die Stammwürze mit 11,8 Prozent ist ein Wert, der von anderen Bieren nicht abweicht. Ein echtes Lohrer Produkt, das aus dem großen Tank exklusiv im Keiler Brauhaus ausgeschenkt wird. Und eben unfiltriert. Es gibt ja nicht einmal einen Filter in Lohr, wie Walker erklärt. Ein Vertrieb über andere Wege oder in Flaschen ist laut Walker nicht geplant.
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