Viele Besucher kamen am Samstagnachmittag in die ehemalige Klosteranlage nach Neustadt zum Tag der offenen Tür. Zu sehen gab es allerdings noch nicht allzu viel. Viele Angebote gehen erst in einigen Wochen an den Start. Abgespielt hat sich alles weitestgehend in zwei Räumen. Im künftigen Dorfladen und im Café. Im Café war es schwierig, noch einen Platz zu bekommen. Eine lange Schlange bildete sich an der Kuchentheke. Auch im Freien waren die Plätze gut belegt.
Im Raum des Dorfladens stellte die Firma SN-Immoservice ihre künftigen Angebote im Detail vor. Sybille Franz verteilte Gutscheine für eine Haarkur. Sie wird ihren Friseursalon im Dezember im hinteren Teil des Areals eröffnen. Melanie Anders, die Standortleiterin der Gesellschaft für spezialisierte Pflege (GSP), erklärte ihr Konzept. „Für fitte Senioren, die Gesellschaft wollen“, fasste sie zusammen. Insgesamt gebe es sieben bis zehn Plätze.
Thomas Steigerwald, Geschäftsführer der Firma SN-Immoservice, zeigte bei einem Gang durch die Räume, was sein Unternehmen künftig bieten wird. Er sprach unter anderem davon, dass für den Dorfladen auch ein Hybrid-Konzept vorgesehen sei, also eine Einkaufsmöglichkeit rund um die Uhr. Tagsüber solle der Laden jedoch mit Personal besetzt sein. Die Produkte sollen aus der Region stammen. „Auch eine Frischetheke soll kommen“, sagte Steigerwald.
Hochzeiten mit rund 35 Gästen möglich
„Mit nur 300 Artikeln brauchst du nicht anfangen“, sagte der Geschäftsführer und erklärte, dass man unterm Strich ein Vollsortiment bieten wolle. Mit dem Preisgefüge werde man mithalten können. Das angrenzende Café soll auch Begegnungsstätte sein. Außerdem dient es als Frühstücksraum für Hotelgäste. Denn man werde im ehemaligen Kloster übernachten können. Geeignet sind die Räume zudem für Seminare oder Hochzeiten.
Steigerwald sprach davon, dass eine Hochzeit mit rund 35 Gästen in der ehemaligen Kapelle und den angrenzenden Räumen gefeiert werden könne. Für Seminare könnten Räume entsprechend bestuhlt werden, die moderne Küche sorge für die Verpflegung. Den geplanten Biergarten bezeichnete Steigerwald als „reinen Schönwetterbiergarten“, den man nach Bedarf öffnen werde.
Obwohl schon vieles läuft, gibt es noch allerhand zu tun. Die Intensiv-Wohngemeinschaft wurde von sieben auf zwölf Plätze erweitert. Alleine drei Plätze gibt es für Dialyse. Im betreuten Wohnen wird eine gewisse Mobilität der Bewohner vorausgesetzt. „Sie müssen nachts alleine auf die Toilette können“, nannte Steigerwald als Beispiel. Tagsüber würde zu bestimmten Zeiten eine Betreuungskraft unterstützen.
Eigentumswohnungen geplant
Steigerwald nannte viele Pläne der Erweiterung, unter anderem das Angebot von Eigentumswohnungen. Diese plant und betreut Architektin Daniela Wagner aus Marktheidenfeld. Sie zeigt sich vom Gesamtkonzept „total begeistert“. Jeder Bewohner sei für sich; wer wolle, könne Kontakt zu anderen haben.
Weiter berichtet sie von Herausforderungen beim Umbau. „Inzwischen sind die Mitarbeiter vom Denkmalschutz sehr kooperativ“, lobte die Architektin. Sie sagt, es sei inzwischen angekommen, dass man bei einem barrierefreien Objekt auch bei alten Gebäuden um einen Aufzug nicht herumkomme. „Die Nachfrage ist da“, sagt die Architektin. Baubeginn werde allerdings frühestens 2026 sein.
Das Publikum am Samstag hat gezeigt, dass die richtige Zielgruppe angesprochen wurde. Die meisten Besucher waren 60 Jahre alt oder älter. Zumindest ein wenig konnten sie sich ein Bild machen. Die Meinungen waren differenziert. Viele sahen eine Aufwertung für Neustadt. Eine Frau aus Marktheidenfeld blieb skeptisch: „Ich habe alles fußläufig am Ort, hier ist außer dem Kloster halt nichts.“
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