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Lohr: Zart, roh, poetisch: Autorin Sarah Lorenz kommt nach Lohr

Lohr

Zart, roh, poetisch: Autorin Sarah Lorenz kommt nach Lohr

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    Sarah Lorenz mit ihrem Roman, dessen Cover von dem Lohrer Künstler Richard Kuhn gestaltet worden ist.
    Sarah Lorenz mit ihrem Roman, dessen Cover von dem Lohrer Künstler Richard Kuhn gestaltet worden ist. Foto: Wolfgang Weismantel

    Zum literarischen Treffpunkt wird die Stadthalle in Lohr am Mittwoch, 16. Oktober: Die Hamburger Autorin Sarah Lorenz stellt dort ab 19.30 Uhr ihren vielbeachteten Debütroman „Mit dir, da möchte ich im Himmel Kaffee trinken“ vor – ein Buch, das Leser bewegt, herausfordert und im besten Falle tröstet.

    Zudem fällt das Buch in seiner Gestaltung auf. Und darin liegt auch die besondere Beziehung zu Lohr. Das Cover zeigt das Porträt einer Frau, gemalt von dem Lohrer Künstler Richard Kuhn. Dieses Bild spiegelt das Thema und den Ton des Buches: schlicht, melancholisch und doch einladend. Kein Lärm, kein Pathos, sondern eine Einladung, sich auf eine intensive Lesereise einzulassen.

    Krystyna Kuhn moderiert die Lesung

    Dass es zu dieser Zusammenarbeit kam, ist einem Zufall zu verdanken. Der Verlag entdeckte das Bild im Internet und war begeistert. „Das ist eine schöne Erfahrung“, erklärt Kuhn, „denn ein Buchrücken braucht ja immer einen Hingucker.“ Und da sei er immer gerne dabei. Es sei auch nicht das erste Mal, dass ein Verlag sich bei ihm gemeldet und sich für ein Porträt von ihm entschieden habe. Die Lesung wird außerdem von seiner Cousine, Krystyna Kuhn, moderiert.

    Die 1984 geborene Autorin, die unter anderem als Buchhändlerin, Sozialarbeiterin und Kolumnistin für die taz bekannt wurde, schreibt bereits seit Jahren unter Pseudonym über ihr Leben – immer offen, berührend und mit Humor. Nun ist ihr mit ihrem ersten Roman ein literarischer Überraschungserfolg gelungen. Im Mittelpunkt des Buchs steht Elisa, eine junge Frau mit einer von Obdachlosigkeit, Gewalt und Heimerfahrung geprägten Vergangenheit. Ihre große Leidenschaft: die zeitlos wirkende Lyrik von Mascha Kaléko.

    Gedichte werden zum Rettungsanker

    Der Debütroman von Sarah Lorenz ist im März 2025 erschienen und in diesem Jahr jährt sich der Todestag von Mascha Kaléko zum fünfzigsten Mal. Sie starb am 21. Januar 1975. Kalékos Gedichte werden für Elisa zum Rettungsanker. Die Protagonistin schreibt der Dichterin Briefe, führt mit ihrem Vorbild innere Dialoge – und setzt so ihrer eigenen Geschichte etwas entgegen: Hoffnung, Poesie und den Wunsch nach einem Zuhause, das mehr ist als vier Wände. Und so heißt konsequenterweise der letzte Satz des Romans: „Siehst du, Mascha, ich bin deinem Rat gefolgt: Ich war klug und hielt mich an Wunder.“

    Der Roman vereint poetische Sprache mit überraschender Ehrlichkeit. Die Rezensionen loben seine emotionale Wucht und stilistische Kraft: „Zauberhaft, brutal, schonungslos und liebevoll – wie kein zweites“, schreibt etwa Erfolgsautorin Alena Schröder. Und Florian Welle, Literaturkritiker der SZ, spricht von einer „kratergroßen Sehnsucht nach Geborgenheit“, die aus jeder Seite spreche.

    Die Lesung in Lohr richtet sich an alle, die sich für moderne deutschsprachige Literatur, Lebensgeschichten und die Kraft von Sprache interessieren. Besonders Leser, die selbst von Krisen, Neuaufbrüchen oder der Liebe zur Literatur geprägt sind, werden sich in diesem Buch wiederfinden.

    Sarah Lorenz wird Auszüge aus dem Roman lesen und über den Entstehungsprozess sprechen. Begleitet wird die Lesung von Krystyna Kuhn. Fragen aus dem Publikum sind willkommen. Eine besondere Gelegenheit also, im Foyer der Stadthalle Lohr einer neuen, außergewöhnlichen Stimme der aktuellen Literaturszene ganz nah zu kommen.

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