Mitte Oktober 1943 hat sich am Himmel über dem östlichen Mainviereck ein heftiger Luftkampf zwischen einem deutschen Piloten und dem Bordschützen eines viermotorigen US-Bombers abgespielt. Im Cockpit des abgeschossenen deutschen Messerschmitt Me-109-Jägers saß damals der 22-jährige Unteroffizier Walter Baade. Der konnte seine Messerschmitt noch so weit navigieren, dass er zum Glück erst ein paar hundert Meter westlich von Lengfurt auf einem Feld nahe der Waldabteilung Hart zum Absturz kam. Teile des Triebwerks sollen noch unter der Erde liegen. Trümmer des Flugzeugs und die sterblichen Überreste des deutschen Piloten waren damals von einem Wehrmachts-Lkw nach Würzburg gebracht worden.
Heimatforscher Kurt Schüll aus Marktheidenfeld, der in Lengfurt aufgewachsen ist, hatte das Schicksal des Messerschmitt-Piloten mit akribischer Recherche aufgeklärt. Er hatte sogar den Neffen von Walter Baade in Norddeutschland ausfindig gemacht. Schüll bat den Markt Triefenstein, nahe der Absturzstelle einen Gedenkstein zu errichten.
„Ich bin seiner Bitte sehr gerne nachgekommen“, sagte Bürgermeisterin Kerstin Deckenbrock bei der Einweihung des Steins durch Pfarrer Matthias Wolpert. Gestiftet wurde er von Unternehmer Ingo Schäfer. An der Gedenkfeier nahmen auch eine Abordnung der Kameradschaft ehemaliger Soldaten aus Homburg sowie Mitglieder des Triefensteiner Gemeinderats teil. Ein Quintett der Musikkapelle Lengfurt begleitete die Feierstunde musikalisch. Carsten Bartel aus Lengfurt hatte am Gedenkstein ein Modell einer Me 109 angebracht. (bjk)
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