Es war eine gewaltige Aufgabe, die sich die drei öffentlichen Auftraggeber vorgenommen hatten: Das Staatliche Bauamt Bamberg, die Stadtwerke Lichtenfels und die Stadt Bad Staffelstein haben in einer gemeinsamen Großmaßnahme den kleinen Ortsteil fit für die Zukunft gemacht. Am Donnerstag vor Pfingsten wurde der erfolgreiche Abschluss der Arbeiten gefeiert.

Alle Bürgerinnen und Bürger von Frauendorf wurden zur feierlichen „Einweihung“ der erneuerten Ortsdurchfahrt (Staatsstraße 2204) eingeladen. Unter den vielen Gästen und Rednern waren auch die Bürgermeister von Lichtenfels und Bad Staffelstein, Andreas Hügerich und Mario Schönwald, sowie Vertreter der Ingenieuerbüros, des Staatlichen Bauamtes und der Ebensfelder Bauunternehmung Raab.
„Das ist wirklich, wirklich, ernsthaft ein schöner Termin heute, dass wir da einen Deckel drauf machen können!“
Mario Schönwald , Bürgermeister Bad Staffelstein
Bad Staffelsteins Bürgermeister Mario Schönwald war sehr emotional und ehrlich, als er sagte: „Das ist wirklich, wirklich, ernsthaft ein schöner Termin heute, dass wir da einen Deckel drauf machen können!“. Zwar sei die Maßnahme wegen kleinerer Arbeiten in den Nebenstraßen noch nicht komplett abgeschlossen, aber man peile hier den Zeitraum bis Ende Juni 2025 an. Damit meinte der Rathaus-Chef Asphalt- und Restarbeiten in der Parallelstraße zur Kirche.

„All das war für mich eine große Herausforderung. Es gab großen Unmut in der Bevölkerung. Ich hab das verstanden“, so Schönwald Damit sprach er die Umplanungen an, die nötig waren, als unerwartet hochgiftiger Teer gefunden worde.
Als Gift im Boden gefunden wurde
„Der Punkt, der uns die meisten Schweißperlen auf die Stirn getrieben hat, war die Teerdecke“, sgte er. Dies habe nicht nur zu Kostensteigerungen geführt durch die Entsorgung, sondern auch zu einer Änderung der Verkehrsführung.

Anstelle der geplanten halbseitigen Sperrung gab es eine Vollsperrung und eine großräumige Umleitungsstrecke. Der Zeitplan und der Baufortschritt gerieten ins Stocken. Daraufhin hätten außerordentliche Bürgerinformationen stattgefunden.
„Ganz schön herausfordernd“
„Die Baustelle hat uns ganz schön herausgefordert: mein lieber Herr Gesangsverein!“, sagte Wolfgang Schubert-Raab von der bauausführenden Firma und bestätigte damit die Worte des Bürgermeisters. Er zählte auf: „Durchfahrtsverbot, Schilder, Beschränkungen, Ausnahmen für das Wochenende - mit Andi Pfarrdrescher hatte ich nachts eine Standleitung“. Andreas Pfarrdrescher, das ist der Ortsbeauftragte des Nachbardorfs Schwabthal - und war als Gastronom selbst stark betroffen.
MIt zwei Bau-Kolonnen habe seine Firma gearbeitet, so Wolfgang Schubert-Raab, teils auch an den Samstagen, um trotzdem im Plan zu bleiben. Er dankte seiner Mannschaft ausdrücklich, und das sogar aus zwei Gründen: „Teerhaltige Stoffe gefunden: Das zu entsorgen ist nicht lustig! Bei einer Maßnahme dreo Bauherren zu haben: Das ist nicht einfach!“
Drei auf einen Streich
Nun ist (fast) alles fertig geworden, und es ist gut geworden. Seit Baubeginn am 21. Mai 2024 wurden gleichzeitig mehrere Maßnahmen erfolgreich umgesetzt. Die Stadtwerke Lichtenfels hätten in Frauendorf eine Trinkwasser-Zubringerleitung auf einer Länge von 670 Metern und einen Unterflurhydranten errichtet und für die Einbindung der Leitungen am Ortsende und -Anfang gesorgt, so Lichtenfels Bürgermeister Andreas Hügerich.

Das Staatliche Bauamt war für Arbeiten rund um die Staatsstraße 2204 samt Straßengrund zuständig, erfuhr der Zuhörende der Feierstunde von Martin Assum. „Wenn wir schon hinlangen, dann sollten wir es g´scheit machen“, meinte er und verwies auch auf die zeitgleiche Baumaßnahme „Loffelder Brücke“.
Fit für die Zukunft
Für die nächsten 30 Jahre seien keine Baumaßnahmen mehr zu erwarten, sagte sich Bürgermeister Mario Schönwald erfreut. Neben der Erneuerung der Wasser- und Fernwasserleitungen wurde auch eine Glasfaserleitung verlegt, außerdem erneuerten Besitzer vieler Anwesen ihre Hausanschlüsse.
„Nebenbei“ konnte auch ein Wunsch der Frauendorfer erfüllt werden: ein Bereich „Zone 30“ bei der Schule. Ein ehrlicher Dank galt nicht nur den Firmen, die an der Maßnahme beteiligt waren, sondern den Frauendorfer Bürgerinnen und Bürgern für ihre Geduld. Ortssprecherin Theresa Schnapp war erleichtert, dass Baulärm, Schotterpisten, Umleitungen und Sperren vor dem eigenen Anwesen vorbei sind: „Wir dürfen kräftig grinsen: Wir haben unsere Ortsdurchfahrt zurück! Danke an meine Frauendorfer für die Ausdauer“, sagte sie als letzte offizielle Rednerin.
Ausgiebig gefeiert
Die anschließenden Einladung der Stadt Bad Staffelstein zur Einweihungsfeier im Hof der Brauerei Hetzel wurde gerne angenommen. Bis in die Abendstunden wurde zusammengesessen, gefeiert und miteinander geredet.
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