Am Franziskustag begingen zahlreiche Teilnehmer zum 31. Mal die Mahnandacht zum Erhalt der Schöpfung am Marterl nahe dem Tunneleingang „Eierberge“ der ICE-Neubaustrecke.
BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt stellte den Schutz des Bodens in den Mittelpunkt seiner Ansprache: „Der Erhalt der Schöpfung und der schonende Umgang mit den Ressourcen unserer Mutter Erde sollte die Richtschnur für die Regierenden auf allen Ebenen sein; denn wenn wir weiter so mit der nicht vermehrbaren Ressource Boden umgehen, laufen wir Gefahr, im wahrsten Sinne des Wortes den Boden, die Lebensgrundlage für unsere Ernährung und das Trinkwasser, unter den Füßen zu verlieren.“ Der Boden sei die Grundlage der Ernährung. Der Erdboden speichere CO2 und große Mengen Wasser, das bei Starkregenereignissen ungebremst wegfließen würde – mit oft katastrophalen Folgen.
Die Heimat bewahren
Reinhardt mahnte: „Noch können wir uns in unserer Heimat wohlfühlen. Unsere Region ist schön. Hier haben wir in vielen Teilen noch geschlossene Dörfer mit kleinstrukturierter Kulturlandschaft in deren äußerem Umfeld.“ Wegkreuze, Bildstöcke, Streuobstbestände, Wälder, Äcker, Wiesen, Hecken und Kulturdenkmäler von europäischem Rang kennzeichneten den „Gottesgarten“. Riesige Freiland-Photovoltaikanlagen würden die Blickachsen zwischen Vierzehnheiligen und Kloster Banz empfindlich stören.
Dieser Auffassung waren auch der Vorsitzende der „Freunde des Gottesgartens“ Michael Endres und Klaus Stürmer von der Bürgerinitiative „Verantwortungsvolle Bürger im Banzgau“. BN-Kreisvorsitzender Anton Reinhardt hob hervor: „Wir stehen heute deshalb hier, um für unsere Kinder, Enkel und Urenkel ein lebenswertes Umfeld in unserer fränkischen Heimat zu bewahren.“ Im Landkreis werden allerdings für Siedlungs-, Gewerbe- und Verkehrsflächen täglich durchschnittlich 1260 Quadratmeter der Landwirtschaft entzogen. Der Naturschützer appellierte deshalb an die Anwesenden: „Lasst uns gemeinsam schützend vor den Boden stellen und unsere Hände behutsam über den Boden halten, der die Grundlage unserer Ernährung ist. Er darf nicht zum reinen Spekulationsobjekt verkommen!“
Für Natur und Klima
Nach dem Lied „Menschenkinder auf Gottes Erde sind zum Schutz bestellt“ brachte Barbara Greger, ehrenamtliche Wortgottesdienst-Beauftragte der katholischen Kirche im Seelsorgebereich Obermain, in einem Gebet ihre Besorgnis zum Ausdruck: „Um nicht zu verzweifeln, bleibt uns nur der Wille und die Hoffnung auf gute Menschen, die sich hier wie auch international stark machen für Umwelt, Klima, Mitmenschlichkeit und Fürsorge für die Natur und die Mitmenschen.“ Nach dem gemeinsam gesungenen „Laudato si“ wurde der Sonnengesang zu Ehren des Heiligen Franziskus abwechselnd in zwei Gruppen gebetet. (are)
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