Zum Artikel „Lebensmittel bleiben wohl teurer“ (Obermain-Tagblatt, 4. Juni, Seite 1) erreichte uns folgender Leserbeitrag:
„Es ist gut, dass sie darauf hinweisen, dass jenseits des offiziellen Warenkorbes die Dinge des alltäglichen Lebens, wie etwa Lebensmittel, teurer werden. Das ist es, was auch die Niedriglöhner, die es ja in Oberfranken überdurchschnittlich viele gibt, in ihren Warenkorb legen.
Unverschämt
Angesichts der Tatsache, dass der Mindestlohn am Ende des Arbeitslebens Altersarmut bedeutet, die vor allem Frauen betrifft, finde ich es schon unverschämt, wenn ein hoch bezahlter Professor für Lebensmittelhandel in ihrer Zeitung unwidersprochen die Behauptung aufstellen darf, der „wöchentliche Besuch im Supermarkt wird wieder erschwinglicher“, wenn die Lohnkosten sinken, der Mindestlohn nicht erhöht wird und die Rohstoffkosten „müssten signifikant fallen.“ Mit den Rohstoffkosten meint Professor Rüschen sicherlich die Erzeugerpreise der Landwirte hier bei uns und in aller Welt, die so niedrig sind, dass sie Jahr für Jahr immer mehr Bauern in den Ruin treiben.
Er meinte sicherlich auch nicht die Preise für die Produkte der landwirtschaftlichen Güter, die Konzerne, wie Aldi im großen Maßstab in Ostdeutschland, unter anderem in Thüringen, betreiben. Wo lebt denn dieser Mann, angesichts der Riesenprofite, die die Lebensmittelkonzerne nach wie vor einfahren? Dazu kein Wort von Professor Rüschen. Die Gebrüder Aldi gehören zu den reichsten Männern Deutschlands und verfügen über zusammen 47,8 Milliarden Euro Reinvermögen. Oder die Familie Schwarz (Lidl, Kaufland) hat 39,5 Milliarden Reinvermögen.
Gegenteil erforderlich
Eine „Senkung der Lohnkosten“ und der Erzeugerpreise mehrt nur noch den Reichtum dieser Familien. Was wir brauchen ist genau das Gegenteil, eine Senkung der Lebensmittelpreise und eine Erhöhung der Erzeugerpreise für unsere Landwirte auf Kosten dieser gigantischen Profite!
Johannes Rupprecht
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