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Lichtenfels: Begleitung auf dem letzten Weg: Vortrag über Hospizarbeit bei Seniorenunion Lichtenfels

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Begleitung auf dem letzten Weg: Vortrag über Hospizarbeit bei Seniorenunion Lichtenfels

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    Einblicke in die Hospizarbeit gab  Yvonne Schug (Mitte) bei der Senioren-Union. Dafür dankten ihr Robert Gack und Dr. Andrea Starker mit einem Präsent.
    Einblicke in die Hospizarbeit gab Yvonne Schug (Mitte) bei der Senioren-Union. Dafür dankten ihr Robert Gack und Dr. Andrea Starker mit einem Präsent. Foto: Marianne Gack

    Mit guter Resonanz fand kürzlich die Informationsveranstaltung des Kreisverbandes Lichtenfels der CSU-Senioren-Union im Gasthof „Karolinenhöhe“ in Trieb statt. Unter dem Titel „Hospiz – Begleiten, nicht allein lassen“ wurde der Blick auf ein Thema gelenkt, das oft gemieden wird – aber jeden betrifft. Die Gäste erhielten fundierte Einblicke in die Arbeit des Hospizvereins Lichtenfels und die Bedeutung einer würdevollen Begleitung am Lebensende.

    „Ich muss ehrlich sagen, dass ich bisher wenig über Hospizarbeit wusste“, sagte Vorsitzender Robert Gack bei der Begrüßung. Die Moderation übernahm stellvertretende Vorsitzende Dr. Andrea Starker. Als Ärztin und eine der drei gleichberechtigten Vorsitzenden des Hospizvereins Lichtenfels führte sie mit Fachkenntnis durch den Abend.

    Zwischen Haltung, Hilfe und Menschlichkeit

    Hauptreferentin war Yvonne Schug, Koordinatorin beim Hospizverein Lichtenfels und ausgebildete Hospizbegleiterin. In ihrem Vortrag erklärte sie zunächst die Herkunft des Begriffs Hospiz – vom lateinischen hospitium, einst ein Ort der Gastfreundschaft. Heute bedeute es: einen geschützten Raum schaffen, in dem Menschen am Lebensende nicht allein bleiben müssen.

    Sie stellte die Unterschiede zwischen stationären Hospizen (Coburg mit acht Betten), Palliativstationen in Kliniken sowie der ambulanten Versorgung dar. Während Palliativstationen medizinische Symptomlinderung über begrenzte Zeit leisten, bieten Hospize eine ruhige, wohnliche Umgebung für die letzte Lebensphase. Im häuslichen Umfeld unterstützen SAPV-Teams (Spezialisierte Ambulante Palliativversorgung) sowie ehrenamtliche Hospizbegleiter und Begleiterinnen.

    Ein Vortrag, der berührte und zum Dialog einlud. Der Vortrag war interaktiv gestaltet und bot Raum für zahlreiche Zwischenfragen – viele davon persönlich, bewegend und tiefgehend. Yvonne Schug begegnete den Fragenden mit großer Offenheit, Fachwissen und Feinfühligkeit. Ob zur praktischen Begleitung, zur emotionalen Belastung oder zu kulturellen Besonderheiten im Umgang mit Sterbenden – sie nahm sich Zeit für jede Frage und ließ deutlich werden, wie individuell und menschlich die Hospizarbeit ist.

    Die innere Haltung zählt

    Besonders eindrucksvoll war Schugs Beschreibung der Haltung, die Hospizbegleitung erfordert: Auseinandersetzung mit der eigenen Endlichkeit, Beziehungspflege, das Zulassen von Nähe, aber auch das Aushalten von Stille und Abschied. „Abschied wird nicht verdrängt, sondern ins Leben geholt“, so ihre Worte. Zudem betonte sie die Bedeutung von kultureller und religiöser Sensibilität, denn Sterben sei individuell und durch unterschiedliche Werte geprägt.

    Vielfältige Angebote des Hospizvereins Lichtenfels ergänzend stellte Yvonne Schug die verschiedenen kostenfreien Angebote des Hospizvereins vor:

    • Ambulante Hospizbegleitung durch Ehrenamtliche
    • Spezialisierte Beratung zu Patientenverfügung und Vorsorgevollmacht
    • „Letzte Hilfe“-Kurse, in denen Grundwissen zur Sterbebegleitung vermittelt wird
    • Regelmäßiges Trauercafé als geschützter Raum für Betroffene
    • Informations- und Vortragsveranstaltungen zur Öffentlichkeitsarbeit.

    Andrea Starker und Robert Gack dankten der Referentin im Namen der Senioren-Union herzlich mit einem Blumenstrauß und einer Flasche Prosecco. Andrea Starker betonte: „Mit diesem Abend haben wir das Thema Tod und Sterben aus der Tabuzone geholt, – und mitten ins Leben gestellt.“ Die zahlreichen Gäste verließen die Veranstaltung nachdenklich, aber bereichert – mit dem Gefühl, dass niemand alleine sterben muss, wenn es Menschen gibt, die bereit sind, zu begleiten.

    Beratung und Hilfe über: Hospizverein Lichtenfels, Pabstenweg 11, Tel. (09571) 759393. (red)

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