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Lichtenfels: Lichtenfels: Arbeitslosenquote steigt auf 4,6 Prozent

Lichtenfels

Lichtenfels: Arbeitslosenquote steigt auf 4,6 Prozent

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    Am Jobcenter der Agentur für Arbeit Lichtenfels.
    Am Jobcenter der Agentur für Arbeit Lichtenfels. Foto: Markus Drossel

    in den vergangenen Monaten hatten einige Unternehmen im Landkreis Lichtenfels angekündigt, Arbeitsplätze abbauen zu wollen (diese Redaktion berichtete). Das schlägt sich nun im Arbeitsmarktbericht nieder: Laut Pressemitteilung der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg nahm im Landkreis Lichtenfels die Arbeitslosigkeit aufgrund mehrerer wirksam gewordenen größeren Entlassungen der Industrie der vergangenen Monate um 85 Personen zu. Das entspricht einem Zuwachs von 5,0 Prozent.

    Am Monatsende waren laut Agentur für Arbeit 1 779 Menschen im Kreis Lichtenfels arbeitslos gemeldet. Seit dem vorigen Jahr hat die Zahl um 113 beziehungsweise 6,8 Prozent zugelegt. Es verloren 45,3 Prozent mehr Menschen ihre Beschäftigung als im Vorjahr. Indessen fanden jedoch 32,7 Prozent mehr eine neue Arbeit. „Das zeigt, dass die Jobchancen weiterhin gut sind“, bewerten die Verantwortlichen der Arbeitsagentur die Situation. Die Arbeitslosenquote stieg im Juni um 0,3 Prozentpunkte auf 4,6 Prozent. Vor einem Jahr betrug sie 4,3 Prozent.

    Weniger Angebote eingegangen

    Bei den Vermittlungsexperten des Arbeitgeberservice gingen aus dem Landkreis Lichtenfels 136 sozialversicherungspflichtige Beschäftigungsangebote ein, 26,9 Prozent (-50) weniger als im vergangenen Jahr. Im Bestand sind aktuell 859 Jobofferten, 22,4 Prozent (-248) weniger als vor zwölf Monaten. Rein statistisch kamen im Juni auf 100 gemeldete Stellen 207 Arbeitslose, d.h. auf ein Jobangebot im Durchschnitt zwei potentielle Bewerber.

    Allgemein setzt sich laut Pressemitteilung im Bereich der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg der im Februar begonnene Rückgang der Arbeitslosigkeit sich auch nach Abschluss der Frühjahrsbelebung bis in die ersten Junitage weiter fort. In den vergangenen Wochen hätte die Zahl der Arbeitslosen konjunkturell bedingt jedoch wieder leicht zu steigen begonnen. „Üblicherweise nimmt sie erst mit dem Beginn der Sommerferien wieder zu, wenn sich Schulabgänger und Ausbildungsabsolventen temporär arbeitslos melden“, meinen die Experten der Arbeitsagentur.

    Ende des Monats waren im Bezirk der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg insgesamt 13 842 Personen arbeitslos, 0,6 Prozent beziehungsweise 85 Menschen mehr als im Mai. Nahezu der gesamte Anstieg entfällt auf Personen, die mindestens 55 Jahre alt sind. Die Jugendarbeitslosigkeit der unter 25-Jährigen stagnierte. Während die Zahl der deutschen Arbeitslosen die gesamte Zunahme ausmachte (+92), sank die der Ausländer leicht (-7).

    Viele Geflüchtete in der Region

    Seit dem letzten Jahr ist die Arbeitslosigkeit um 7,6 Prozent bzw. 974 Männer und Frauen gestiegen. Das liegt zum Großteil an den vielen Geflüchteten in der Region, die in der Regel Bürgergeld von den Jobcentern beziehen. Ende Juni waren im Agenturbezirk 964 Ukrainer und weitere 908 Flüchtlinge anderer Herkunftsländer (davon 526 Syrer, 110 Afghanen, 50 Eritreer, 41 Iraker und 29 Iraner) arbeitslos gemeldet. Arbeitsuchend sind insgesamt 3 865 Geflüchtete registriert.

    Stefan Trebes, der Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg.
    Stefan Trebes, der Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg. Foto: Matthias Klar

    Die Arbeitslosenquote beträgt wie im Mai weiterhin 3,9 Prozent. Ihr Vorjahresniveau lag bei 3,7 Prozent. Im Juni wurden im Agenturbezirk 1 266 Männer und Frauen entlassen, 104 Personen beziehungsweise 9,0 Prozent mehr als im vorigen Jahr. 1 080 Menschen gelang es, ihre Arbeitslosigkeit durch Aufnahme einer neuen Beschäftigung zu beenden. Das waren 213 oder gut ein Viertel (+24,6 Prozent) mehr als in 2024.

    „Noch keine echte Aufbruchstimmung“

    Quintessenz zur aktuellen Arbeitsmarktentwicklung von Stefan Trebes, Leiter der Agentur für Arbeit Bamberg-Coburg: „In wirtschaftlich guten Jahren setzt sich der im Frühling begonnene Abbau der Arbeitslosigkeit bis in den Juni fort. Wie in den drei vorherigen Jahren hatten wir in den vergangenen Wochen jedoch bereits wieder einen ersten leichten Anstieg.“ Im Mai habe er noch gedacht, dass er bald verkünden könne, dass es nach über drei Jahren endlich wieder klar aufwärts geht. „Jedoch hatten wir seitdem fünf Massenentlassungsanzeigen für über 250 Betroffene.“ Die Agentur für Arbeit sei stark in der Region präsent und im engen Kontakt mit den Betrieben. „Zwar verbreitet sich in einigen Bereichen nach und nach ein wenig Optimismus, jedoch spüren wir noch keine echte Aufbruchsstimmung.“

    Trebes fügt an: „Wir führen jede Woche mit Firmen mit Einstellungsbedarf Bewerbertage durch. In diesem Format bringen wir Arbeitnehmer und Arbeitgeber direkt zusammen. Die Betriebe waren zuletzt überrascht von unserem guten Bewerberpotential – das sollte die Initialzündung auch für andere Firmen sein. Wer in schwierigen Zeiten investiert, gewinnt im Wachstum.“

    Weil die Gesellschaft älter wird

    Die älter werdende Gesellschaft macht sich von Jahr zu Jahr stärker bemerkbar. Gut jeder vierte Beschäftigte (24,2 Prozent bzw. 59 459) ist mindestens 55 Jahre alt und scheidet voraussichtlich in den nächsten zehn Jahren aus dem Erwerbsleben aus. Nur jeder Neunte (10,5 Prozent, 25 791) ist jünger als 25.

    Am Jobcenter der Agentur für Arbeit Lichtenfels.
    Am Jobcenter der Agentur für Arbeit Lichtenfels. Foto: Markus Drossel

    Lediglich jeder achte Beschäftigte hat einen Helferjob. Ein wichtiges Element ist daher der Zuzug von gut qualifizierten Fachkräften aus dem Ausland. Der Ausländeranteil an allen Beschäftigten liegt mit 28 440 Personen bei 11,6 Prozent. Allein im letzten Jahr ist er um 1 928 (+7,3 Prozent) angestiegen. Zeitgleich sank die Zahl der deutschen Beschäftigten um 2 940 (-1,3 Prozent) auf 217 043. Am dynamischsten, im dreistelligen Bereich, wuchs die Zahl der beschäftigten Ukrainer (+637 auf 1 780), Syrer (+188 auf 1 230), Rumänen (+137 auf 4 182), Polen (+134 auf 4 206) und Afghanen (+117 auf 528).

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