Na, haben sie schon einmal Wein- und erst recht Schaumweinflaschen aus dem Supermarkt gehortet und in der hintersten Kellerecke über Jahre vergessen? Dann erinnern Sie sich bestimmt noch daran, was für ein unangenehmer Duft einem aus der Flasche schon beim Öffnen entgegenschlagen kann.
Der Inhalt hat meist was von Sherry und sieht auch schon fast so bräunlich aus. Riskiert man dann einen Probeschluck, schüttelt es einen und man fragt sich: Wird jeder Wein nicht automatisch besser, wenn er einige Jahre unter perfekten Bedingungen gelagert wird?
Zum sofortigen Genuss gedacht
«Nein, ein großer Teil des heute in Deutschland vermarkteten Weines wird über Supermärkte und Discounter verkauft – sie sind in aller Regel zum sofortigen Genuss gedacht», erklärt Steven Buttlar, Sprecher der Sommelier-Union. Viele einfache Weißweine und Rosés leben aus seiner Sicht gerade von ihrer lebendigen Frische und Jugendlichkeit. Reifenoten seien da vom Geschmacksprofil sogar eher störend.
Ganz anders verhält es sich dagegen bei hochwertigen und komplexeren (Lagen-)Weinen. «Sie profitieren von der Lagerung und entfalten erst nach einigen Jahren ihr volles Potenzial. Wer zum ersten Mal einen wunderschönen, 20, 30 oder 50 Jahre gereiften Riesling genossen hat, wird das Geschmackserlebnis niemals vergessen», versichert Buttlar.
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