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Magnesium: Hilft es gegen Sodbrennen?

Mineralien

Magnesium: Hilft es gegen Sodbrennen?

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    Fettiges Essen und Alkohol können Sodbrennen begünstigen. Kann dann Magnesium helfen?
    Fettiges Essen und Alkohol können Sodbrennen begünstigen. Kann dann Magnesium helfen? Foto: Silvia Marks, dpa (Symbolbild)

    Ein reichhaltiges Essen, ein Glas Wein – und plötzlich ist es wieder da: dieses brennende Gefühl hinter dem Brustbein, das sich vom Magen aufwärts zieht. Sodbrennen gehört für viele Menschen zum Alltag. Wer nicht direkt zu chemischen Mitteln greifen will, sucht oft nach sanfteren Alternativen – etwa Hausmitteln oder Nahrungsergänzungsmitteln. Besonders Magnesium wird dabei immer häufiger genannt.

    In Drogerien stehen Regale voller Magnesiumpräparate, oft beworben mit Wirkversprechen für Muskeln, Nerven und Verdauung. Doch immer öfter stellt sich die Frage: Kann Magnesium auch gegen Sodbrennen helfen?

    Was ist Sodbrennen überhaupt?

    Sodbrennen entsteht, wenn Magensäure zurück in die Speiseröhre fließt – meist, weil der sogenannte untere Ösophagussphinkter (Schließmuskel) nicht richtig schließt. Diese Refluxbewegung reizt die empfindliche Schleimhaut und führt zum typischen Brennen im Brustbereich, wie das gemeinnützige medizinische Zentrum Cleveland Clinic auf seiner Website erklärt.

    Typische Auslöser sind fettige oder saure Speisen, Alkohol, Stress, Nikotin oder spätes Essen vor dem Schlafengehen. Auch Übergewicht, enge Kleidung oder eine Schwangerschaft können den Druck im Bauchraum erhöhen und den Rückfluss begünstigen, wie das Portal erklärt.

    Wird Sodbrennen chronisch, spricht man dann von einer Refluxkrankheit. Viele Betroffene greifen dann zu natürlichen Mitteln – etwa wegen der Nebenwirkungen klassischer Medikamente wie Protonenpumpenhemmern (PPI), die langfristig den Magnesiumspiegel senken können.

    Was ist Magnesium und wofür ist es gut?

    Magnesium ist ein lebenswichtiges Mineral, das unter anderem für die Muskel- und Nervenfunktion sowie die Verdauung eine wichtige Rolle spielt, heißt es auf der Website der Deutschen Gesellschaft für Ernährung (DGE).

    Es kommt natürlicherweise in Lebensmitteln wie Vollkornprodukten, Nüssen, grünem Gemüse oder Hülsenfrüchten vor – wird aber auch häufig als Nahrungsergänzung angeboten. In Apotheken und Drogerien gibt es Magnesium in unterschiedlichen chemischen Verbindungen, etwa als Magnesiumhydroxid, -citrat oder -carbonat.

    Dabei ist entscheidend: Nicht jede Magnesiumverbindung wirkt gleich – und nicht jede ist bei Sodbrennen sinnvoll.

    Hilft Magnesium gegen Sodbrennen? Das sagt die Wissenschaft

    Tatsächlich ist Magnesiumhydroxid ein bewährter Bestandteil vieler Antazida – also Medikamente, die überschüssige Magensäure neutralisieren. Beispiele sind Produkte wie Maaloxan oder Mylanta, die Magnesiumhydroxid in Kombination mit Aluminiumhydroxid oder Simeticon enthalten, erklärt Havard Health Publishing. Diese Präparate wirken laut der Pharmazeutischen Zeitung (PZ) sehr schnell, oft innerhalb von Minuten, und lindern das akute Brennen durch Neutralisierung der Säure. Allerdings halten sie nur wenige Stunden an und behandeln nicht die Ursache des Refluxes.

    Im Unterschied zu anderen Hausmitteln wie Natron, das stark basisch ist, gilt Magnesiumhydroxid als magenfreundlicher und verträglicher – insbesondere in Kombination mit Alginsäure, die eine Schutzbarriere bildet, schreibt die PZ.

    Wichtig: Nicht jedes Magnesiumpräparat hat diese Wirkung. Magnesiumcitrat zum Beispiel wird eher wegen seiner abführenden Wirkung eingesetzt – und kann im Gegenteil zu vermehrten Darmbewegungen und Reizungen führen, wie das Medizin-Portal Medical News Today warnt.

    Magnesium gegen Sodbrennen: Grenzen und Risiken

    Magnesiumhaltige Antazida eignen sich gut zur gelegentlichen Selbstmedikation. Bei chronischem oder häufigem Sodbrennen sollten sie der Cleveland Clinic zufolge jedoch nicht als Dauerlösung eingesetzt werden.

    Zu hohe Dosen – insbesondere bei Kombination mit anderen Magnesiumquellen – können zu Durchfall, Übelkeit oder Bauchkrämpfen führen. Menschen mit eingeschränkter Nierenfunktion müssen besonders vorsichtig sein, da der Körper überschüssiges Magnesium dann nicht mehr ausreichend ausscheiden kann.

    Auch die Einnahme anderer Medikamente kann beeinflusst werden. Die PZ weist darauf hin, dass Magnesium die Aufnahme von Antibiotika, Schilddrüsenhormonen oder Osteoporosemitteln verringern kann – daher sollten mindestens zwei Stunden Abstand zwischen der Einnahme eingehalten werden. Magnesiumcitrat ist, wie bereits erwähnt, für Sodbrennen ungeeignet – es wirkt abführend und kann Beschwerden sogar verstärken.

    Was sagen Ärzte zu der Wirkung von Magnesium bei Sodbrennen?

    Laut Cleveland Clinic und dem britischen NHS wird Magnesiumhydroxid regelmäßig in der ärztlichen Praxis eingesetzt – allerdings ausschließlich als Bestandteil von Antazida.

    Auch eine Übersicht in Medical News Today betont: Magnesium kann kurzfristig Symptome lindern – langfristig sollten jedoch Ursachen abgeklärt werden. Besonders in Kombination mit Alginsäure zeigen sich bei gelegentlichem Reflux gute Effekte – etwa durch die Bildung einer schützenden Gel-Schicht über dem Mageninhalt.

    Die Fachmeinung ist klar: Magnesium kann bei Sodbrennen helfen – aber nur in der richtigen Form, in passenden Präparaten und nicht dauerhaft. Auch bei einer Gastritis kann Magnesium äußerst hilfreich sein. Wer häufiger unter Beschwerden leidet, sollte eine ärztliche Abklärung lieber nicht hinauszögern.

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