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Bad Kissingen: Bär-Besuch in Bad Kissingen: Metzger sehen in der Energiekrise keinen Spielraum mehr für ihr Handwerk

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Bär-Besuch in Bad Kissingen: Metzger sehen in der Energiekrise keinen Spielraum mehr für ihr Handwerk

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    Metzger Thomas Faber (links) bietet Politikerin Dorothee Bär Einblicke in sein Handwerk.
    Metzger Thomas Faber (links) bietet Politikerin Dorothee Bär Einblicke in sein Handwerk. Foto: Torsten Leukert

    Mit einem Brandbrief an die Politik hatte der Bad Kissinger Metzger und Gastronom Thomas Faber im August auf die aus seiner Sicht existenzbedrohende Situation für den handwerklichen Mittelstand aufmerksam gemacht. Grund dafür, so Faber damals, seien vor allem die immens steigenden Stromkosten für die Unternehmen. Seiner Einladung, sich selbst ein Bild vor Ort zu machen, ist nun die Bundestagsabgeordnete Dorothee Bär gefolgt.

    Bayerns Staatssekretär Sandro Kirchner und Bad Kissingens Landrat Thomas Bold hatten ihr Kommen kurzfristig aus gesundheitlichen Gründen absagen müssen. Die Gelegenheit, auf die prekäre Lage für die Betriebe aufmerksam zu machen, nutzten neben Faber und seiner Frau Johanna auch Lars Bubnik, Geschäftsführer des Bayerischen Fleischerverbandes, und der Obermeister der Metzgerinnung Main-Rhön Alfred Kaiser.

    Faber zeigte der Oppositionspolitikerin bei einer Betriebsführung auf, wie energieaufwendig ein Betrieb wie seiner produziert und dass das Einsparpotenzial nahezu schon ausgeschöpft ist. "Die Prozesse sind weitgehend optimiert." Wenn man Wert auf Nachhaltigkeit und Regionalität lege, müsse man entsprechend aufwendig produzieren. "Wir versuchen gute Wurst zu machen, die Industrie versucht möglichst günstige Wurst zu machen. Wenn wir die Preise an die Kunden weitergeben, sterben die Betriebe", ergänzte Kaiser.

    Die Situation für sein Handwerk sei höchstdramatisch, sagte Bubnik. "Es gab noch nie so viele Betriebsaufgaben wie in den letzten Monaten. Es brennt lichterloh und es fehlen die Signale aus Berlin", so Bubnik.

    Bär sieht Diskrepanz zwischen dem Denken in der Stadt und auf dem Land

    Die Ebelsbacherin (Landkreis Haßberge) Bär sieht nach ihren Worten eine "totale Diskrepanz" im Denken zwischen dem ländlichen Raum und den Großstädten. Menschen in Berlin sei die Bedeutung kleiner handwerklicher Betriebe oft kaum bewusst. Selbst produzierende Metzgereien gebe es in der Hauptstadt beispielsweise kaum.

    Sie befürchte einen "drohenden Kahlschlag auf dem Land. Wer jetzt zumacht, der macht nicht mehr auf", so die CSU-Politikerin. In ihrer Rolle als Oppositionelle könne sie, wie auch ihre Partie, nur Anträge stellen auf die Problematik hinweisen. Es müsse schnell gehandelt werden. Allerdings, so Bär, habe man selbst "in 16 Jahren Regierungsarbeit auch nicht alles richtig gemacht".

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