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Haßfurt: 11,3 Millionen Euro: Der Zuschussbedarf für Jugendhilfe steigt gewaltig an

Haßfurt

11,3 Millionen Euro: Der Zuschussbedarf für Jugendhilfe steigt gewaltig an

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    Der Zuschussbedarf für Jugendhilfe steigt gewaltig an.
    Der Zuschussbedarf für Jugendhilfe steigt gewaltig an. Foto: Monika Skolimowska, dpa (Symbolfoto)

    Der Zuschussbedarf für die Jugendhilfe einschließlich Personal- und Personalnebenkosten steigt von 10,6 Millionen Euro auf 11,3 Euro. "Der Haushaltsansatz liegt somit um 677.100 Euro, knapp 6 Prozent, über dem Ansatz von 2024. Das ist eine gewaltige Summe und zeigt, wie die Entgeltsätze bei den Einrichtungen und für das Personal explodieren, aber auch die Maßnahmen für Eingliederungshilfen oder Mutter-Kind-Hilfen immer teurer werden." Dies betonte Landrat Wilhelm Schneider (CSU) bei der Vorbehandlung des Haushaltes 2025 vor dem Jugendhilfeausschuss.

    Mit einer bildlichen Darstellung zeigte Kreiskämmerer Tim Kestel den enormen Anstieg für die Jugendhilfe auf, die sich seit dem Jahre 2017 von 5,5 Millionen Euro auf 11,3 Millionen praktisch verdoppelt habe. Dabei stoße man immer wieder auf die gleichen Themen bei den Kostenträgern und der Erhöhung der Fallzahlen.

    Mehr finanzielle Unterstützung erwartet

    "Wir stellen uns gerne unseren Aufgaben und auch unsere Mitarbeiter leisten sehr gute Arbeit. Aber wir erhalten immer mehr Probleme vom Staat übertragen, fühlen uns vom Staat unterfinanziert und erwarten mehr finanzielle Unterstützung", so der Landrat. "Das zieht sich durch alle Bereich wie dem Sozialhaushalt bis hin zum Krankenhaus- und Gesundheitswesen." Der Staat kommunalisiere die Kosten und die Kommunen, Landkreise, Bezirke blieben darauf sitzen. "Wenn sich da nichts ändert, werden wir noch größere Schwierigkeiten bekommen", befürchtete Schneider.

    Kreiskämmerer Kestel ging in der Sitzung nur auf die größten Ausreißer ein, wie beispielsweise die Förderung der Familie mit einer Steigerung von 213.800 Euro auf 575.500 Euro, wobei die Mutter-Kind-Hilfen mit 418.500 Euro den größten Brocken ausmachen. Bei den Hilfen zur Erziehung schlage auch die sozialpädagogische Familienhilfe mit einer Steigerung von 221.000 Euro zu Buche bei insgesamt 700.000 Euro. Große Steigerungen gebe es auch bei den Hilfen für junge Volljährige und bei den Eingliederungshilfen für stationäre Heimerziehung. Der Jugendhilfeausschuss empfahl dem Kreistag diesen Plan für das Jahr 2025.

    Ursula Salberg wird Verfahrenslotsin

    Im Rahmen der zweiten Stufe der Reform des Achten Buches des Sozialgesetzbuches, welches Kinder- und Jugendhilfe regelt, gibt es nun eine vorgeschriebene Stelle einer Verfahrenslotsin. Die Stelle übernimmt Ursula Salberg aus dem Jugendamt. Grund für die Einrichtung sei die Komplexität der Zuständigkeiten der unterschiedlichen Reha-Leistungsträger wie der Agentur für Arbeit, der gesetzlichen Krankenversicherung, der gesetzlichen Rentenversicherung, Unfallversicherung, Jugendhilfe, Eingliederungshilfe sowie der Träger der Opferentschädigung. Aufgabe der Verfahrenslotsin sei, so Ursula Salberg, die unabhängige Beratung, Begleitung und Unterstützung von jungen Menschen, Personen und Erziehungsberechtigten in diesem "Verfahrensdschungel".

    Außerdem gab es einen Wechsel im Unterausschuss zum Jugendhilfeausschuss. Dieter Greger, der bisherige Geschäftsführer des Bayerischen Roten Kreuzes (BRK) Haßberge, trat in den Ruhestand und legte seine Ämter im Jugendhilfeausschuss und im Unterausschuss nieder. Für ihn trat die neue BRK-Geschäftsführerin Carina Küfner die Nachfolge als stimmberechtigtes Mitglied an.

    237 Jugendgerichtsverfahren

    Jugendamtsleiter Christoph Schramm trug dann auch noch den Geschäftsbericht für das Jahr 2023 im Jugendamt vor. Dabei zeigte er auf, dass die Geburtenzahlen auf 698 zurückgingen gegenüber einem Hochstand von 816 im Jahre 2021. Bei den Kindergartenplätzen stehe man gut da in den 70 Kindertageseinrichtungen, in denen 4000 bis 4500 Kinder betreut würden.

    Bei den Kindeswohlgefährdungen habe man sich bei leichtem Rückgang auf hohem Niveau mit 109 Meldungen bei 149 betroffenen Kindern eingependelt. Die Gesamtzahl der Inobhutnahmen sei jedoch mit 39 sehr hoch. Ebenso habe es 237 Jugendgerichtsverfahren gegeben, 57 Kinder waren dabei jünger als 14 Jahre.

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