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RÜGHEIM: 2016 soll das erste Bier gebraut werden

RÜGHEIM

2016 soll das erste Bier gebraut werden

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    Ein Teil der Gründungsmitglieder mit erstem Vorsitzenden Rainer Huth (sitzend) beim Ortstermin im Brauereigebäude.
    Ein Teil der Gründungsmitglieder mit erstem Vorsitzenden Rainer Huth (sitzend) beim Ortstermin im Brauereigebäude. Foto: Foto: Theresa Ott

    Wir brauen einfach unser eigenes Bier.“ Immer wieder war dieser Satz in den vergangenen Monaten in Rügheim zu hören: bei kleineren Dorffesten, beim Metzger, Bäcker oder auch am Rande der Feierlichkeiten zur 1200-Jahr-Feier.

    Die Rügheimer kamen nie recht von der Vorstellung ab, irgendwann wieder eigenes Bier zu brauen. Zumal in der Dorfmitte ein ehemaliges Brauhaus existiert. Also war dies nie wirklich unrealistisch.

    Nachdem in vergangenen Jahrhunderten viele Dorfbewohner ihr eigenes Bier zuhause gebraut hatten, dies dann aber durch die damaligen Herrscher verboten worden war, wurde ab dem Ende des 17. Jahrhunderts der Hopfensaft öffentlich gebraut. Ab 1913 geschah dies dann im Gebäude an der Hauptstraße, das heute als Brauhaus bekannt ist.

    Damit den obigen, zunächst leeren Worthülsen handfeste Planungen folgen konnten, „erklärten Lothar Brochloß-Gerner, Bertram Göhler, Paul Vierneusel und ich uns als eine Art Vorausplaner bereit“, erzählt Rainer Huth, Vorsitzender des Brauvereins Rügheim. Die vier Rügheimer nahmen gemeinsam das alte Brauhaus gegenüber dem Marktplatz unter die Lupe: „Wir wollten herausfinden, wie der Zustand des Gebäudes ist.“

    Dabei stellte sich heraus, dass Fenster, Wände und auch der Fußboden saniert werden müssen. Genauso „müssen wir uns um Wasser, Abwasser, Strom, die Treppe im Außenbereich und den Kamin für den Holzofen kümmern. Eine Sanierung ist für das angefangene Jahr angesetzt und das scheint auch wie geplant zu funktionieren“, gibt sich Huth optimistisch.

    Dass es nach der Erneuerung der genannten Bausteine noch nicht mit dem Brauen losgehen kann, macht er aber auch deutlich. Es werden noch einige Utensilien benötigt, bis wieder Rügheimer Bier in den Händen gehalten und verkostet werden kann.

    Gekauft werden müssen: ein Sudkessel, ein Behälter zum Lagern des Hopfensafts, ein weiterer Ofen und schließlich noch eine angemessene Kühltechnik, um das Bier schließlich nach dem Brauen auf eine angemessene Temperatur zu bringen.

    Die Kosten, die in der kommenden Zeit durch das Modernisieren des Gebäudes auf den Verein zukommen, hat Huth in der Gründungssitzung Ende 2014 den 42 anwesenden Mitgliedern vorgestellt. Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst war ebenfalls bei dieser für den Verein besonderen Sitzung dabei.

    Er will die Anwesenden in ihrem Anliegen unterstützen, denn „die Bausubstanz ist in einem guten Zustand“. Und die Auswahl an Fördermöglichkeiten für ein Vorhaben dieser Größenordnung sei reichlich. Auch Siegfried Burger freut sich über die positiven Rückmeldungen der Förderkulissen.

    Laut Rainer Huth kann die Finanzierung teilweise auch vom Brauverein getragen werden, ebenso durch Eigenleistungen, Darlehen der Mitglieder, aber auch durch öffentliche Mittel und Spenden großzügiger Bürger und Institutionen. Hier hofft er auf den Zusammenhalt der Bürger und ist überzeugt, dass das Projekt Brauhaus und „Bier brauen“ an der Finanzierung „mit Sicherheit nicht scheitern“ wird.

    „Die Bausubstanz ist in einem guten Zustand.“

    Hofheims Bürgermeister Wolfgang Borst unterstützt das Projekt Brauerei

    Dass Jung und Alt sich in Rügheim gut verstehen und auch gemeinsam schon einige Projekte stemmen konnten, hat sich im vergangenen Jahr gezeigt. Die Verständigung zwischen den Generationen auch weiterhin zu stärken, das sei auch ein Grund gewesen, dieses Vorhaben in die Tat umzusetzen, so Huth. Zudem werde das Dorfleben durch ein funktionstüchtiges Brauhaus aktiv gestaltet.

    Der Verein betont auch, dass dieses Brauhaus nicht nur durch die Rügheimer genutzt werden soll. Alle Bierliebhaber aus dem Landkreis seien eingeladen, ihr Bier in Rügheim zu brauen. Und übrigens nicht nur das. Auch zum Brotbacken soll das Gebäude in der Rügheimer Hauptstraße künftig dienen.

    Als langfristiges Ziel könnte gar der Tourismus im Hofheimer Land angekurbelt werden, hofft man. Das bringe Wertschöpfung in die Region und lasse eine Vielfalt der Regionen im Haßgau zusammenwachsen. Weiterhin ist den Dorfbewohnern wichtig, mit dem eigenen Bier eine Art „unverwechselbare Identität“ Rügheims zu schaffen, betont Michael Ott, Mitglied des Brauvereins Rügheim.

    Der weitere Zeitplan sieht nun eine genaue Planung der Finanzierung und den Beginn des Umbaus vor. 2016 soll schließlich die Brauanlage angeschafft werden und das erste Bier gebraut werden.

    Sieht ganz so aus, als wird der Satz „Wir brauen einfach unser eigenes Bier“ wirklich gerade mit Substanz gefüllt. Dass einiges möglich ist, haben die Rügheimer mehrfach gezeigt. Wie es mit dem Rügheimer Bier weitergeht, darf mit Spannung verfolgt werden.

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