„Die Altersarmut ist eindeutig weiblich und beim Entgelt haben wir immer noch einen eklatanten Unterschied für die gleiche geleistete Arbeit zwischen Mann und Frau. Außerdem sind wir Frauen in der Politik immer noch unterrepräsentiert.“ Diese drei Punkte stellte die Vorsitzende der Frauen-Union Eltmann, Elvira Sieper, die einmütig in ihrem Amt bestätigt wurde, in den Mittelpunkt ihres Rechenschaftsberichtes und unterstrich dabei die Notwendigkeit, sich zu engagieren und in die Politik einzubringen.
Elvira Sieper sprach von einer politisch aufregenden Zeit, in der aber auch alte Themen immer wieder diskutiert würden. Wenn die Frauen 21 Prozent weniger als Männer verdienen, bedeute dies, dass Frauen 77 Tage umsonst arbeiten. Nur den Frauen aus Tschechien und Estland gehe es noch schlechter. Das führe natürlich dazu, dass die Altersarmut in Deutschland dramatisch zunehme.
Ein anderer Bereich bereite ebenfalls Sorge, wenn in 30 Jahren 740 000 Pflegekräfte fehlen. In Oberfranken sei schon jetzt die Kurzzeitpflege nicht mehr im Angebot und betroffene Personen würden nach Tschechien verwiesen. Auch im Landkreis Haßberge werde dieses Thema zu einem Problem, weswegen Landrat Schneider hier eingreifen wolle. Mit Blick auf die bevorstehenden Kommunalwahlen stellte sie heraus, dass Frauen in der Politik mit 30,9 Prozent immer noch unterrepräsentiert seien. Insbesondere auch bei den Frauen im Bürgermeisteramt gingen die Zahlen stark zurück. Hier sollte man ansetzen und auch die Frauen auf aussichtsreiche Plätze setzen. In ihrem Rechenschaftsbericht zeigte Vorsitzende Elvira Sieper die Aktivitäten in den vergangenen zwei Jahren auf. Der Ortsverband bestehe derzeit aus 39 Mitgliedern, wobei in letzter Zeit auch jüngere Frauen dazugekommen wären. Verena Schönmüller nehme dabei an einem Mentoring-Programm teil.
Bei der anschließenden Neuwahl wurde Elvira Sieper einmütig als 1. Vorsitzende bestätigt. Ihre Stellvertreterinnen sind Waltraud Hofmann und Marion Roth. Zur Schatzmeisterin wählten die Mitglieder Verena Schönmüller und zur Schriftführerin Madeleine Schor. Beisitzer in der Ortsvorstandschaft sind künftig Sabine Steinhäuser, Jutta Fritzmann, Birgit Krönert, Hannelore Wittig, Gisela Werb und Karolin Röder. Als Kassenprüfer wurden Barbara Reuther und Elisabeth Engel gewählt und in die Kreisdelegiertenversammlung werden Elvira Sieper, Waltraud Hofmann, Marion Roth, Verena Schönmüller, Madeleine Schor, Birgit Krönert, Sabine Steinhäuser und Hannelore Wittig entsandt.
FU-Kreisvorsitzende Helga Schumacher zollte der Frauen-Union Eltmann ihre Anerkennung für eine engagierte Arbeit und ein abwechslungsreiches, vielfältiges Angebot. Mit 39 Mitgliedern sei die FU Eltmann einer der stärksten Ortsverbände, der auch im Kreisverband aktiv mitarbeite.
Bürgermeister Michael Ziegler sprach den gewählten Frauen seine Glückwünsche aus, forderte aber auch die übrigen Damen auf, die Arbeit der Frauen-Union Eltmann als Mitglied aktiv zu begleiten. In der heutigen Zeit werde die Parteiarbeit immer schwieriger. Es sei aber notwendig, sich für die Politik einzusetzen, denn man könne damit auch etwas bewirken. Er sprach dann die aktuelle Stadtratspolitik und auch einige soziale Brennpunkte an.
Auch die Diskussion um ein Hallenbad im Maintal brachte er zur Sprache, wobei der Bürgermeister daran erinnerte, dass Eltmann schon seit dem Jahre 1938 ein Freibad habe, das auch sanierungsbedürftig sei. Es entspreche einfach nicht mehr den neuesten Vorschriften. In Zeil werde nun Ende Juli das Hallenbad geschlossen, man brauche im Landkreis aber noch so ein Hallenbad, auch für den Schwimmunterricht. Dabei sei es egal, ob das Hallenbad in Zeil, Eltmann oder an einem anderen Ort entstünde. Es gehe aber nicht mur um die Baukosten, sondern auch um den Unterhalt, der sich auch im Eltmanner Freibad jährlich zwischen 220 000 und 250 000 Euro bewege. „Wir sind gerne dabei, für Zeil mitzubezahlen. Wenn wir aber unser Freibad sanieren, müssten die ILE-Gemeinden dann auch mitbezahlen“, war die Aussage des Eltmanner Stadtoberhauptes.