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Ebelsbach: Ebelsbach lehnt Photovoltaikanlage entlang der Bahnlinie ab

Ebelsbach

Ebelsbach lehnt Photovoltaikanlage entlang der Bahnlinie ab

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    Bürgermeister Martin Horn (links) mit der neuen Jugendpflegerin Alexandra Opel vor Schloss Gleisenau, in dem die Mittagsbetreuung und der Jugendtreff untergebracht sind.
    Bürgermeister Martin Horn (links) mit der neuen Jugendpflegerin Alexandra Opel vor Schloss Gleisenau, in dem die Mittagsbetreuung und der Jugendtreff untergebracht sind. Foto: Günther Geiling

    Seit drei Jahren gibt es in der Gemeinde Ebelsbach das Jugendarbeitsmodell "JAM" und inzwischen auch die Mittagsbetreuung für Schülerinnen und Schüler im Schloss Gleisenau durch die Innovative Sozialarbeit (ISO) aus Bamberg. Seit 1. April ist Jugendpflegerin Alexandra Opel die neue Leiterin der Einrichtung, nun stellte sie sich im Gemeinderat Ebelsbach vor.

    Bisher war als Leiterin Lisa Pflaum tätig, die sich aber beruflich verändern wollte. Bürgermeister Martin Horn betonte noch einmal, dass man sich vor drei Jahren für die ISO entschieden und mit dieser Zusammenarbeit einen richtigen Schritt unternommen habe. Lisa Pflaum habe dabei große Fußstapfen hinterlassen, aber schon in den ersten Begegnungen habe er gespürt, dass die neue Jugendpflegerin Alexandra Opel diese gut ausfüllen kann. Er freue sich auf die zukünftige Zusammenarbeit und wünschte ihr dazu viel Erfolg.

    Idee für einen "Kidstreff" von sechs bis zehn Jahren

    Die neue Jugendpflegerin zeigte ihre bisherige berufliche Laufbahn auf. Sie hat ihr Studium der Pädagogik und Soziologie an der Universität Bamberg abgeschlossen und ihre Bachelorarbeit auf diesem Gebiet geschrieben. Währenddessen habe bereits bei JAM Strullendorf, in einem Waldkindergarten und in der förderpädagogischen Mittagsbetreuung Erfahrungen gesammelt. "Dies hilft an dieser Stelle und ich freue mich auf die neuen Herausforderungen", so Pflaum.

    Gegenwärtig sei sie schon an der Planung für die Ferienbetreuung und habe auch schon ihren ersten Treff im Jugendtreff hinter sich. Perspektivisch könne sie sich auch einen "Kidstreff" für Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren vorstellen, während es ab elf Jahren den Jugendtreff gebe.

    Freiflächen PV-Anlage entlang der Bahnlinie wurde abgelehnt

    Das Gemeindegremium hatte sich zudem mit einer Anfrage der Firma Statkraft zu beschäftigen zur Entwicklung einer Photovoltaik-Freiflächenanlage entlang der Bahnlinie und Autobahn in Richtung Stettfeld, weshalb der mögliche Investor das Stimmungsbild der Gemeinde abfragen wollte. "Unser Ziel ist es, mit ihnen gemeinsam in der Hauptsache die privilegierten Flächen zu entwickeln", heißt es in einem Schreiben des norwegischen Staatsunternehmens, das als größter Erzeuger erneuerbarer Energien gilt und eine über 125-jährige Geschichte vorweisen kann.

    Hintergrund dazu ist, dass der Gesetzgeber eine Privilegierung für Freiflächen-PV-Anlagen in das Baugesetzbuch aufgenommen hat, sodass diese auch ohne vorherige Aufstellung eines Bebauungsplanes errichtet werden können, und zwar längs von Autobahnen oder Schienenwegen und in einer Entfernung zu diesen von bis zu 200 Metern. Bürgermeister Martin Horn (SPD) machte keinen Hehl aus seiner Meinung, dass man auch die Energiewende unterstützen wolle, aber nicht an dieser Stelle im engen Maintal. "Wir haben hier schon die Staatsstraße nach Stettfeld, Flurwege, die Eisenbahn und Autobahn sowie auch die Bundesstraße auf der anderen Seite und sollten nicht die letzten Flächen zupflastern."

    Rechts von der Staatsstraße in Richtung Stettfeld, soll hier die Umgehungsstraße einmünden. Ein Investor sieht Potenzial für eine privilegierte Freiflächen-Photovoltaikanlage bis Stettfeld.
    Rechts von der Staatsstraße in Richtung Stettfeld, soll hier die Umgehungsstraße einmünden. Ein Investor sieht Potenzial für eine privilegierte Freiflächen-Photovoltaikanlage bis Stettfeld. Foto: Günther Geiling

    Auch Helmut Schöpplein (CSU) zeigte sich nicht glücklich über diesen ausgesuchten Standort, "noch dazu 20 Meter neben dem Naturschutzgebiet und mit einem Kontrast, der dazu nicht passt. Außerdem können hier wenig zusammenhängende Flächen ausgewiesen werden, weil darin auch Biotopgürtel enthalten sind." Auch Roland Metzner (CSU) sah das kritisch und Patricia Mück (SPD) verwies auf die "hohen Auflagen für die zukünftige Umgehungsstraße durch Naturschutzbelange und wasserrechtliche Auflagen". Tobias Ziegler (BNL) fragte nach Alternativen mit "Agri-PV", einem Verfahren, bei dem die Flächen gleichzeitig für die landwirtschaftliche Pflanzenproduktion und die Stromproduktion genutzt werden.

    Bürgermeister Horn brachte das HQ-100-Hochwasserschutzgebiet ins Gespräch, wegen dem die Module hoch aufgeständert werden müssten. Die Gemeinde habe andere Flächen oder Alternativen im Angebot, beispielsweise in "Wolfenfeld", auf der Höhe bei Schönbrunn oder Rudendorf, die aber nicht privilegiert seien. Die Situation stellte sich an der Stelle im Maintal natürlich anders dar, wenn einige Eigentümerinnen und Eigentümer Flächen zur Verfügung bereitstellen würden. Die Ratsmitglieder sprachen sich einstimmig gegen die Errichtung einer PV-Freiflächenanlage auf den Flächen entlang der Autobahn und Bahntrasse in Richtung Stettfeld aus.

    Ebelsbach hat die Dorfmühle geerbt

    Anschließend brach das Gremium zu einer Besichtigungstour auf. Eine Station war die Alte Dorfmühle, die 1354 erstmals erwähnt und 1962 stillgelegt wurde. Zur Mühle gehören auch noch ein Wohnhaus sowie Nebengebäude und eine Halle. Die Gemeinde Ebelsbach hat dieses Anwesen, das mit dem Namen Seybold verbunden war, geerbt. Der Wille des Vorbesitzers, sei es nach den Worten von Bürgermeister Horn, dort ein Heimatmuseum einzurichten.

    Blick auf die Alte Dorfmühle, die 1962 stillgelegt wurde.
    Blick auf die Alte Dorfmühle, die 1962 stillgelegt wurde. Foto: Günther Geiling

    Das Mühlenhaus besticht von außen durch sein Fachwerk, während im Innern keinerlei Mühleneinrichtungen oder Geräte mehr zu sehen sind, sondern es eher einem Rohbau gleicht. Die Dächer sind jedoch dicht. Einige spontane Ideen waren ein Raum für Vernissagen oder für Wanderausstellungen.

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