Die Gemeinde Ebelsbach hat derzeit 3716 Einwohner mit Hauptwohnsitz und zusätzlich 193 Einwohner mit Zweitwohnsitz. "Damit ist unsere Einwohnerentwicklung leicht rückläufig und das hält sich im Vergleich zu anderen Gemeinden in Grenzen", betonte Bürgermeister Martin Horn bei Bürgerversammlungen in Schönbach und in Schönbrunn. So sei er froh, dass man das Baugebiet am "Herrenwald" in Ebelsbach nicht weiter betrieben habe. Bürger aus den Gemeindeteilen sahen das für ihren Ort anders.
Dabei kam Bürgermeister Horn auch auf die zukünftige Nutzung des Schlosses in Ebelsbach zusprechen, wo man an eine überwiegende Nutzungsänderung für Wohnraum zum Ziel habe. Hier sei man noch am Arbeiten und der Gemeinderat wäre auch von einer Studie sehr angetan. Allerdings habe die zuständige Stelle bei der Regierung von Unterfranken ihr Einverständnis nicht ausgesprochen, das für eine Förderung der Maßnahme notwendig wäre. In Ebelsbach gebe es inzwischen auch zahlreiche Häuser, in denen nur noch ein bis zwei Personen wohnten und sogar Leerstände. Er sehe deswegen keinen Bedarf für Bauplätze.
Schönbrunner warten auf Baugebiet
In den beiden Ortsteilen Schönbach und Schönbrunn sahen dies Bürger teilweise etwas anders. "Bis zum Jahre 2020 wurden wir nicht verwöhnt und wir hatten die Hoffnung, dass nun in Schönbrunn etwas passiert. Aber das war nicht der Fall", eröffnete Daniel Dahlke die Diskussion mit einigen Punkten und fragte an, wie es denn mit einem Baugebiet weiter gehe.
Bürgermeister Martin Horn meinte, dass dies natürlich auch mit dem Anschluss des Ortsteils an die Wasserversorgung von Ebelsbach zusammenhänge. Hier sei die Leitung vom Ebelsbachtal bis vor den Ort Schönbrunn schon eingepflügt und es werde weitergehen. Der Anschluss soll heuer noch erfolgen und dem werde sich die Erschließung des Baugebietes "Eichholz" anschließen.
Maria Hüttner interessierte im Zusammenhang mit dem Wasserleitungsanschluss von Ebelsbach nach Schönbrunn die Wasserqualität. "Wir mischen das Wasser von Schönbrunn mit dem von Ebelsbach, haben dazu auch eine Mischbarkeitsanalyse gemacht und die zwei Wasser vertragen sich", betonte der Bürgermeister
Dahlke wies darauf hin, dass sich schon Leute wegen der Verzögerung anderweitig orientiert hätten. Ein weiterer Bürger meinte, "wir müssen unser Schönbrunn in einer gewissen Größe erhalten. Es sind auch junge Leute da und wenn Baumöglichkeit besteht, werden auch andere Leute kommen."
Kaum Bedarf an Bauplätzen
Der Bürgermeister betonte, dass er derzeit keinen großen Bedarf sehe. Es habe nur jemand angefragt, ob eine Bauverpflichtung bestehe und ob dann auch eine Verlängerung möglich wäre. "Das ist für mich aber keine richtige Bauanfrage, denn nach unserer Satzung hat er innerhalb von fünf Jahren zu bauen oder ich fordere den Bauplatz von der Gemeinde zurück. In Ebelsbach sind nämlich früher dadurch Baulücken entstanden und das will ich umgehen. Wir haben auch in Ebelsbach schon fünf Baugrundstücke wieder zurückgeführt."
Eine ähnliche Diskussion gab es im Ortsteil Schönbach, wo Ewald Kleinhenz nach einem neuen Baugelände fragte. "Wir haben eine starke Jugend, von der vielleicht mancher hier bleiben will." Bürgermeister Horn erinnerte daran, dass in Schönbach schon etwas angedacht war, aber es habe Probleme mit den Grundstückseigentümern gegeben.
Georg Sauer interessierte in Schönbrunn der Bau von Windrädern, von denen man in der Gemeinde kaum etwas mitbekomme. Nach seiner Meinung seien von einem etwaigen Bau auch die Ortschaften Schönbrunn oder Rudendorf betroffen. Bürgermeister Horn teilte hierzu mit, dass Windvorrangebiete festgelegt und dem Planungsverband gemeldet wurden. Zwei angedachte Windräder auf der Gemarkung Ebelsbach seien aber herausgenommen, weil dem Vogelschutzgebiete entgegenstanden oder auch eine zu geringe Entfernung bis zur Wohnbebauung. Die Windräder zögen sich in Richtung Stettfeld und zum Rennweg in Richtung Oberfranken.
Unzufrieden mit der Geschwindigkeit auf den Straßen
Ein ganz anderes Thema wurde in Schönbach von Robert Janson in die Diskussion geworfen, nämlich die Möglichkeit nach einer "Zone 30 km/h". Bürgermeister Horn führte dazu aus, dass das auf der Kreisstraße bisher nicht möglich wäre. "Aber es soll eine neue Verordnung kommen, dass Kommunen auch für übergeordnete Straßen so etwas beantragen könnten. Ein Bewohner des Weilers der Schönbachsmühle kritisierte, dass man auf der Straße nach Neubrunn trotz Haltestelle für Kinder mit bis zu 100 km/h-Geschwindigkeit fahren könne. Er habe kein Verständnis, dass hier nicht zumindest eine Beschränkung auf mindestens 70 km/h möglich wäre. "Wahrscheinlich muss dort erst etwas passieren!"
Schließlich wurde von verschiedenen Anwohnern geklagt, dass es im Ort viele freilaufende Katzen und sogar Stallhasen gebe. In diesem Zusammenhang wurde darauf verwiesen, dass es wegen der gestiegenen Katzenpopulation in Schönbach eine Katzenverordnung gebe.