Tritt man derzeit in den Garten des evangelischen Kinderhaus in Rügheim ein, erwartet einen nicht wie sonst fröhliches Kinderlachen. Zurzeit ist alles still. Das Kinderhaus wird umgebaut. Seit 14 Tagen sind die Kinder im nahe gelegenen Martin-Luther-Haus untergebracht. Übergangsweise.
Sie in der Zeit des Umbaus der Kindertagesstätte dort unterzubringen ist deshalb sinnvoll, weil das Gebäude der Kirchengemeinde Rügheim gehört und man deshalb kleine Anpassungen für die Kinder darin vornehmen konnte. Dies nennt Dekan Jürgen Blechschmidt als nur einen Vorteil, den das Martin-Luther-Haus als Übergangslösung hat.
Das gerade fertiggestellte Mehrgenerationenhaus bietet in dieser Zeit Raum und Möglichkeiten, Veranstaltungen abzuhalten, die normalerweise im Martin-Luther-Haus stattfinden.
Die Bauarbeiten sollen planmäßig Anfang Dezember fertig sein. „Bis zu den Weihnachtsferien sollen die Kinder wieder in das neue Kinderhaus eingezogen sein“, so Dekan Blechschmidt. Diesbezüglich ist er sehr optimistisch, denn die Arbeiten am Kinderhaus in Rügheim liegen derzeit völlig im Rahmen. In der Versammlung des Diakonievereins am Dienstag wurden noch einige Wünsche das Kinderhaus betreffend formuliert, die Blechschmidt relativ zeitnah noch mit dem Kirchenvorstand besprechen muss.
Klar ist aber, welche Änderungen bezüglich der Aufteilung im Kinderhaus durchgeführt werden. Da gibt es seitens der Regierung und des Landratsamts Vorschriften. Neu wird die bauliche Trennung des Bereichs für Krippenkinder und des Räume für die sogenannten „Regelkinder“ sein. Das ist eine Auflage, die bei den Bauarbeiten unbedingt beachtet werden muss. Pädagogische Konzeptänderungen gibt es demnach nur in der Hinsicht, dass auf die Bedürfnisse der Krippenkinder mehr eingegangen werden kann. Sie bekommen ein Schlafzimmer, das in Richtung des Gartens angebaut werden soll.
Die Küche des Kinderhauses soll größer werden, eine Toilette für Kinder mit Behinderung ist vorgesehen, genauso wie ein Kinderwagen-Stellplatz am Eingang. Diese Vorgaben werden ebenso erfüllt wie eine weitere Fluchttreppe.
Die insgesamt zu erwartenden Kosten beziffert Blechschmidt auf 200 000 Euro. Dieser Betrag kann zum großen Teil durch Fördergelder gedeckt werden. Für den Rest kommen die Stadt Hofheim und die Kirchengemeinde Rügheim auf.
Umzugshelfer
Dass sich die Kinder im Martin-Luther-Haus übergangsweise sehr wohl fühlen, kann Kindergarten-Leiterin Antje Hein bestätigen. „Dadurch, dass wir alle Spielgeräte und manche Einrichtungsgegenstände mitnehmen konnten, haben sich die Kinder schnell eingelebt“, freut sie sich. Antje Hein betonte ebenfalls, dass sie über die Hilfe von Eltern beim Umzug positiv überrascht und begeistert war.