Bei einer Ortsbesichtigung nahm der Bauausschuss der Gemeinde Stettfeld verschiedene Wünsche von Bürgern zu Baumaßnahmen, aber auch zukünftige Standorte von Vorhaben in Augenschein. Letzteres galt besonders für die Verlegung des Mühlbaches in sein altes Bett, aber auch für die Erneuerung des Asphaltbelages im Bereich der Brücke über die Autobahn zum Kieswerk.
Bei der Autobahnbrücke informierte Bürgermeister Alfons Hartlieb darüber, dass die Betonbrücke zwar im Eigentum der Autobahnmeisterei sei, aber die Straße zur und von der Brücke sowie die Entwässerung der Brücke im Eigentum der Gemeinde Stettfeld seien. Diese Übernahme der Straße seitlich der Brücke sei nach Abschluss des Brückenbaues durch die Autobahndirektion mit einem Vertrag und einer Einmalzahlung von 65 000 Euro an die Gemeinde geregelt worden.
Da der Fahrbahnbelag auf einer Länge von jeweils rund 25 Metern auf beiden Seiten des Brückenlagers kaputt sei, habe die Autobahndirektion die Gemeinde aufgefordert, diesen Belag herauszureißen und die Straße neu zu asphaltieren. Die Behörde in Knetzgau befürchte nämlich, dass durch den schadhaften Straßenbelag Wasser eindringe und damit die Brückenköpfe mit der Zeit schädige. Aus diesem Grund müsse die Gemeinde diese Maßnahme in den Haushalt für das Jahr 2022 einstellen.
Wasserrecht ist verfallen
Bürgermeister Hartlieb meinte, dass man um diese Sanierungs nicht herumkomme. Schließlich sei die Brücke schon rund 35 Jahre alt und da fielen solche Arbeiten an. Außerdem könnte man bei einer Verzögerung eventuell auch noch für Folgeschäden zur Rechenschaft gezogen werden. Eine Kostenschätzung gebe es noch nicht.
Wiederholt kam schon der Zustand des Mühlbaches zur Sprache, zu dem sich das Gremium dann begab und den Dammdurchbruch besichtigte. Dadurch läuft das Wasser über eine Wiese in das alte Bachbett. Zum Antrieb einer Mühle wird der Bach schon seit über 20 Jahren nicht mehr genutzt, weil die Mühle außer Betrieb ist. Dadurch sei auch das Wasserrecht entfallen und die Mühlenbesitzerin habe es auch zurückgegeben. Nach einer so langen ungenutzten Zeit würde das Recht aber auch automatisch verfallen.
Vom Büro "proterra" gebe es schon eine Planung, wie der Mühlbach wieder in sein ursprüngliches Bett kommen soll. Bei Hochwasser schaffe der Mühlbach einfach den geregelten Ablauf nicht mehr. Thorsten Kneuer meinte dazu: "Eigentlich wollen wir den Hochwasserschutz, aber den bringen wir nicht hin, denn wir bräuchten ja einen Damm mit einer Höhe von sechs Metern."

Man war sich einig darin, dass eine wirkliche Verbesserung nur durch die Zurückverlegung des Mühlbaches in sein ursprüngliches Bett Sinn mache und da müsste man eigentlich nach dem Parkplatz Sportgelände damit anfangen.
Parksituation in der Bachstraße verbessern
Im "Hinterer Graben" erläuterte Helmut Schöpplein seinen Plan, die Parksituation in der Bachstraße zu verbessern, indem er Parkplätze auf seinem Grundstück schaffen wolle. Dazu sei es aber notwendig, eine brückenähnliche Konstruktion über den Mühlbach zu ermöglichen mit einer Breite von fünf Metern. Dies könnte nur geschehen, wenn auch die Gemeinde ihre Zustimmung erteile und mit einer Grunddienstbarkeit erlaube, die Fundamente für die Auflage der Brücke auf ihrem Gelände zu gestatten. Der Bauausschuss sah dagegen keine Einwendungen.
Eine längere Diskussion gab es wegen der Entwässerung und eines "schrägen Gehsteigs" an der Hauptstraße 14. Grundstücksbesitzer Werner Pfister behagte der zu schräge Gehsteig vor seiner Hofeinfahrt nicht, der im Rahmen des Ausbaues der Ortsdurchfahrt neu gepflastert wurde. Um ihn zu beseitigen, wurden sehr unterschiedliche Lösungen diskutiert.
Einfach ist es nicht, weil das Hofgrundstück etwas tiefer als der Gehsteig liegt und dann bei Starkregen noch mehr Wasser in die Einfahrt fließt. Eine Erhöhung auf einen normalen Gehsteig ergebe auf der anderen Seite eine höhere Rampe. Bürgermeister Alfons Hartlieb schlug einen Kompromiss vor, dass der Bauhof erst einmal eine mögliche Neigung der Auffahrt mit Schotter modelliere für eine Auffahrt mit dem Auto. Dann wolle man die entsprechende Alternative mit dem Anlieger abklären.
Die Jahresabschluss-Sitzung wurde für den 15. Dezember angekündigt.