Die Stunde des Abschieds schlug am Freitag an der Mittelschule – für 15 Neuntklässler und für Lehrer Udo Seiler. Die Feier zeugte von einem guten Klima an der Schule.
Freude, Wehmut, Rührung – gefühlsmäßig war so ziemlich alles dabei an diesem Vormittag in der Aula. Dass es trotz des Anlasses nicht nur ernst und steif zuging, war zuallererst den Absolventen selbst zu verdanken. Auf lockere Art nahmen die Klassensprecher Selina Arnold und André Schmitt die Gäste mit hinein in ihre fünf Jahre an der Mittelschule.
Rückblick und Mamma mia
Viel Unterhaltungswert hatte auch der musikalisch hinterlegte Rückblick in Bildern, den Dana Kremer und Sabrina Bayer vorbereitet hatten. Einen kreativen Beitrag leisteten außerdem Sophia Bayersdorfer, Laura Klopf und Lena Hümmer, die zusammen mit Klassenleiter Daniel Kottenberg den Abba-Song „Mamma mia“ auf die Bühne brachten.
Kottenberg gab sich auch sonst unkonventionell und nahm „TNT“ von AC/DC zum Aufhänger seiner Ansprache, die in ihm einen kumpelhaften Lehrertyp erkennen ließ. „Wenn wir zusammen an einem Strang ziehen, schaffen wir alles“, wiederholte er eine Ansage, die er vor längerer Zeit an die Schüler gerichtet hatte.
Andere Redner orientierten sich am Sport. „Das Trainingslager ist beendet, ihr dürft aufs Feld, ihr seid am Ball.“ Mit Anleihen aus dem Fußball entließ Wolfram Thein die jungen Leute in ihr künftiges Leben. Der Vorsitzende des Schulverbands und Bürgermeister des Marktes Maroldsweisach riet ihnen: „Stürmt vor, aber nicht zu unbedacht, schaut auch mal nach links und rechts, damit ihr nicht die Mitspieler aus dem Blick verliert und nicht ins Abseits geratet.“ Schulleiter Josef Friedrich bescheinigte den Schülern: „Ihr habt in einem großen Endspurt die Abschlussprüfungen absolviert.“
Was die neuen Aufgaben und Bewährungsproben betrifft „habt ihr für ein gutes Rüstzeug gesorgt“, so Friedrich weiter. Von den 15 Neuntklässlern haben zwölf den Qualifizierenden und zwei den erfolgreichen Hauptschulabschluss in der Tasche, lediglich ein Schüler blieb ohne Abschluss. Wie's weitergeht, steht für 13 Absolventen bereits fest: Sieben haben einen Lehrvertrag, fünf werden weiterführende Schulen besuchen und einer den M-Zweig.
Aber auch vor den Tiefen des Lebens brauchen die jungen Leute keine Angst zu haben, denn: „Jesus ist bei uns alle Tage.“ Daran hatte Pfarrer Martin Popp-Posekardt in der Andacht zu Beginn erinnert, als er die zurückliegende Schulzeit und vor allem die Schlussphase mit dem Fischzug des Petrus verglichen hatte.
Für den Elternbeirat gratulierte Vorsitzende Tanja Anding. „Eine Tür schließt sich heute für euch, andere öffnen sich“, sagte sie. Zur Auflockerung des Programms trugen fast schon traditionell die Mädels und Jungs der 7. und 8. Klasse mit einem Tanz bei. Und Penelope interpretierte den Popsong „Attention“.
Als Schulbeste wurden Lena Hümmer (Kraisdorf, Note 1,7), Laura Klopf (Altenstein, Note 2,0) und Josephine Zacher (Pfarrweisach, Note 2,1) ausgezeichnet. Laura Klopf bekam zudem den Preis der Sparkasse Ostunterfranken für die beste Leistung im Fach AWT von Mitarbeiterin Yvonne Leidner überreicht. Und fast alle aus dem Jahrgang hatten als Schülerlotsen Dienst getan. Polizeioberkommissar Joachim Kopp, Leiter der Polizeiinspektion Ebern, und Lehrerin Agatha Switon würdigten dieses Engagement und überreichten die Dankurkunden an: Selina Arnold (Ermershausen), Sabrina Bayer (Marbach), Sophia Bayersdorfer (Ermershausen), Paul Eckl (Ditterswind), Celina Hagemeister (Junkersdorf), Lena Hümmer, Laura Klopf, Dana Kremer (Maroldsweisach), André Schmitt (Hafenpreppach), Lena Schuhmann (Pfarrweisach), Lukas Velte (Ermershausen), Michael Vogt (Kraisdorf) und Manuel Wolf (Pfaffendorf). Mit Ali Kakar war auch ein Asylbewerber unter den Neuntklässlern.
Vom Ende einer Ära sprach Josef Friedrich angesichts der Verabschiedung von Udo Seiler in den Ruhestand. 37 seiner 41 Dienstjahre hatte der Pädagoge in Maroldsweisach verbracht. Seiler, Jahrgang 1951, hatte 1973 in Kronach Abitur gemacht und dann in Bamberg Erziehungswissenschaften studiert. Sein Weg nach Maroldsweisach führte über Ahorn bei Coburg. „Sie haben Generationen von Schülern geprägt“, würdigte Schulrätin Claudia Schmidt das Engagement von Seiler.
Matthias Weinberger, Vorsitzender des Personalrates der Grund- und Mittelschulen im Landkreis, fand es „prägend“ für die Arbeit von Seiler, dass dieser „seine Hobbys wie Sport und Musik mit in die Schule gebracht hat“.
Für das Kollegium der Mittelschule Maroldsweisach sprachen Daniel Kottenberg und Agatha Swinton, für den Elternbeirat dessen Vorsitzende Tanja Anding. Seiler selbst merkte an, dass er viele von den heutigen Eltern schon als Schüler gekannt hatte. Die Beziehungen, die da gewachsen seien, wertete er als eine „ganz besondere Sache“.
In seinem Fazit griff Seiler Worte aus der Andacht auf: „Ich habe 37 Jahre in Maroldsweisach gefischt, mal mit großem, mal mit kleinem Erfolg, es war immer eine gute Mischung.“