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HASSBERGKREIS: „Entscheidende Fakten fehlen“

HASSBERGKREIS

„Entscheidende Fakten fehlen“

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    Im Gutachten, auf dessen Basis die Schließung der Geburtshilfe in Haßfurt empfohlen wird, fehlen nach Überzeugung des SPD-Kreisverbandes Haßberge „entscheidende Fakten“. Die Auswirkungen des im letzten Jahr beschlossenen Krankenhausstrukturgesetzes hätten die Gutachter der CMK Krankenhausberatung GmbH überhaupt nicht berücksichtigt, behauptet Kreisvorsitzender Wolfgang Brühl in einer Pressemitteilung vom Freitag. „Es muss dringend ein Szenario entworfen werden, das die neuen Regelungen beinhaltet“, erklärt Brühl.

    Nach eigenen Angaben hatte sich der Kreisvorsitzende am Dienstag zusammen mit der Gesundheitsexpertin und Bundestagsabgeordneten Sabine Dittmar mit Stephan Kolck, dem Vorstandsvorsitzenden der Haßberg-Kliniken, getroffen. Dabei sei schnell klar geworden, dass die Entscheidung aufgeschoben und noch einmal genau durchdacht werden müsse. Denn nach der neuen Gesetzeslage „könnte sich die Situation der Haßberg-Kliniken deutlich anders und positiver darstellen“, ist die SPD überzeugt. „Der Ausgleich der Tariflohnsteigerungen durch den Kostenträger oder der neue Pflegezuschlag dürften zu einer Entspannung der finanziellen Lage führen“, heißt es im Schreiben vom Freitag.

    Zudem würden die Krankenhäuser im Landkreis wohl von Sicherstellungszuschlägen profitieren, wie sie Kliniken bekommen können, wenn sie zur Sicherstellung der für eine Versorgung der Bevölkerung unabdingbar notwendigen Leistungen beitragen.

    Für Wolfgang Brühl wäre die für August geplante Schließung der Gyn allein deshalb völlig verfrüht, weil erst bis Jahresende jene Standards festgelegt sind, bei denen es neben einem Kanon an Operationen und Untersuchungen auch um die Erreichbarkeit der Krankenhäuser geht. „Man schließt dann womöglich einen Bereich, den man problemlos hätte halten können“, warnt Brühl.

    Die Haßberge-SPD verlangt auch deshalb mehr Zeit, um in aller Ruhe andere Szenarien berechnen und diskutieren zu können. Brühl denkt da etwa an die Fortführung der Geburtsabteilung als Belegabteilung oder Hebammengeleitete Station – „Modelle, die in anderen Krankenhäusern hervorragend funktionieren“, wie er vermerkt. Auch zusätzliche Angebote wie Akupunktursprechstunde, Stillberatung oder Eltern-Kind-Zimmer könnten die Gynäkologie noch attraktiver machen.

    Bis dato vermissen die Sozialdemokraten eine genaue Aufschlüsselung, ab wie vielen Geburten die Station mit einer schwarzen Null arbeiten würde „oder wer denn tatsächlich für die Verluste im Kommunalunternehmen verantwortlich ist“. Dass die Beratungen und Entscheidungen und Beratungen hinter verschlossenen Türen stattfinden sollen – wie die Kreistagssitzung am 30. Juni – hält die Partei für den falschen Weg. „Wir müssen dieses Thema, das breite Teile der Öffentlichkeit betrifft, auch in und mit der Öffentlichkeit diskutieren“, verlangt Kreisvorsitzender Brühl.

    Am Montag will sich die SPD-Kreistagsfraktion mit Sabine Dittmar, den Haßfurter Hebammen und der Hofheimer Internistin Dr. Sabine Leucht treffen, um sich weiter über die Strukturreform der Haßberg-Kliniken zu beraten.

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