Acht Hektar in der Fläche, bis auf 310 Meter in die Tiefe: Die geplante Erweiterung des Tagebaus auf dem Zeilberg war vor drei Jahren schon einmal Thema im Gemeinderat von Maroldsweisach. Im August 2018 nun hat der Betreiber, die Basalt-Actiengesellschaft (BAG), Hartsteinwerke Bayern-Mitteldeutschland, den Antrag beim Landratsamt Haßberge eingereicht. Und den Vorgaben gemäß informierte Thorsten Honkisch von der BAG den Gemeinderat am Montag noch einmal über das Projekt.
Erweiterung nach Norden
Inhaltlich habe sich nichts geändert, betonte Honkisch vorneweg. Die Erweiterung nach Norden ist auf der Betriebsfläche des Steinbruchs vorgesehen, wird also von außen nicht zu sehen sein. Und akustisch würden sich die wöchentlichen Sprengungen nach Darstellung des BAG-Vertreters weniger bemerkbar machen wegen der größeren Tiefe. Die Quelle Voccawind zu schützen und auch den Bereich, aus dem sie sich speist, ist laut Honkisch obligatorisch. Apropos Schutzgüter: Mit dem Naturschutz hängt es seinen Worten zufolge zusammen, dass sich der Vorlauf so lange hingezogen hat: „Es gibt auf dem Zeilberg einige streng geschützte Arten und wir mussten mehrere Vegetationsperioden betrachten.“
Sprengungen in Dimension „unter Grenzwerten“
Wovon – zumindest aus manchen Richtungen – etwas zu sehen wird, ist die ebenfalls geplante Auffüllung der Abraumhalde oberhalb von Allertshausen. Die Nachfragen der Gemeinderäte betrafen aber hauptsächlich die von den Sprengungen verursachten Erschütterungen, die in den umliegenden Ortschaften zu spüren sind. „Wir liegen um Dimensionen unter dem Grenzwert“, hatte Honkisch betont.
Dies habe ein gerichtliches Beweissicherungsverfahren aus dem Jahr 2015 gezeigt. Die BAG prüfe die Auswirkungen der Sprengungen intensiv, so Honkisch weiter, und werde das auch weiterhin tun. Zudem wies er auf die verfeinerte Sprengtechnik hin. Er versicherte aber auch: Wenn jemand Schäden wie etwa Risse im Haus bei der BAG melde, „kümmern wir uns darum“.
Mülldeponie wird es nicht geben
In der Bevölkerung gibt es laut Bürgermeister Wolfram Thein außerdem die Frage, wie lange auf dem Zeilberg noch Tagebau betrieben wird - und Bedenken, der Steinbruch könnte danach für eine Müllhalde oder ähnliches genutzt werden. Dazu sagte Thorsten Honkisch, dass die Endtiefe für den Tagebau in 50 Jahren erreicht werde.
Und für die Zeit danach sei eine Rekultivierung beabsichtigt, keine Nachnutzung als Müllhalde; dies wäre auch rechtlich nicht möglich, so Honkisch.