In Ebern wurde am Donnerstagabend eine zukunftsweisende Entscheidung getroffen: Die Feuerwehren aus Reutersbrunn und Eichelberg werden fusionieren und künftig als "Freiwillige Feuerwehr Reutersbrunn-Eichelberg" gemeinsam für den Schutz der Bürger sorgen. Diese Entscheidung fiel im Stadtrat einstimmig, nachdem beide Wehren bereits im Januar die Zusammenlegung beantragt hatten.
Der Grund für die Fusion: Keine der beiden Feuerwehren hätte alleine die Mindeststärke von 27 aktiven Mitgliedern erreicht. Während Reutersbrunn derzeit 23 Feuerwehrleute zählt, sind es in Eichelberg nur 17. Auch die Ausrüstung der Eichelberger Wehr sei nicht ausreichend, um weiterhin eigenständig agieren zu können. Die gute Nachricht: Beide Feuerwehrhäuser bleiben erhalten, doch der Hauptstandort wird das modernisierte Gerätehaus in Reutersbrunn. Zudem werden die Führungspositionen fair aufgeteilt: Der erste Kommandant kommt aus Reutersbrunn, der zweite aus Eichelberg. Auch Gerätewarte und Gruppenführer wird es in beiden Ortschaften geben.
Eine weitere Folge der Fusion ist die Auflösung der bisherigen Alarmierungsgemeinschaft mit Heubach. Künftig wird Heubach wieder eigenständig alarmiert. Die Beratungen zu dieser Entscheidung begleiteten Dritter Bürgermeister Thomas Limpert und Stadtrat Andreas Mölter (beide FW).
Drei Bewerber zum Thema Stadtentwicklung
Auch das Thema Stadtentwicklung stand auf der Agenda. Drei Bewerber stellten sich in der Stadtratssitzung am 30. Januar persönlich vor. Die Entscheidung fiel nun auf die Firma Obrusnik aus Bamberg, die mit zwölf Ja- und drei Nein-Stimmen den Zuschlag erhielt. Der Vorschlag, das Quartiermanagement an Planwerk Stadtentwicklung aus Nürnberg zu vergeben, wurde mit neun Nein- und sechs Ja-Stimmen abgelehnt. Die dritte Bewerberin, Cima-Beratung aus Forchheim, spielte letztlich keine Rolle.
In einem weiteren Beschluss wurde die Marktsatzung angepasst. Der Kirchweihmarkt, der bislang auf dem Marktplatz stattfand, zieht auf den Festplatz am Bahnhof um. Dort hofft die Stadt auf eine belebtere Veranstaltung mit mehr Vereinen und gastronomischen Angeboten. Die Zukunft des Marktes bleibt allerdings offen, denn laut Bürgermeister Jürgen Hennemann werde die Kirchweih auf den Dörfern oft intensiver gefeiert als in Ebern selbst.
Keine Zukunft hat hingegen der Mittelaltermarkt – dieser entfällt künftig. Die Marktzeiten werden zudem angepasst, und die Möglichkeit einer Jahreszulassung für alle vier Jahrmärkte entfällt aufgrund mangelnder Nachfrage. Eine gute Nachricht für Händler und Aussteller: Im Jahr 2025 verzichtet die Stadt Ebern auf Stand- und Stromgebühren für Wochen-, Jahr- und Bauernmärkte. "Wir wollen das mal probieren", so Hennemann, in der Hoffnung, den Märkten neuen Schwung zu verleihen.
Mit diesen Beschlüssen geht Ebern in eine neue Phase der Stadtentwicklung – mit einer gestärkten Feuerwehr, einem neuen Quartiermanagement und Veränderungen im Marktgeschehen.
Ehrenbürger Rolf Feulner gedacht
Abschließend beschäftigte sich der Stadtrat mit dem Bebauungsplan "Westlich der Bahnhofstraße". Dort soll ein neuer Parkplatz für die Landesbaudirektion entstehen. Ein Vertreter des Architekturbüros TB-Markert aus Nürnberg stellte die geplanten Änderungen vor, die das Gremium nach eingehender Diskussion beschloss.
Zu Beginn der Sitzung erinnerte Bürgermeister Jürgen Hennemann an den verstorbenen Altbürgermeister und Ehrenbürger Rolf Feulner. Mit würdigenden Worten hob er dessen Verdienste hervor und gedachte seiner langjährigen Arbeit für die Stadt.