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Pfarrweisach: Freizeittipp für die Sommerferien: Wer findet aus dem Pfarrweisacher Maislabyrinth wieder heraus?

Pfarrweisach

Freizeittipp für die Sommerferien: Wer findet aus dem Pfarrweisacher Maislabyrinth wieder heraus?

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    Auf einer Fläche von sechs Hektar hat die Familie Rügheimer (Vier Burgenblick Hof) bei Pfarrweisach ein Maislabyrinth errichtet.
    Auf einer Fläche von sechs Hektar hat die Familie Rügheimer (Vier Burgenblick Hof) bei Pfarrweisach ein Maislabyrinth errichtet. Foto: Roland Rügheimer

    Die Kinder des Kindergarten Pfarrweisach sind aufgeregt und strahlen über das ganze Gesicht, obwohl sie sich im Maislabyrinth verirrt und nicht direkt wieder herausgefunden haben. Die Frage, ob sie Spaß im Irrgarten hatten, bejahen die Kinder trotzdem. "Das Verlaufen hat Spaß gemacht", entgegnet ein Junge, ein Mädchen fügt an: "Das Suchen der Stempel war das Highlight." Viele von ihnen möchten wiederkommen. 

    Seit knapp einer Woche hat das Maislabyrinth geöffnet, bis dahin war es ein langer Weg. "Wir haben den Mais im April ausgesät", berichtet Roland Rügheimer im Gespräch. Dabei sei eine Sätechnik mit GPS von einer mittelfränkischen Firma zum Einsatz gekommen, damit der Mais nicht auf den Wegen wachse und sich heute alle ungestört durch den Irrgarten bewegen können. Das sei bei der Hitze der vergangenen Monate und Wochen ein Kraftakt gewesen. Die Redaktion gibt nachfolgend einen Überblick, was es im Maislabyrinth zu entdecken gibt, und worauf geachtet werden sollte.

    Wie lange steht das Maislabyrinth bei Pfarrweisach?

    Bis Oktober soll das Maislabyrinth stehen, dann wird der Mais gedroschen. Doch wegen der Trockenheit der vergangenen Monate ist sich die Familie nicht sicher, ob dieses Datum eingehalten werden kann. "Aufgrund der Hitze wurde der Mais in manchen Regionen schon gehäckselt", berichtet Rügheimer besorgt. "Wenn es so weitergeht, dann steht das Labyrinth vielleicht nur noch vier Wochen." Beeinflussen könnten sie dies nicht, denn es sei wetterabhängig.

    In diesem Jahr ist der Mais wegen der Trockenheit laut Roland Rügheimer nur zwei Meter hoch gewachsen. Zum Vergleich: In einem feuchten Jahr werden es bis zu vier Meter.
    In diesem Jahr ist der Mais wegen der Trockenheit laut Roland Rügheimer nur zwei Meter hoch gewachsen. Zum Vergleich: In einem feuchten Jahr werden es bis zu vier Meter. Foto: Nicole Schmidt

    Der Mais habe unter dem Wassermangel gelitten, so der Landwirt. Dabei ist der "Mais eine Pflanze, die mit der Trockenheit zurechtkommt, er braucht aber ab und zu Regen." Bei länger anhaltenden Temperaturen über 30 Grad befruchte der Mais sich nicht, wachse nicht weiter und bilde schlecht Kolben, die wenig brauchbaren Ertrag, in diesem Fall Körner, lieferten. Es bräuchte ein Gewitter mit viel Niederschlag, betont er, dann wäre der Mais in zwei Tagen wieder sattgrün und hätte dunkelgrüne Blätter. Das wiederum wäre positiv für das Maislabyrinth. 

    Was passiert nach Schließung des Maislabyrinths mit dem ausgesäten Mais?

    Für das Maislabyrinth hat die Familie laut eigener Aussage Körnermais ausgesät, der im Anschluss zum Hühnerfüttern verwendet wird. Durch die Trockenheit rechnen sie jedoch mit einem Drittel weniger Ertrag bei gleichem Aufwand. Schlimmstenfalls müssten sie Getreide für ihre Hühner zukaufen. Ein Teufelskreis, denn der Weizenpreis ist stark gestiegen, während der Absatz, beispielsweise durch den Verkauf ihrer Eier, zurückgehe. "Die Leute achten bloß noch auf den Preis und nicht mehr auf Tierschutz und Regionalität", so Rügheimer. Er hoffe, dass das Maislabyrinth auch einen positiven Einfluss auf ihr Geschäft hat.

    Wie sind die Öffnungszeiten und Eintrittspreise?

    Das Maislabyrinth hat weder feste Öffnungszeiten noch einen festen Eintrittspreis. Die Familie hat eine Vertrauenskasse aufgestellt und freut sich über eine kleine Spende in Höhe von zwei bis drei Euro pro Person, um die Kosten zu decken. "Wir bekommen für das Labyrinth keine Flächenprämie", klärt Rügheimer auf, "und in der Landwirtschaft leben wir ja zum Teil von der Prämie, die wir vom Staat bekommen."

    Zum Start der Sommerferien besuchten auch die Kinder des örtlichen Kindergartens das Maislabyrinth und hatten, obwohl sie sich verlaufen haben, viel Spaß dabei.
    Zum Start der Sommerferien besuchten auch die Kinder des örtlichen Kindergartens das Maislabyrinth und hatten, obwohl sie sich verlaufen haben, viel Spaß dabei. Foto: Nicole Schmidt

    Er schätze die Gesamtkosten – Errichtung, Instandhaltung  und Werbeausgaben – auf knapp 5000 Euro. Ob sie den Irrgarten nächstes Jahr erneut errichten, hänge deshalb davon ab, ob sich der Aufwand lohnt.

    Was gibt es für Kinder im Maislabyrinth zu entdecken?

    Den Irrgarten haben zwar auch Jugendliche oder ältere Menschen durchquert, doch vor allem Kinder bereite es Freude, den Ausgang zu suchen. So berichtet Michaela Rügheimer von einer Familie, deren Vater ins Schwimmbad wollte, die Kinder aber lieber zum Maislabyrinth. "Das heißt schon was," resümiert sie. Deshalb hat sich die Familie eine besondere Aufgabe für Kinder einfallen lassen. Diese müssen beispielsweise bei ihrem Weg durch das Maislabyrinth ein Stempelheft vervollständigen. Insgesamt sechs Stempel sind an Orientierungspunkten im Labyrinth befestigt.

    Zu gewinnen gibt es nichts, so die Familie, aber trotzdem kämen Kinder wieder, wenn sie nicht alle Stempel beim ersten Mal gefunden haben. Vor Kurzem errichteten die Landwirte mit einem Gerüst noch einen sechs Meter hohen Turm, der einen Blick über den Irrgarten ermöglicht. Eine Bitte hat die Familie jedoch: Eltern sollen ihre Kinder aus Sicherheitsgründen nicht alleine ins Feld oder auf den Turm lassen. 

    Wie viele Wege führen aus dem Irrgarten heraus und was passiert, wenn ich mich verirre?

    Drei Wege führen in circa 20 bis 30 Minuten aus dem Maislabyrinth heraus, verirrt hätte sich bislang noch keiner, teilt das Ehepaar lachend mit. Sollte es dazu aber doch kommen, haben die beiden vorgesorgt. Mehrere "Hilfsstationen", die den Standpunkt im Labyrinth anzeigen und Orientierung stiften, sind im Irrgarten verteilt.

    Orientierung stiften sogenannte "Hilfsstationen", die den Standort im Maislabyrinth und den Weg nach draußen festhalten. Zudem sind an den Stationen die Stempel für das Stempelheft angebracht.
    Orientierung stiften sogenannte "Hilfsstationen", die den Standort im Maislabyrinth und den Weg nach draußen festhalten. Zudem sind an den Stationen die Stempel für das Stempelheft angebracht. Foto: Nicole Schmidt

    "Wenn man wirklich Panik bekommt, dann läuft man einfach querfeldein", teilt Rügheimer mit. Dabei soll sich niemand Sorgen um den Mais machen. Er vermutet, dass es eh "Kinder geben wird, die quer durch das Feld laufen und den Mais zertreten, das ist uns egal."

    Ergibt das Maislabyrinth ein bestimmtes Muster?

    Zwar wisse die Familie, dass viele Maislabyrinthe ein bestimmtes Muster oder Logo ergeben, in Pfarrweisach ist das nicht der Fall. "Unser Sohn hat eine Rätselzeitschrift als Vorlage genommen und das Muster etwas abgerundet", klärt Roland Rügheimer auf. "Es ist einfach nur ein Labyrinth."

    Was hat die Familie Rügheimer für die Zukunft geplant?

    Regelmäßig lässt sich die Familie etwas Neues einfallen, so berichtet Michaela Rügheimer, "erst gestern habe ich ein paar Dotzbälle  auf dem Weg versteckt, die die Kinder einsammeln und mitnehmen dürfen." Davon seien mittlerweile einige verschwunden. Auch könnten sie sich vorstellen eine Gruselnacht zu veranstalten, da könnten die Kinder verkleidet kommen und wir könnten Popcorn zubereiten, fügt sie begeistert an. 

    Wie komme ich nach Pfarrweisach zum Maislabyrinth?

    • Zu Fuß / per Rad: Vom Pfarrweisacher Ortskern ist das Maßlabyrinth über den Friedrich-Rückert-Weg in circa 14 Minuten (zu Fuß) beziehungsweise in fünf Minuten (per Rad) zu erreichen. 
    • Mit dem Auto: Von Haßfurt/Ebern kommend der B 279 bis Pfarrweisach folgen und dann rechts Richtung Lichtenstein fahren und der Beschilderung folgen. 

    Was kann ich in der Umgebung noch unternehmen?

    Wer den Weg aus dem Irrgarten herausgefunden hat, findet in der näheren Umgebung von Pfarrweisach noch weitere spannende Ausflugsziele. Im näheren Umkreis befinden, circa vier, sechs und dreizehn Kilometer entfernt, die Burgruinen Lichtenstein, Rotenhan und Bramberg. Direkt bei der Ruine Lichtstein beginnt zudem der "Sagenpfad Lichtensteiner Felsenlabyrinth", wo Wandernde die Mythen rund um die Burg Lichtenstein ergründen können.

    Auch die Städte Ebern und Königsberg sind mit dem Auto schnell zu erreichen. In Ebern zeigt beispielsweise das Heimatmuseum die Arbeits- und Lebenswelt um 1850, während sich in Königsberg ein Ausflug in die Altstadt lohnt.

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