"Ich möchte allen Wählern danken und werde versuchen, mein Bestes zu geben. Dabei möchte ich, dass alle Menschen in der Gemeinde sagen, dass sie gerne hier wohnen und stolz darauf sind und möchte, dass sich die Gemeinde Breitbrunn gut entwickelt." Mit diesen Worten eröffnete die neue 1. Bürgermeisterin Ruth Frank die konstituierende Sitzung des Gemeinderates von Breitbrunn, der mit insgesamt neun erstmals gewählten Bürgerinnen und Bürgern ein ganz anderes Gesicht erhält.
Lange wurde vor der Wahl in Breitbrunn nach einem Bürgermeisterkandidaten gesucht, nachdem Vorgängerin Gertrud Bühl aus Altersgründen nicht mehr kandidierte. Die offizielle Frist für die Einreichung von Bewerbern war sogar schon abgelaufen, als sich die 51-jährige Diplom-Verwaltungswirtin und Heilpraktikerin für Psychotherapie doch noch dazu entschloss, sich um dieses Amt zu bewerben. Der Stimmzettel war deswegen leer und die Breitbrunner Bürger mussten in einer "Urwahl" entscheiden, wen sie sich als Bürgermeister wünschten. Mit großer Mehrheit wurde dann Ruth Frank gewählt.
Dem ältesten Gemeinderat Manfred Wolf war es vorbehalten, der neuen Bürgermeisterin den Amtseid abzunehmen. Anschließend überreichte er ihr ein Blumenpräsent.
Hoher Frauenanteil
Bürgermeisterin Ruth Frank kandidierte als parteilose Bewerberin, während für das Gremium des Gemeinderates aus ehemals vier Gruppierungen eine gemeinsame Liste unter dem Namen "Bürgergemeinschaft" antrat. Der Gemeinderat besteht wie bisher aus zwölf Gemeinderäten, wobei nur vier Räte dem bisherigen Gremium angehörten. Von den acht "Neulingen im Rat" sind fünf Frauen und zusammen mit der Bürgermeisterin sind es sogar sechs Frauen, denen sieben Männer gegenüberstehen. Dieser Frauenanteil ist sicherlich einmalig weit über die Grenzen der Gemeinde hinaus.
Als neue Gemeinderäte wurden vereidigt: Margit Lang, Dunja Virnekäs, Cynthia Derra, Anna Reich, Hanna Sorgenfrei, Andreas Fösel, Erwin Hild und Stefan Greul.
Tiefe politische Gräben
Bürgermeisterin Ruth Frank ging dann mit einigen Worten auch auf die Zusammenarbeit im Gremium ein und meinte. "Ich habe den begründeten Verdacht, dass in der Gemeinde noch tiefe Gräben in der politischen Landschaft zu finden sind, weil in den letzten zwölf Jahren nur eine Gruppe dominierte". Deswegen sei sie angehalten worden, schon diese anstehenden Wahlen im Gremium zu beeinflussen.

"Wir haben jetzt eine gemeinsame Liste und wollen ein anderes Niveau anstreben und uns von Bisherigem verabschieden. Jeder hat seine eigene Meinung. Aber die Welt wird immer komplexer. Eine Entscheidung sollte immer das Ringen um die beste Entscheidung sein. Wir wollen uns dabei auf ein gemeinsames Ziel konzentrieren, um viel für die Gemeinde zu erreichen."
Dabei stellte sie als Ziel auch den freundlichen Umgang miteinander und die Wertschätzung der Bürger und Vereine heraus mit Offenheit und Ehrlichkeit. Aber auch der Humor solle nicht zu kurz kommen.
Zweiter Bürgermeister bestätigt
Damit kam man zur Wahl der weiteren Bürgermeister-Stellvertreter. Für die Wahl des Zweiten Bürgermeisters wurden dann als Kandidaten genannt der bisherige Zweite Bürgermeister Thomas Schlee und Georg Kundmüller. Bei der Wahl entfielen bei 13 abgegebenen Stimmen acht Stimmen auf Thomas Schlee und fünf Stimmen auf Georg Kundmüller, womit der bisherige Zweite Bürgermeister in seinem Amt bestätigt wurde.

Für die Wahl des Dritten Bürgermeisters wurden mehrere Vorschläge in die Runde gegeben. Frank Fella und Georg Kundmüller verzichteten auf ihre Kandidatur, so dass dann Andreas Fösel als einziger Kandidat übrigblieb. Bei der Wahl entfielen dann zwölf Stimmen auf Andreas Fösel, während eine Stimme auf Cynthia Derra lautete. Damit war Andreas Fösel zum Dritten Bürgermeister gewählt.
Sitzungsgeld erhöht
Zugestimmt wurde auch der Satzung zur Regelung des örtlichen Gemeindeverfassungsrechts und einer vorläufigen Geschäftsordnung. Darin wurde das Sitzungsgeld für die Tätigkeit als Gemeinderat für die Teilnahme an Sitzungen von zehn Euro auf 20 Euro erhöht. Bürgermeisterin Ruth Frank bezeichnete die Anhebung dabei als symbolische Anerkennung für eine ehrenamtliche Arbeit.
VG-Geschäftsleiter Matthias Klauda erhielt Zustimmung, die Sitzungen jeweils für den letzten Dienstag im Monat einzuplanen. Außerdem soll auch im Schriftverkehr und bei den Einladungen die Digitalisierung Einzug halten. In einem ersten Schritt werde dies in einer Mischform geschehen, bis man völlig auf elektronische Mitteilungen über ein eigenes Postfach setze.
Anschließend wurden die Vertreter in den Ausschüssen und Verbänden bestimmt.
Rechnungsprüfungsausschuss: Vorsitzender Frank Fella, Manfred Wolf, Anna Reich und Dunja Virnekäs.
Gemeinschaftsversammlung der VG Ebelsbach: Cynthia Derra und Stefan Greul
Zweckverband der Veitensteingruppe: Stefan Greul und Manfred Wolf.
Jugendvertreter: Hanna Sorgenfrei und Anna Reich
Senioren: Margit Lang und Dunja Virnekäs
Digitales: Cynthia Derra.