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Gleisenau: Gleisenau: Neue Ausstellung mit Handwerkskunst aus Naturstein

Gleisenau

Gleisenau: Neue Ausstellung mit Handwerkskunst aus Naturstein

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    Bei der Eröffnung der Ausstellung "Handwerkskunst aus Naturstein" (von links):  Bürgermeister Martin Horn, die Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Sonja Horn, Künstler Gerald Weismantel und Ehrenvorsitzender Roland Meyer .
    Bei der Eröffnung der Ausstellung "Handwerkskunst aus Naturstein" (von links):  Bürgermeister Martin Horn, die Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Sonja Horn, Künstler Gerald Weismantel und Ehrenvorsitzender Roland Meyer . Foto: Günther Geiling

    "Seine Skulpturen und Objekte leben von seiner Experimentierfreudigkeit. In seinen Werken, oftmals angelehnt an die mexikanische Hochkultur der Azteken, schwingt immer ein Hauch von Mystik und Geheimnisvollem mit. Es ist also mehr als reine Handwerkskunst aus Naturstein, sondern die Magie der Steine." Dies betonte Roland Mayer bei der Eröffnung der Ausstellung des Künstlers Gerald Weismantel unter dem Titel "Handwerkskunst aus Naturstein" in der Schlosskapelle von Gleisenau, die auch über die Osterfeiertage zu sehen ist.

    Die Vorsitzende des Heimatgeschichtlichen Arbeitskreises Ebelsbach, Sonja Horn, zeigte sich froh, dass man nach langer Planung und gehindert durch die Pandemie, jetzt endlich diese Ausstellung präsentieren könne. "Die Künstler und die Kultur mussten am meisten unter den Einschränkungen leiden und deswegen sind wir froh, dass diese Zeit jetzt vorbei ist und wir wieder solche Veranstaltungen planen können."

    Angelehnt an den bekannten Pablo Picasso "wenn ich wüsste, was Kunst ist, würde ich es nicht verraten", betonte Bürgermeister Martin Horn, dass Kunst von Können komme und "die Werke von Weismantel sind eine Kunst, die man sich ansehen kann. Ich bin beeindruckt und kann mir vorstellen, welche Mühe dahinter steckt vom Künstlerischen, aber auch vom Handwerk her." Sein Dank galt dem Heimatgeschichtlichen Arbeitskreis, dass er das Leben immer wieder auch mit solchen Ausstellungen und Veranstaltungen erfülle.

    Der Ehrenvorsitzende des Arbeitskreises, Roland Mayer, erinnerte daran, dass man sich nicht nur mit der Erforschung und Aufarbeitung der Historie und dem Erhalt von Traditionen und Denkmälern beschäftigte, sondern sich auch zum Ziel gesetzt habe, den Menschen Kunst nahe zu bringen. Umso mehr könne es den Verein mit Stolz erfüllen, wenn eine Ausstellung mit Werken eines Künstlers bestückt werden kann, der selbst Mitglied im Verein sei.

    "Steine üben schon immer auf mich eine einzigartige Faszination aus. Sie sind in Millionen von Jahren gewachsen, haben eine unverwechselbare Entstehungsgeschichte und besitzen einen individuellen Charakter", zitierte er Künstler Weismantel selbst und ging auf dessen Vita ein. Die Liebe zum Stein sei dem Künstler gleichsam in die Wiege gelegt worden, als er 1958 als Sohn eines Steinbruchbesitzers in Obersinn geboren wurde. Es wundere ihn nicht, dass er bereits in seiner Jugend vom Material "Naturstein" inspiriert wurde und schon bald seinen Weg fand, sich darin auch auszudrücken und zu verwirklichen.

    "Steine üben schon immer auf mich eine einzigartige Faszination aus."

    Gerald Weismantel, Künstler

    Muschelkalk, Sandstein, Granit und Marmor seien genau das richtige Material für Gerald Weismantel, um sich künstlerisch zu verwirklichen und sein Interesse an fremden Ländern und Kulturen einfließen zu lassen. Die Kontakte zu einem Freund im Mexico hatten ihn so auch schon sieben Male in dieses Land geführt und zahlreiche Kunstwerke von ihm weisen auch auf die Aztekenkunst und ihre phantasievolle Ausgestaltung hin.

    "Viele Worte macht der Künstler nicht um seine Werke. Die Skulpturen und Objekte sind nicht einmal betitelt und deswegen sprechen sie für sich und lassen viel Raum für Interpretationen des Betrachters", stellte Roland Mayer heraus. "Im Zentrum steht das Werk mit seiner plastischen Präsenz. Worte haben auch mit Bildhauerei nicht unbedingt viel zu tun. So brauchen Weismantels Werke kein theoretisches Mäntelchen, das den reinen Eigenausdruck des Objektes vielleicht nur beeinträchtigen würde."

    Ein wichtiger Teil des künstlerischen Prozesses sei aber die Wahl des Steines, denn beim Arbeiten sei es gerade die Herausforderung, angemessen auf das Material zu reagieren. Je nach Projekt und Idee seien manche Steine besser geeignet als andere und dieses Wissen erlange der Künstler mit der Erfahrung. Auf der anderen Seite gehe es manchmal aber auch anders: "Man sieht einen Stein, verliebt sich in ihn, legt los – und vergisst alle anderen Fragen."

    Roland Mayer empfahl den Betrachtern, weniger nach dem Warum von Einzelheiten der Skulpturen zu fragen, sondern das eigene Auge und Empfinden wirken zu lassen. "Kunst liegt im Auge des Betrachters, der seine eigene Stellung bezieht. Was wir sehen, sehen wir subjektiv. Jeder Anspruch an Objektivität oder gar Normierung würde die Kunst zerstören."

    Trotzdem sei das Kunstwerk auch "die gestaltende Tätigkeit des schöpferischen Menschengeistes und etwas Gewöhnliches wird erst zu Kunst durch Können und die handwerkliche Fertigkeit. Bildhauer vergrößern ihr Werk durch Wegnehmen. Je mehr sie wegnehmen, umso ausdrucksmächtiger wird die Figur." So empfahl er den Besuchern, sich von der Handwerkskunst aus Naturstein und von der Magie der Steine bezaubern zu lassen.

    Dies wurde untermalt von den beiden Künstlerinnen Monika Appel (E-Piano) und Marina Andreeva (Violine) mit eindrucksvollen Werken, während die Besucher die große Auswahl von Kunststücken betrachteten. Dabei fiel die künstlerische Arbeit mit den verschiedenen Natursteinen, meist aus Sandstein in den Farben, weiß, gelb und rot auf. Unter den Kunstwerken waren auch schöne Werke für die Wohnung, angefangen von Kerzenständern, Schalen, Untersetzern bis hin zu besonderen Schmuckstücken wie Ketten mit zahlreichen Gliedern aus einem Stein gefertigt.

    Auch für Brautpaare sah man ihre Verbindung mit in sich verschlungenen Ringen aus Stein, in die sogar die beiden Namen eingearbeitet sind. Man spürt in den Werken aber auch die Beeinflussung von zahlreichen Auslandsreisen wie nach Mexico, die in so manchen Indianerskulpturen und -köpfen zum Ausdruck kommen.

    Die Ausstellung ist an den beiden Osterfeiertagen 17. und 18. April sowie am Sonntag 24. April, jeweils von 15 bis 17.30 Uhr, in der Schlosskapelle von Gleisenau zu besichtigen.

    Schöne Handwerkskunst für die Ausgestaltung des Wohnraumes.
    Schöne Handwerkskunst für die Ausgestaltung des Wohnraumes. Foto: Günther Geiling
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