Der Freistaat Bayern unterstützt die Erweiterung von Verkehrsverbünden in Bayern. Für 13 Kommunen in Ober- und Unterfranken sowie den Landkreis Tirschenreuth in der Oberpfalz übernimmt er nun rund 90 Prozent der Kosten zweier Grundlagenstudien. Damit soll geprüft werden, ob ein Beitritt der Kommunen zum Verkehrsverbund Großraum Nürnberg (VGN) bzw. zum Verkehrsunternehmens-Verbund Mainfranken (VVM) sinnvoll und wirtschaftlich ist.
Bayerns Ministerpräsident Markus Söder und Verkehrsminister Hans Reichhart haben am Freitag die Förderbescheide in Höhe von 2,5 und 1,2 Millionen Euro an Vertreter der Landkreise und kreisfreien Städte überreicht – unter anderem auch an Landrat Wilhelm Schneider. „Der Landkreis Haßberge hat sich aufgrund seiner geografischen Lage schon vor einigen Jahren entschieden, sowohl dem VGN-Gebiet als auch dem Verbund VVM beizutreten. Die Anbindung an den VGN erfolgte bereits zum 1. Januar 2018 erfolgreich. Jetzt kann die Grundlage für den Beitritt zum VVM geschaffen werden“, so der Landrat. Damit wäre der Landkreis Haßberge neben Kitzingen einer von zwei Landkreisen, die ihren Bürgern den Zugang zu beiden Verbünden öffnen.
„Wir wollen, dass die weißen Flecken auf der Verbundlandkarte nach und nach verschwinden“, so Verkehrsminister Reichhart. „Sollten sich am Ende alle Kommunen für einen Beitritt entscheiden, wäre in Zukunft ganz Franken mit leistungsfähigen Verbünden abgedeckt. Für die Fahrgäste bedeutet das: einheitliche Tickets, einheitliche Preise und eine enorme Verbesserung der Mobilität gerade im ländlichen Raum.“
Die Landkreise Haßberge, Bad Kissingen, Rhön-Grabfeld und Schweinfurt sowie die kreisfreie Stadt Schweinfurt wollen dem Verkehrsgebiet des VVM beitreten. Die 450 000 Einwohner der fünf Kommunen sollen in Zukunft von den Verbundvorteilen im VVM profitieren. Auch hierfür wird zunächst eine Grundlagenstudie durchgeführt. „Vor dem Verbundbeitritt müssen unter anderem die Kosten bekannt und die Aufteilung der Einnahmen im neuen Verbund geregelt werden. Die Voraussetzungen hierfür schaffen wir mit der Studie“, so der Minister. Der Freistaat übernimmt auch hier 90 Prozent der Kosten in Höhe von 1,2 Millionen Euro.
Die Grundlagenstudie prüft, ob ein Verbundbeitritt sinnvoll ist. In ihrem Rahmen werden Kostenprognosen und Zeitpläne erstellt. Mit den Ergebnissen der Studien ist im Jahr 2022 zu rechnen. (wos)