Das Coronavirus verbreitet sich weiterhin rasant im Landkreis Haßberge. Am Freitag gab das Gesundheitsamt Haßberge mit Stand 12.30 Uhr den Nachweis 29 weiterer Infektionen bekannt, womit sich seit Ausbruch der Pandemie die Zahl der bestätigten Fälle auf 760 erhöht hat. Erstmals hat die 7-Tage-Inzidenz im Kreisgebiet den Wert von 200 überschritten und das überaus deutlich: Das Landesamt für Gesundheit und Lebensmittelsicherheit (LGL, Erlangen) errechnete für Freitag den Wert von 220,42.
Gegenwärtig 266 infizierte Haßbergler
Die Behörden sprechen von aktuell 266 Personen, die als infiziert gelten; 486 Männer, Frauen und Kinder stuft das Gesundheitsamt als wieder genesen ein. Acht Personen sind im Haßbergkreis seit dem Frühjahr im Zusammenhang mit der neuartigen Lungenkrankheit gestorben. In immer größere Höhen steigt gegenwärtig auch die Zahl der Menschen in häuslicher Isolation. Sie erreicht mit 1420 wiederum einen Rekordwert.
Vom jüngsten Infektionsgeschehen besonders betroffen sind nach Angaben des Landratsamtes zahlreiche Schulen und Kindergärten. Bei den Schulen führt die Pressemitteilung die Grund-, Mittel- und Realschule Eltmann, die Grundschule, die Realschule und das Gymnasium in Ebern, sowie die Mittelschule, die Realschule, das Gymnasium und die Waldorfschule in Haßfurt auf. Bei den Kindergärten sind die Einrichtungen in Goßmannsdorf, Knetzgau, Maroldsweisach, Prölsdorf, Theres und Westheim genannt.
Viele positive Fälle hatte es zuletzt auch im Seniorenheim der Arbeiterwohlfahrt in Zeil am Main gegeben, wie die AWO Unterfranken selbst am Donnerstagabend in einer Pressemitteilung bekannt gegeben hatte.
Maintal-Kommunen sind stärker betroffen
Wie seit der Zuspitzung der zweiten Corona-Welle üblich, hat das Gesundheitsamt Haßberge den Medien wiederum vor dem Wochenende die nach Gemeinden aufgeschlüsselten Fallzahlen übermittelt. Obwohl das Landratsamt in den vergangenen Tagen immer wieder betont hat, dass die aktiven Fälle, sprich die jüngsten Neuinfektionen, über den ganzen Landkreis verteilt seien, zeichnet sich hier doch ein Schwerpunkt im Maintal ab, von Eltmann über Zeil und Knetzgau nach Haßfurt. Die vier Kommunen weisen mit zusammen 130 aktiven Fällen fast die Hälfte aller jüngeren Neuinfektionen auf.
Zeil: Hier hat sich kürzlich jeder 135. Einwohner infiziert
Auffallend: Zeil am Main hält bei den aktiven Fällen gegenwärtig nicht nur mit der absoluten Zahl von 42 den Spitzenwert, sondern auch gemessen an seiner Bevölkerungszahl von rund 5700. Umgerechnet hat sich hier jüngst jeder 135 Bürger angesteckt, in der Kreisstadt hingegen ist nur jeder 480 betroffen. Ansonsten dort, wo keine Stadt, ergo kein Mittelzentrum angesiedelt ist, vor allem nördlich des Mains auch keine stärkere Infektionsentwicklung: Bundorf, Aidhausen, Ermershausen, Untermerzbach, Burgpreppach, Rentweinsdorf oder Breitbrunn zählen aktuell maximal jeweils zwei aktive Infektionen. Die südlich der Mainlinie stärkere Ausbreitung der Seuche macht sich auch im Steigerwald bemerkbar: Oberaurach zählt 9 aktive Fälle, Rauhenebrach 10.
Seit Beginn der Pandemie hat sich übrigens inzwischen jeder 110. Landkreisbürger das Virus eingefangen.
