Icon Menü
Icon Schließen schliessen
Startseite
Icon Pfeil nach unten
Haßberge
Icon Pfeil nach unten
Haßbergkreis
Icon Pfeil nach unten

Kreis Haßberge: Corona im Haßbergkreis: Wo sind die Hotspots, wer ist Corona-frei?

Kreis Haßberge

Corona im Haßbergkreis: Wo sind die Hotspots, wer ist Corona-frei?

    • |
    • |
    Am Eingang eines Haßfurter Restaurants stehen die Corona-Verhaltensregeln. Doch auch das reicht nicht mehr aus: Aufgrund der steigenden Fallzahlen müssen ab Montag alle Gaststätten für vier Wochen schließen.
    Am Eingang eines Haßfurter Restaurants stehen die Corona-Verhaltensregeln. Doch auch das reicht nicht mehr aus: Aufgrund der steigenden Fallzahlen müssen ab Montag alle Gaststätten für vier Wochen schließen. Foto: René Ruprecht

    Haßfurt belegt derzeit den Spitzenplatz im Landkreis Haßberge, was die Zahl an Corona-Infizierten angeht. Das geht aus einer Pressemitteilung des Landratsamts Haßberge hervor, in der diesmal nicht nur die Gesamtzahlen für den Landkreis genannt werden, sondern auch, wie viele Menschen in den einzelnen Kommunen betroffen sind. In der Kreisstadt sind es derzeit 17. Auf Platz 1 liegt die größte Stadt des Landkreises damit allerdings nur in absoluten Zahlen. In einem Vergleich der Corona-Fälle pro Einwohner steht weiterhin Ermershausen an der Spitze: Auf die 630 Einwohner der kleinen Gemeinde kommen derzeit 15 Infizierte.

    Fälle verteilen sich auf den ganzen Landkreis

    Im Vergleich zur vergangenen Woche hat sich die Situation in Ermershausen allerdings wieder etwas normalisiert, nur drei neue Fälle sind hier seitdem dazugekommen. Damals hatte Bürgermeister Günter Pfeifer sich zu den Fallzahlen geäußert und erklärt, verantwortlich dafür, dass seine Gemeinde plötzlich zum Hotspot wurde, seien eine Privatfeier, ein Fußballspiel und eine Wanderung gewesen. An diesen Veranstaltungen hätten Menschen teilgenommen, die aufgrund eines sehr milden oder gar symptomfreien Verlaufs gar nicht wussten, dass sie sich das Virus eingefangen hatte.

    Ansonsten verteilen sich die Fälle über den ganzen Landkreis. Das Landratsamt meldet fünf weitere Fälle (Stand: Freitag, 12 Uhr), damit sind derzeit insgesamt 123 Kreisbürger infiziert. Seit Beginn der Pandemie hat es im Kreis Haßberge 391 bestätigte Fälle gegeben, davon sind im Frühjahr sechs ausschließlich ältere Menschen gestorben. 262 Personen haben demnach die Krankheit überstanden.

    Die Ampel steht weiterhin auf Rot

    Derzeit befinden sich 716 Landkreisbürger in häuslicher Isolation, die Sieben-Tage-Inzidenz beträgt 86,51 und ging damit im Vergleich zu den vergangenen Tagen etwas  zurück. Damit gelten für den Landkreis Haßberge aktuell noch die Regeln für die Corona-Ampelstufe Rot, diese werden aber ab Montag ohnehin abgelöst durch den zweiten Lockdown, in dem Gaststätten und Kultureinrichtungen schließen müssen und für die Bürger umfassende Kontaktbeschränkungen gelten.

    undefined

    "Die derzeitige breite Teststrategie zeichnet ein realistischeres Bild der Pandemie als noch im Frühjahr, als die Testungen eingeführt wurden, um Schlimmeres zu verhindern", teilt Moni Göhr, Pressesprecherin des Landratsamtes auf Anfrage dieser Redaktion mit. "Wir testen jetzt zielgerichteter, auch die Kontaktpersonen können umfangreicher getestet werden, weil genügend Kapazitäten vorhanden sind." Zum Schutz würden in Reihentestungen auch gefährdete Personengruppen getestet.

    Straßensperrung erschwert den Weg zum Testzentrum

    Insgesamt wurden bisher seit Beginn der Pandemie 3984 Menschen durch das Gesundheitsamt Haßberge auf Corona getestet, 2268 weitere durch das Testzentrum in Wonfurt, das seit Anfang September seinen Dienst aufgenommen hat. Keine Zahlen hat das Landratsamt dagegen zu den Tests, die von anderen Stellen wie beispielsweise Krankenhäusern oder Hausärzte durchgeführt wurden.

    In diesem Zusammenhang weist das Landratsamt außerdem darauf hin, dass aufgrund der Bauarbeiten an der Mainflutbrücke die Staatsstraße 2275 in Haßfurt vom 2. bis 9. November voll für den Pkw-Verkehr gesperrt ist. Deswegen kann die Anfahrt zum Testzentrum nur über den Autobahnzubringer Knetzgau oder über Obertheres erfolgen.

    Mehr Test, mehr Fälle?

    Auf die Frage, ob die Corona-Zahlen nun vor allem deswegen steigen, weil mehr getestet wird, möchte die Behörde nicht mit einem einfachen Ja oder Nein antworten und verweist stattdessen auf die Ausführungen des Robert-Koch-Instituts (RKI) zu sogenannten "Positivquote", also den Anteil der positiven Ergebnisse an den insgesamt durchgeführten Tests. Wären die Tests repräsentative Stichproben der Gesamtbevölkerung, so würde mit einer steigenden Zahl an Testungen auch die Fallzahl im gleichen Maß steigen, womit die Positivquote immer gleich bleiben würde, egal wie viele Tests durchgeführt werden. Hier würde also tatsächlich gelten: Je mehr Tests, desto mehr erkannte Fälle.

    Allerdings handle es sich bei den Corona-Tests nicht um Stichproben, getestet wird vor allem, wenn ein Verdacht besteht. Wenn nur bei einem klaren Verdacht aufgrund von deutlichen Symptomen getestet wird, ist die Positivquote demnach wesentlich höher, als wenn auch bei leichten Symptomen oder einem Verdacht aufgrund des Kontakts zu einer infizierten Person getestet wird. "Das heißt, es wird zwar ein größerer Anteil der Infektionen nachgewiesen, die Menge der zu testenden Personen steigt aber stärker als die Zahl der positiven Befunde", fasst das RKI zusammen.

    Diskutieren Sie mit
    0 Kommentare
    Dieser Artikel kann nicht mehr kommentiert werden