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KIRCHLAUTER: Höchste Ehren für „I Have A Dream-Group“

KIRCHLAUTER

Höchste Ehren für „I Have A Dream-Group“

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    Zum zwölften Male prämierte der „Deutsche Bürgerpreis“ herausragendes Engagement in Deutschland. 2600 ehrenamtlich Aktive hatten sich um die Preise beworben und den „roten Teppich“ gab es für die „I Have A Dream-Group“ aus Kirchlauter, die in der Kategorie U 21 den 2. Platz belegte. Sie zählte zu den elf Preisträgern des nationalen Wettbewerbs, die mit der begehrten Ehrenamtstrophäe ausgezeichnet wurden.

    Die Siegerehrung für Deutschlands größten Ehrenamtspreis fand im ZDF-Zollernhof in Berlin statt. Laudatorin Parlamentarische Staatssekretärin Elke Ferner aus dem Bundesfamilienministerium zeigte sich beeindruckt von der Vielfalt des Engagements. „Der herausragende ehrenamtliche Einsatz der vielen engagierten Bürgerinnen und Bürger stärkt das Zusammenleben und -wachsen unserer Gesellschaft und verdient höchste Anerkennung.“

    Der Deutsche Bürgerpreis zeichnete in diesem Jahr Personen und Projekte aus, deren Engagement Teilhabe, Toleranz und Akzeptanz fördert, den Gemeinschaftssinn stärkt und das Miteinander aller Bürgerinnen und Bürger in Deutschland verbessert. „Der Wandel hin zu einer modernen, offenen Vielfaltskultur ist wichtig, richtig und gut. Wer sich für Vielfalt engagiert, engagiert sich für das Leben“, betonte Georg Fahrenschon, der Präsident des Deutschen Sparkassen- und Giroverbandes.

    In der Kategorie U 21 kamen engagierte Jugendliche aus Bad Segeberg vor IHADG-Kirchlauter auf den 1. Platz, wobei insbesondere die Aktualität ihres Engagements für Flüchtlinge den Ausschlag für den Sieg gab. Um Begegnungstreffen zwischen Flüchtlingen und Einheimischen zu organisieren, hatten sie nämlich 2013 die Initiative „alle-in-ein-boot“ gegründet, die sich in vielfältiger Weise für die Integration und Teilhabe von Flüchtlingen vor Ort einsetzt.

    Die „I Have A Dream-Group“ Kirchlauter punktete dagegen mit „Kleine Schritte – große Fortschritte“ und kam in dieser Kategorie auf den 2. Platz. Ihr Traum bei der Gründung vor vier Jahren blieb kein Traum, sondern wurde bisher schon Realität, nämlich die Welt in vielen kleinen Schritten verändern zu wollen. Mit dieser Maxime haben die Jugendlichen in dieser kurzen Zeit schon Bemerkenswertes erreicht und deutlich gemacht, dass mit Hilfe vieler Engagierter der Traum von einer vielfältigen und gemeinschaftlichen Welt kein Traum bleiben müsse. Die Jury des Deutschen Bürgerpreises zeigte sich neben dem großen Vorbildcharakter des Projekts insbesondere vom innovativen Prinzip der Selbstorganisation und Eigenverantwortung beeindruckt und überreichte den Preis, verbunden mit einem Geldbetrag von 2500 Euro.

    Initiator dieser Gruppe ist der 21-jährige Schüler Dominik Baum, der als 1. Vorsitzender von einem Rat aus neun Mitgliedern im Alter von 16 bis 21 Jahren unterstützt wird. Demokratisch entscheiden sie über Aktionen und pflegen ihr Netzwerk. Die Aktionen waren dabei sehr vielfältig. Im Weltmeisterschaftsjahr organisierte man ein bundesweites Fußballturnier samt Aufklärungsaktionen unter dem Motto „Tore für Toleranz“, um ein Zeichen gegen Rechtsextremismus, Intoleranz und Fremdenfeindlichkeit zu setzen. Ein Jahr zuvor sammelten die jungen Engagierten 5000 Euro und modernisierten den Spitalgarten im Seniorenzentrum St. Elisabeth in Ebern. Zuvor hatten sie bereits das SOS-Kinderdorf Oberpfalz, ein SOS-Patenkind in Burundi sowie Opfer des Taifuns auf den Philippinen mit Spendensammlungen unterstützt.

    Die Auszeichnung freute auch die Verantwortlichen der Sparkasse Ostunterfranken, denn die Sparkassen-Finanzgruppe unterstützt diesen Bürgerpreis seit vielen Jahren. Vorstandsvorsitzender Peter Schleich gratulierte zu dem hervorragenden 2. Platz und stellte zugleich heraus, dass es sich hierbei um eine herausragende Leistung handle. Herausragend deshalb, weil bisher noch niemand aus dem Landkreis Haßberge mit diesem Preis ausgezeichnet wurde. Schleich gab den Jugendlichen die besten Wünsche mit auf den Weg und machte deutlich, dass die Sparkasse Ostunterfranken auch zukünftige Projekte der IHADG unterstützen werde, sofern sie den Förderkriterien der Sparkasse entsprächen.

    Er lobte das bürgerschaftliche Engagement der jungen Leute und stellte den hohen Nutzen für die Gesellschaft heraus. Dabei sei er gespannt, mit welchen künftigen Maßnahmen und Ideen die „I Have A Dream-Group“ noch auf sich aufmerksam machen und wie sich diese Initiative von Jugendlichen in Zukunft entwickeln werde.

    Vorsitzender Dominik Baum zeigte sich von der hohen Auszeichnung sehr beeindruckt. „Die Auszeichnung hat uns in der Gruppe völlig überrascht. Schließlich handelt es sich bei diesem Deutschen Bürgerpreis um einen der renommiertesten Preise in Deutschland. Außerdem kommen wir ja aus einer kleinen Gemeinde in Bayern und bestehen erst seit vier Jahren. Das macht uns fast sprachlos.“

    Dabei waren die letzten Wochen für die Gruppe schon sehr aufregend, denn ein Fernsehteam war in die Haßberge gekommen, um ein Video über die Gruppe zu drehen. Genau dieses Video über Projekte der Gruppe wurde nun bei der Preisverleihung auf der großen Bühne in Berlin gezeigt.

    Die IHADG-Kirchlauter ruht sich deswegen aber nicht auf den „Lorbeeren“ aus, sondern ist immer aktiv, um für ihre Ziele entsprechende Spendengelder zu bekommen. Fast parallel zu diesem Bürgerpreis war man auch beim „Dein Weg“-Voting der Ergo-Versicherung mit einem 7. Platz erfolgreich und das Preisgeld von 500 Euro geht an „Friend-Circle World-Help“, um ein Moldawien-Projekt zu unterstützen. Ebenfalls 500 Euro und damit Rekordeinnahmen gab es beim Rabelsdorfer Adventsmarkt und mit diesem Geld unterstützt man den Kooperationspartner „Hardcore for a positive lifestyle“. „Durch diese letzten Projekte ist unser Gesamtspendenstand nun schon auf über 11 000 Euro angestiegen“, betonte Vorsitzender Dominik Baum mit sichtbarem Stolz. So seien erneut fünf Ratsmitglieder nach Berlin eingeladen, um Interviews für „Think Big“ zu geben und über die eigenen Aktionen zu berichten.

    Die IHADG-Kirchlauter öffnet jeden zweiten Freitag im Monat von 16 bis 18.00 Uhr ihre Vereinsräume in Kirchlauter, Hauptstraße 23. In dieser Zeit kann man die Gruppe näher kennenlernen, aber zum Beispiel auch Sachspenden für das Kinderdorf abgeben.

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