Einen Gast hatte der Gemeinderat Untermerzbach in seiner letzten Sitzung: Laura Späth von der Baunach-Allianz, Koordinatorin für Kommunale Entwicklungspolitik, stellte dort ihre Arbeit vor. Sie informierte über die Fördermittel, die für das Projekt zur Verfügung stehen. Um das Projekt besser bekannt zu machen, sind verschiedene Veranstaltungen geplant, wie zum Beispiel im Juli ein Triathlon oder auch Aktionen in den Verwaltungen.
Ein Steuerkreis wird im März mit Teilnehmern aus Gemeinde, Politik und Wirtschaft gebildet. Auch ein Handlungskonzept wird erarbeitet, Workshops sind ebenfalls vorgesehen. "Ziel ist es, den fairen Handel auf kommunaler Ebene zu fördern, Politik und Wirtschaft sollen sich gemeinsam für den fairen Handel stark machen", sagte Laura Späth. Zusammenarbeit mit Kitas und Schulen werden angestrebt, Angebote für Bildungseinrichtungen sind vorgesehen. Kommunen sollen zu "Fairtrade-Towns" zertifiziert, die Baunach-Allianz zur "Fairtrade-Region" werden.
90 Prozent Fördermittel für das Projekt
Das Projekt finanziere sich zu 90 Prozent durch Fördermittel von Engagement Global und zu zehn Prozent durch Eigenmittel der Baunach-Allianz. Es ist zunächst auf zwei Jahre befristet. Ortssprecher Norbert Lohneis aus Gleusdorf wollte wissen, wie man fairen Handel definiere. Hier gebe es Siegel, die das beschreiben, etwa die gerechte Bezahlung der Produkte, erklärte Laura Späth. Mit im Boot sind bisher Baunach und Ebern, andere Kommunen überlegen noch, ob sie beitreten.
Bürgermeister Helmut Dietz (SPD) machte nochmals deutlich, dass das "Fairtrade-Label" auf die Baunach-Allianz übertragen werden soll. Der Bürgermeister dankte für die Information. Man werde im Gemeinderat diskutieren, um dann zu einer Entscheidung über den Beitritt zu kommen. "Ich denke, wir sind nun sensibilisiert", sagte Dietz. Und Gemeinderat Sascha Meampel (SPD): "Solche Wege sollten wir verfolgen und mitgehen."
Für die Grundschule Untermerzbach wurde per dringlicher Anordnung die Erneuerung des Heizkessels vom Bürgermeister in der Weihnachtszeit in Auftrag gegeben. "Wir mussten handeln, da der Kessel Wasser verlor, obwohl er erst elf Jahre alt ist", sagte der Bürgermeister. Eine Firma aus Ebern hatte den Auftrag im Wert von 48.373 Euro erhalten. "Ein stolzer Preis, aber es war nötig", so Helmut Dietz.
Vorsorge für Stromausfälle
Um die Kommunale Wärmeplanung auf Gesetzesgrundlage zu stellen, sei eine Potenzanalyse erforderlich, die zu vergeben wäre, sagte Dietz. Daraus könne man ersehen, was für die Gemeinde machbar und sinnvoll ist. Es werde festgestellt, wieviel überhaupt gebraucht wird und welche Heizungen sinnvoll wären. Außerdem gehe es um Wärmenetzwerke. Einem Angebot mit einer Eigenbeteiligung der Gemeinde in Höhe von 3570 Euro wurde zugestimmt.
Kommunale Daseinsvorsorge und Krisenmanagement war ein weiteres Thema. Vorsorge für mögliche Stromausfälle sollten getroffen werden. Das sei seiner Meinung nach besonders für die Wasser- und Stromversorgung von zentralen Gebäuden und Einrichtungen nötig, so der Bürgermeister. Dazu zählen Rathaus, Feuerwehrhaus und die Hochwasserbehälter. Man brauche drei Aggregate mit verschiedenen Leistungsstärken. Eine Firma aus Bindlach bei Bayreuth erhielt den Auftrag über 46.850 Euro.
Gemeindliche Programme zur Förderung zur Nutzung vorhandener Bausubstanz wurden bis zum 30 April 2027 verlängert. Das gemeindliche Einvernehmen für die Errichtung einer Repowering-Windkraftanlage auf dem Bretzenstein wurde erteilt. Es seien alle Voraussetzungen, auch hinsichtlich Schallemissionen erfüllt, so Dietz. Das Gremium bestätigte die Kommandanten für die Feuerwehr Obermerzbach, Rainer Schramm als Ersten und Christian Schramm als Zweiten Kommandanten.
